Bergische Touren Zu Fuß Vom Schloss bis zum Abenteuerspielplatz

Remscheid · Wer den Klingenpfad umrundet, kommt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Der Weg ist 75 Kilometer lang. am Ziel können Kinder toben.

In den Osterferien starten wir unsere neue Serie Bergische Touren. Die führt Sie zu Fuß, mit dem Motorrad, auf Joggingstrecken, mit Bus und Bahn, mit dem Rad oder Auto durch das schöne Bergische Land. Heute beginnen wir mit einer großen Wanderung.

Stadtleben und beinahe unberührte Natur liegen im Bergischen bekanntlich eng beieinander. Kaum ist der Wanderer von der Gillicher Straße in Solingen auf den schmalen Fußweg zwischen zwei Erdwällen eingebogen, umgeben ihn nur noch Laubbäume. Er hört das Zwitschern der Vögel. "Einmal in der Woche ziehen wir mit der Lupe los und erkunden den Wald", erklärt Sabine Scherf, Erzieherin an der evangelischen Kita Gillicher Straße. Zum Waldtag nutzen sie und ihre Kollegin Elke Schmald den Abschnitt des Klingenpfades, um die Kinder mit Fauna und Flora der idyllischen Umgebung vertraut zu machen. "Ich gehe auch privat gern in der Nähe spazieren", sagt Schmald. "Ob ich dabei immer auf dem Klingenpfad bin, habe ich allerdings nie beachtet", gibt sie zu.

Das eingekreiste "S" auf Bäumen oder Schildern zeigt dem Wanderer, dass er sich auf dem beliebten Rundweg um das Stadtgebiet Solingens befindet. Der führt über die Opladener und entlang der Landwehrstraße hinab ins Josefstal. Durch den Wald geht es vorbei an einigen Teichen zum alten Aufderhöher Freibad. Ein längerer Streckenabschnitt begleitet die Bahnlinie von Köln nach Ohligs. Hat man diese überquert und das Wohngebiet Buchweizenberg hinter sich gelassen, lugt bald ein zierliches Türmchen hinter den Baumwipfeln hervor: Das Wasserschloss Hackhausen liegt zwar nicht direkt am Klingenpfad, der kurz vor dem Eingang der historischen Anlage einen Schlenker nach links macht, ein Abstecher ist aber immer lohnenswert — und erwünscht. Das malerische Schloss am Waldrand befindet sich bis heute im Privatbesitz und ist bewohnt. "Aber eigentlich gehört es uns ja allen", sagt Schlossherr Daniel von Recklinghausen, dessen Familie das im Jahr 1887 abgebrannte Gebäude zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit viel Liebe zum Detail wieder errichten ließ. "Wanderer kommen immer gern her, um auf der Bank ein bisschen zu Verweilen", sagt Daniel von Recklinghausen. Schlösser und Herrenhäuser begleiten die Wanderer auch auf dem letzten Abschnitt des rund neun Kilometer langen Teilstücks: Jenseits der Bonner Straße liegen der Hackhauser Hof, die heute als evangelische Jugendbildungsstätte genutzt wird, und der Waldhof Krüdersheide, die beide auf Betreiben der Kaufmannsfamilie Berg entstanden. Beliebter Endpunkt für Familien ist der Engelsberger Hof in der Ohligser Heide. Auf dem Abenteuerspielplatz mit Kletterburgen, Schaukeln und der Ein-Mann-Seilbahn kann sich der Nachwuchs austoben. Zu einer Stärkung lädt die benachbarte Schlesische Schänke ein.

(RP)
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