Wassenberg "Das Ehrenamt mit Liebe ausgefüllt"

Wassenberg · Hedwig Wolters hat nach 40 Jahren ihren ehrenamtlichen Einsatz in der Seniorenbegegnungsstätte beendet. Im Rathaus dankte der Bürgermeister der 91-jährigen vielfach engagierten Wassenbergerin, die weiter aktiv bleiben will.

 Bürgermeister Manfred Winkens und Stadtoberamtsrat Manfred Sieg (r.) dankten Hedwig Wolters im Rathaus für 40 Jahre ehrenamtlichen Einsatz in der Wassenberger Begegnungsstätte.

Bürgermeister Manfred Winkens und Stadtoberamtsrat Manfred Sieg (r.) dankten Hedwig Wolters im Rathaus für 40 Jahre ehrenamtlichen Einsatz in der Wassenberger Begegnungsstätte.

Foto: Stadt Wassenberg

Am 29. Februar war ihr letzter Dienst-Tag in der Senioren-Begegnungsstätte Wassenberg, unglaubliche 40 Jahre lang war die unermüdliche Hedwig Wolters dort ehrenamtlich aktiv und immer ansprechbar für die Besucher. Jetzt dankten Bürgermeister Manfred Winkens und Stadtoberamtsrat Manfred Sieg der 91-Jährigen im Rathaus offiziell für ihren Einsatz.

Hedwig Wolters (geborene Kremers) ist vielen Menschen in Wassenbergern bekannt, ein "Urgestein" mit Energie und Mutterwitz. Zufrieden blickt sie im Gespräch mit der RP auf die vielen Jahre zurück: "Die Begegnungsstätte, das war mein Leben, ich hab' das Ehrenamt immer mit Liebe ausgefüllt. Aber man soll aufhören, wenn es noch schön ist."

Und so tritt sie nun mit bald 92 Jahren kürzer. Über Blumen und so manches Dankeschön der Besucher(innen) der Begegnungsstätte, allen voran Heimatkundler Karl Lieck, hat sie sich sehr gefreut.

Nicht nur in der Begegnungsstätte fasste Hedwig Wolters mit an und war beliebt als Partnerin für so manches Schwätzchen. Selbst schon im Seniorenalter, kümmerte sich die gebürtige Effelderin auch regelmäßig um Bewohner des Johanniter-Stifts, begleitete sie auf Spaziergängen und bei Erledigungen. Der Kontakt dorthin sei bis heute lebendig, erzählt die Seniorin: "Jeden Mittwoch und Freitag bin ich da, bringe Bewohnern Illustrierte mit, schließlich sind es ja nur ein paar Schritte von meiner Wohnung." Und das soll auch so bleiben. "Bewegung ist wichtig", lautet nämlich ein Leitsatz der Seniorin, die immer gerne draußen war, und nun alles andere als eine Stubenhockerin werden will.

Am Breiten Weg lebt sie im angestammten Haus, in dem auch die älteste ihrer drei Töchter, Ruth Esch, mit Familie wohnt, "die sich prima um mich kümmert", wie Hedwig Wolters sagt. Jeden Abend ist gemeinsame Kartenstunde beider Frauen. Überhaupt lobt Wolters ihre Familie, zu der fünf Enkel und drei Urenkel (das vierte Urenkelkind ist unterwegs) gehören, die gern bei der Uroma zu Gast sind. "Eine gute Familie ist viel wert, und da ist bei uns alles prima." Und Hedwig Wolters macht deutlich, dass das Geheimnis ihres hohen Alters vielleicht auch an ihrer Lebenseinstellung liegt: "Ich bin immer ein zufriedener Mensch gewesen."

Obwohl der Tod ihres ebenfalls stadtbekannten Ehemannes, des Heimatkundlers, SPD-Ratsherrn und Vereinsmenschen Jakob Wolters 2012 kurz nach dessen 90. Geburtstag, für Hedwig ein herber Einschnitt war, hat die Seniorin heute ihren Humor wiedergefunden. Für den war sie nämlich ebenfalls bekannt. Schließlich ging Hedwig Wolters jahrelang im Karneval in die Bütt und hatte auch zu den jährlichen Mundartabenden des Heimatvereins immer einen humorigen Vortrag parat. 2015, beim Karneval in der Begegnungsstätte war sie wieder im Einsatz - mit viel Spaß, wie sie betont.

"Sie waren immer für die Gäste der Begegnungsstätte da und haben alles dafür getan, dass sich alle wohlfühlten", sagte Bürgermeister Winkens. "Für die Zukunft wünscht Ihnen die Stadt alles Gute und vor allen Dingen Gesundheit und Zufriedenheit." Dem schließen wir uns gerne an.

(RP)
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