Wegberg Gesundes aus dem eigenen Garten
Wegberg · Immer mehr Gartenfreunde und ernährungsbewusste Menschen bauen Kräuter, Gemüse und Obst selber an - als Familienerlebnis und zur Selbstversorgung. Gartenbautechniker Markus Schockert aus Uevekoven gibt dazu Tipps.
Den Trend hin zum eigenen Anbau von Gemüse und Obst haben Gartenbautechniker Markus Schockert, Ehefrau Ulrike und das Verkaufsteam im Familienbetrieb "Schockert blatt und blume" bereits vor Jahren wahrgenommen. Da sich zusätzlich der Anspruch an die Sämereien und Pflänzchen hin zur Bio-Qualität bemerkbar machte, stellte der Betrieb jetzt sein Kräutersortiment komplett auf die Reihe "LA'Bio" um und erweiterte somit sein Angebot. Über 100 verschiedene Arten und Sorten garantieren ganzjährige Vielfalt im heimischen Kräutergarten. Wie mit ihnen umzugehen ist und wofür sie verwendet werden, erläutert Markus Schockert. Ebenso gibt er Anbautipps für Gemüse- und Obstpflanzen.
Boden vorbereiten Mit einer Bodenprobe lassen sich Struktur und Nährstoffgehalt feststellen. Entsprechend werden Kompost, Sand, Kalk oder Torf hinzugefügt, wobei der jeweilige Standort und die Pflanzenkultur eine Rolle spielen. Zur Düngung empfiehlt Schockert vor allem organischen Dünger, etwa der Firma "Oscorna" und wenig Kunstdünger. Zurzeit muss der Boden abtrocknen, so dass die Erde nicht mehr am Spaten klebenbleibt. Dann kann er umgegraben, aufgelockert und angereichert werden.
Kräuter Ihre Eigenschaften reichen von empfindlich und wärmeliebend bis zu winterhart und wintergrün. Als ein Vertreter der ersten Gruppe steht das Basilikum bis Ende Mai besser drinnen. Nach draußen setzt es der Hobbygärtner am besten in Töpfen: Das ist sauberer und schützt vor Schnecken. Winterhart, teils mit großem Verdrängungspotenzial oder wintergrün, sind Minze, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Bärlauch, Lorbeer oder Rosmarin. Diese lassen sich in Töpfen gut unterbringen oder frei im Garten. Ein Tipp des Gärtners ist es, einen mehrstöckigen Kräuterturm inklusive einfachem Bewässerungssystem für bis zu 30 Kräuter, einzelne Erdbeerpflanzen und Salate zu benutzen. Er nimmt wenig Platz weg und bietet Pflanzen die von ihnen bevorzugten Standorte.
Kräuter-Raritäten "Prickelkraut" mit gelben Blütenknöpfen schmeckt leicht scharf und prickelt auf der Zunge. "Aztekisches Süßkraut" eignet sich zum Süßen von Speisen und dem "Kraut der Unsterblichkeit" werden gesunde Eigenschaften ähnlich dem Ginseng zugeordnet: Es ist blutdrucksenkend und enthält bis zu 60 Wirkstoffe. "Strauch-Basilikum" bildet rosa Blüten aus und das "Rosmarin hängend" wächst als Stämmchen mit blau-lila Blütenständen. "Zitronenverbene" riecht gut und gibt Getränken frischen, zitronenartigen Geschmack. Beliebt sind auch Pizza- und Grillkräuter-Mischungen.
Beeren und Naschobst Um im Sommer und Herbst gesunde und leckere Beeren ernten zu können, sollten die Sträucher ab sofort eingesetzt werden. Das Sortiment ist breitgefächert und umfasst Himbeere, Stachelbeere, Josta (Kreuzung aus Johannis- und Stachelbeere), Heidelbeere (wächst gerne auf schwach-saurem Boden), Honigbeere, Gojibeere (besonders vitaminreich) oder Japanische Weinbeere. Zum Zwergen- und Naschobst zählen Pfirsich-, kleiner Kirsch- und Apfelbaum, die in kleinen Gärten im Kübel stehen können. Bei Exoten wie Zitronen- oder unter Umständen Feigenbäumchen ist es ratsam, einen Platz zum Überwintern zur Verfügung zu stellen.
Gemüse Auch für den Anbau von Gemüse ist die Zeit gekommen. Saatkartoffeln bilden gerade Keime und können jetzt unter dünnem Gemüsevlies in den Garten gesetzt werden. Ende März ist der geeignete Zeitpunkt, sie regulär einzupflanzen. Salat in den Varianten Rotblättrig, Pflücksalat, Lollo rosso, Romana oder Rucola gedeihen gut im Gewächshaus oder dürfen mit Vlies geschützt ins Freie. Für Kohlrabis ist ab April die passende Zeit und im Anschluss sind Wirsing und Kohl an der Reihe. Wer das Pflanzen von Tomaten oder Gurken verfrühen möchte, setzt sie ab Anfang/Mitte April ins Gewächshaus - später gedeihen Tomaten an einem geschützten Standort auch im Freien.
Beratung "Schockert blatt und blume" gibt Tipps zu Anbau, Pflege oder Pflanzenschutz und bepflanzt Töpfe und Kästen. Das Unternehmen ist seit 1930 in dritter Generation in Familienhand - im Jahr 2011 haben Markus und Ulrike Schockert den Betrieb übernommen.
