Wegberg Lyrisches Feuerwerk beim Poetry Slam

Wegberg · 19 Schüler des Literaturkurses von Christoph Görner gaben beim fünften Poetry Slam "Sklave der Schrift" im Maximilian-Kolbe-Gymnasium ihre Werke zum Besten.

 Als Sieger gingen aus dem Poetry Slam am MKG Jan Rodriguez, Patrick Schillings und Joshua Gärtner hervor. Den Publikumspreis erhielt Tobias Becker. Besonders lobende Erwähnung seitens der Jury erhielten des Weiteren Kristin Davidjan (Foto), Tobias Becker, Anna Höhler und Luna Hohn.

Als Sieger gingen aus dem Poetry Slam am MKG Jan Rodriguez, Patrick Schillings und Joshua Gärtner hervor. Den Publikumspreis erhielt Tobias Becker. Besonders lobende Erwähnung seitens der Jury erhielten des Weiteren Kristin Davidjan (Foto), Tobias Becker, Anna Höhler und Luna Hohn.

Foto: Jürgen Laaser

Zum inzwischen fünften Mal fand der Poetry Slam "Sklave der Schrift" im Maximilian-Kolbe-Gymnasium in Wegberg statt. Die Beiträge der Schüler, allesamt Jahrgangsstufe Q2, zeichneten sich durch Tiefsinn aus und beschäftigten sich mit aktuellen Themen - darunter beispielsweise dem neuen US-Präsidenten. Annemarie Strompen und Jonas Kirch führten als Moderatoren äußerst charmant durch den Abend und stellten jeden der jungen Autoren dem Publikum vor.

Nach einigen Worten und kurzen Werken von Christoph Görner, Leiter des Literaturkurses, in dem viele der Texte entstehen, machten Kristin Davidjan und Lucas Wegenaer den Anfang. Joshua Gärtner folgte mit den Gedichten "Diese blauen Augen" und "Balken". Jana Müller trug ihre Kurzgeschichte "New Age" zum Handykonsum vor, im Anschluss folgte Lukas Kunz mit der ironischen Darstellung seines Schulalltags. Gjorgji Nikolovski stellte zwei innovative Kurzgedichte vor, und Carla Schlietz setzte sich sehr lyrisch und ergreifend mit dem Inhalt des Lebens auseinander. Gina Neumüllers wusste die Zuschauer mit den Gedichten "Dein altes Ich" und "Die drei Arten der Liebe" zu berühren, bevor Clara Lauten mit "Wo bleibt der Zusammenhalt?" eindringlich zur Flüchtlingsthematik Stellung nahm.

Lauten Applaus erntete Jan Rodriguez vor allem mit seinem Vortrag "Gedankengänge eines Schizophrenen", der nicht nur inhaltlich sehr realistisch war, sondern auch mit großartiger Gestik gespielt wurde. Anna Schilling thematisierte mit "Ein kurzer Blick" ebenfalls die Gefahr der wachsenden Abhängigkeit vom Smartphone, und Yannik Bergs begeisterte mit der Kurzgeschichte "Reset". Tobias Becker überzeugte tiefsinnig und ausdrucksstark mit den Gedichten "Liebesleben heißt Liebe leben" und "Cordon Bleu". Elisabeth Schmitz, Esra Soyoglu und Julia Kaltenbach setzten sich gesellschaftskritisch mit alltäglichen Problemen auseinander, während Anna Höhne zwei abstrakte Kurzgeschichten zum Besten gab. Patrick Schillings brachte das Publikum mit seiner Ballade "Umschulung" herzlich zum Lachen, in der sich ein Folterknecht um eine neue Arbeit bemüht. Letzte Teilnehmerin war Luna Hohn mit "Brief an Dich" und dem Gedicht "Helden können wir sein", in dem sie ihre Gedanken zur Zivilcourage festhielt.

Die Jury, wie in den Vorjahren bestehend aus den Autoren Susanne Goga und Volker Hein, hatte es sichtlich schwer, eine Entscheidung über die drei besten Beiträge des Abends zu fällen. "Die Vorträge waren allesamt ein Spiegel der Zeit, einige stilistisch sehr konkret, andere wiederum bildhaft und assoziativ. Es gab viele bemerkenswerte Beiträge", sagte Hein. Besonders wichtig sei der erste Eindruck, erklärte Susanne Goga, schließlich seien die Texte nur ein Mal zu hören - ein eingängiger Beitrag mit Tiefe oder Witz und einer tollen Vortragsweise sei das perfekte Gesamtpaket. Christoph Görner bedankte sich währenddessen bei seinen literarischen Schützlingen: "Literaturlehrer zu sein, macht mir unglaublich viel Spaß, es ist toll, sich die Texte anzuhören und den Schülern bei deren Weiterentwicklung zur Seite zu stehen."

(kasc)
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