Heut ist Welttag der Humanitären Hilfe Die Idee des freiwilligen Helfers ist Auslaufmodell

Bonn · Immer öfter kommt es zu Naturkatastrophen. Deshalb ist das Konzept des freiwilligen Helfers ein Auslaufmodel. Laut Hilfsorganisationen müssen mehr professionelle Helfer angestellt werden.

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Foto: (alle) AP

Dazu kommentiert der Generalsekretär von CARE Deutschland-Luxemburg, Karl-Otto Zentel: "Nothilfe ist in den letzten Jahren gefährlicher, komplexer und anspruchsvoller geworden. Chronische Krisen wie Hungersnöte und Konflikte nehmen zu, gleichzeitig wird der Zugang zu Krisengebieten erschwert. All diesen Herausforderungen müssen Hilfsorganisationen Rechnung tragen."

Idee des freiwilligen Helfer nicht mehr zeitgemäß

Zentel betonte, dass die Professionalisierung von Hilfe ein wichtiger Schritt zu mehr Wirksamkeit sei. "Die Idee des freiwilligen Helfers, der nach einer Naturkatastrophe spontan ins Flugzeug steigt, ist leider nicht mehr zeitgemäß. Humanitäre Organisationen entsenden heute Fachkräfte oder haben in den Ländern bereits Teams vor Ort, koordinieren sich untereinander und unterziehen ihre Arbeit im Anschluss externen Bewertungen." Man habe aus der Vergangenheit viel gelernt, müsse aber trotzdem fortlaufend die Arbeitsweise den Einsatzgebieten anpassen und weiterentwickeln.

"Sicher ist, dass wir auch in Krisen schnell, effizient und nachvollziehbar handeln und uns anvertraute Gelder sinnvoll und gerecht einsetzen müssen." Aber das lasse sich eben nur durch entsprechende Vorbereitungen, geschulte Mitarbeiter und schnell abrufbare Kapazitäten umsetzen, und diese würden Geld kosten. "In Jahren, in denen große medienwirksame Katastrophen ausbleiben, aber trotzdem großer Bedarf besteht, ist es schwierig, diese Infrastruktur aufrecht zu erhalten", so Zentel.

CARE ehrt Helfer

"Am Welttag der humanitären Hilfe werben wir deshalb auch um für mehr Unterstützung für vergessene Katastrophen und die Vorsorge vor Not. Und wir ehren am 19. August alle Frauen und Männer weltweit, die dies täglich leisten und dabei nicht selten ihr eigenes Leben riskieren", so der CARE-Generalsekretär. Die Nothilfe von CARE erreichte im rückliegenden Jahr 16 Millionen Menschen in größter Not. CARE konzentriert sich in der Nothilfe auf die Wasserversorgung, Nahrung, Unterkünfte und Basis-Gesundheitsdienste.

Fünfter Welttag der humanitären Hilfe

Hintergrund: Die Vereinten Nationen und internationale Hilfsorganisationen begehen in diesem Jahr zum fünften Mal den Welttag der humanitären Hilfe (World Humanitarian Day). Am 19. August 2003 wurde das Büro der Vereinten Nationen in Bagdad angegriffen. 22 Menschen starben, darunter auch der UN-Menschenrechtskommissar Sergio Vieira de Mello.

Damit humanitäre Helfer weiterhin weltweit notleidenden Menschen helfen können, benötigt CARE Spenden: Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 50 198 Onlinespenden unter www.care.de/spenden.html

(ots)
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