Proteste und Spektakel In Pamplona rasen wieder die Stiere

Düsseldorf (RPO). Wie jedes Jahr im Juli steht die spanische Stadt Pamplona eine Woche ganz im Zeichen des Stieres. Jeden Tag stehen Stierkämpfe und das traditionelle Stierrennen durch die Gassen der Stadt auf dem Programm. Verletzungen sind dabei ebenso an der Tagesordnung wie Proteste.

2009: Toter bei Stierrennen in Pamplona
31 Bilder

2009: Toter bei Stierrennen in Pamplona

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Die Menschen liegen fast nackt und reglos auf Platz im Herzen von Pamplona. Wie mit Blut beschmiert und von Banderillas, der typischen Waffe der spanischen Matadore, durchbohrt posieren mehr als 100 Aktivisten der Tierschutzorganisationen Peta und Anima-Naturalis in der spanischen Stadt. Die Teilnehmer kommen aus ganz Europa. Mit dem "Die-in" soll auf das Leid der Tiere bei den Stierrennen hingewiesen werden, das am heutigen Dienstag begann, erklärte die Peta.

Jeder der Tierschützer repräsentiert einen Stier, der während des "San Fermin Stierkampf-Festivals" getötet werden wird. Das Festival, das bereits Montagmittag begann, wurde unter anderem durch sein Stiertreiben durch die Gassen der Stadt bekannt. Daran nehmen Einheimische aber auch Touristen teil, die sich häufig verletzen. Beim diesjährigen Auftakt wurden vier Personen von Stieren verletzt. Nach dem Rennen kommt es zu den traditionellen Stierkämpfen in der Arena.

Bei der Veranstaltung sterben die Stiere einen qualvollen und unnötigen Tod, kritisieren die Tierschützer. Die Stiere würden mit Elektroschocks und Stockschlägen in Raserei versetzt und mit Drogen aufgeputscht. Mehr als 40.000 Stiere kommen jährlich in diesen Kämpfen ums Leben, schreibt Peta.

In der spanischen Bevölkerung sinke die Unterstützung: Über 70 Prozent der Spanier lehnen denStierkampf heute ab — eine Steigerung von über 50 Prozent seit den 1980er Jahren, meldet die organisation. In der französischen Bevölkerung würden sogar 80 Prozent der Befragten Stellung gegen die Stierkämpfe beziehen.

"Tiere für Unterhaltungszwecke zu quälen ist eine Praktik aus dem finsteren Mittelalter”, sagt Peta- Kampagnenleiterin Tanja Wiemann. "Wenn Spanien sich zum modernen Europa zählen will, muss es die beschämenden Stierkämpfe ein für alle Mal beenden."

Sehen Sie hier die Bilder von den Peta-Protesten und aktuelle Fotos vom Stierrennen in Pamplona.

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