Ex-Bundespräsidentengattin will ihr Image aufpolieren Bettina Wulff: "Das Buch war ein Fehler"

München · Sie war Bundespräsidenten-Gattin, doch ihr Ruf in der Öffentlichkeit ist angesichts der Affäre um Christian Wulff nicht der Beste. Das will Bettina Wulff nun ändern und holt sich professionelle Hilfe, um ihr Image aufzupolieren. Ihr Buch, das sie nach der Zeit im Schloss Bellevue geschrieben hat, nennt sie inzwischen einen "Fehler".

Bettina Wulff beim Prozess gegen Christian Wulff
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Foto: afp, RONNY HARTMANN

Es war im Februar 2012, als Christian Wulff zurücktrat. Ein knappes Jahr später folgte die Trennung zwischen ihm und seiner Frau Bettina. Vom Vorwurf der Vorteilsnahme ist der frühere Bundespräsident inzwischen freigesprochen worden, doch die Affäre hat Spuren hinterlassen — bei ihm und bei Bettina Wulff. "Ich habe ein gutes Jahr gebraucht, bis ich wieder richtig Fuß fassen konnte", sagte sie vor einiger Zeit in einem Interview.

Stillsitzen aber will sie nicht, sondern sieht ihre Zukunft in der Bildung und der Arbeit mit Kindern sowie dem Einsatz für besseren Datenschutz im Netz, wie sie dem "SZ-Magazin" sagte. Doch ihr Image in der Öffentlichkeit ist angesichts der Affäre um Christian Wulff nicht das Beste. 88 Prozent kennen Bettina Wulff, hat der Berater Florian Krumrey per Marktforschung ermitteln lassen,doch nur 44 Prozent schätzen sie als sympathisch ein. Das soll sich nun mithilfe von Krumrey ändern.

"Was ich tue, kommt aus mir selber"

"Meine Freundinnen haben mit Öffentlichkeit nichts am Hut. Die nervt das. Es ist ein Thema, das ich mit denen nicht besprechen kann", sagte sie dem "SZ-Magazin". "Es ist gut, jemanden zu haben, der sich auskennt, wenn Sie so alleine dastehen. Mittlerweile ist Herr Krumrey ein Freund." Wulff betont aber auch, dass es nicht darum gehe, ein Bild abgeben zu wollen. "Was ich tue, kommt aus mir selber."

Berater Krumrey sagte dem Magazin: "Fast alle Top-Persönlichkeiten haben eine Person ihres Vertrauens im Hintergrund, die ihnen hilft." Und so hat er den Masterplan Bettina Wulff entworfen, um das Image der früheren Präsidentengattin zu verbessern.

Dass ihr Buch, das sie nach der Zeit im Schloss Bellevue geschrieben hat, in der Öffentlichkeit nicht so gut ankam, ist auch Wulff inzwischen klar. "Das Buch war ein Fehler", sagt sie heute. "Aber zum Glück erscheinen jeden Tag zehn neue und meins verschwindet ganz hinten im Regal." Fast alle hätten ihr von dem Buch abgeraten, "aber ich wollte nicht darauf hören". Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt habe, dann mache sie es, fügte sie noch hinzu.

"Ich möchte Dinge gut machen"

Warum sie sich das alles antue, wird Wulff vom "SZ Magazin" gefragt. Weil sie noch etwas von ihrem Leben haben wolle, ist die Antwort. Sie habe studiert, um zu arbeiten und Erfolg zu haben und nicht um des Studiums willen. "Ich möchte Dinge gut machen und dass meine Umgebung zufrieden ist", sagt sie. Jetzt nur noch auf dem Stein zu sitzen und über das Leben sinnieren, das würde wohl nun keiner verstehen.

Über ihre Zeit im Schloss Bellevue sagte Wullf dem Magazin: "Es war ja nur kurz. Es wäre vermessen zu sagen, es ist etwas zurückgeblieben." Sie meint damit, dass die Wulffs versucht hätten, das Haus zu öffnen. "Viele wissen ja nicht, was wir hier machen. Was macht die Präsidentengattin? Tut sie überhaupt was? Das wollten wir ändern."

(das)
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