Streit zwischen Medien "Bild" klagt gegen "Focus Online"

Berlin · Die "Bild"-Zeitung hat beim Landgericht Köln eine Klage gegen "Focus Online" eingereicht. Es geht um das angebliche Abschreiben von Bezahlinhalten.

Das Online-Medium schreibe systematisch exklusive Bezahl-Inhalte von "Bild plus" ab und mache sie zum Teil des eigenen auf Reichweite zielenden Geschäftsmodells, teilte die "Bild" mit. Das sei eine gezielte Behinderung des Geschäftsmodells eines Wettbewerbers und verletze außerdem das sogenannte Datenbankrecht im Urheberrechtsgesetz. Ein Sprecher von Hubert Burda Media sagte auf Anfrage, die Klage gegen "Focus Online" liege in München noch nicht vor. Daher könne man sich noch nicht dazu äußern.

"Bild" hat nach eigenen Angaben über mehrere Monate sämtliche "Bild plus"-Artikel und deren exklusiven Inhalte mit den kostenlosen Inhalten von "Focus Online" abgeglichen. Dabei habe sich gezeigt, dass "Focus Online" die "Bild plus"-Geschichten "systematisch und oft schon unmittelbar nach der Erstveröffentlichung" für die eigene Homepage verwerte. "Das überschreitet die Grenze des Zulässigen", sagte Rechtsanwalt Felix Stang, der in dem Verfahren die "Bild"-Zeitung vertritt.

Die "Bild"-Zeitung klagt nun auf Unterlassung, verlangt Auskunft über die Arbeitsweise bei "Focus Online" und will eine Schadenersatzfeststellung erreichen. "Für uns geht es hier um das Wertvollste, was wir als journalistische Marke haben: unsere mit eigenen Ressourcen recherchierten Inhalte", sagte der Chefredakteur Bild Digital, Julian Reichelt.

(crwo/dpa)
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