Fotos Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992: Ein Ort der Gewalt
Das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen: Es war der Ort der ausländerfeindlichen Ausschreitungen vom August 1992.
Im Verlauf der Krawalle wurden unter dem Beifall von mehreren Tausend Schaulustigen Steine und Brandsätze auf einen angrenzenden Häuserblock geworfen. Mehr als 150 Bewohner konnten sich erst in letzter Sekunde retten.
Zwei Asylbewerber schauen aus einem eingeworfenen Fenster des Asylbewerberheimes. Viele von ihnen hatten angesichts der Ausschreitungen Todesangst.
Mit schwerer Ausrüstung hatte die Polizei in der Nacht zum 27. August das bis dahin bereits geräumte Asylbewerberheim abgeschirmt.
Wolfgang Richter war zu jener Zeit Ausländerbeauftragter der Stadt Rostock. Er selbst war damals mit vietnamesischen Vertragsarbeitern in dem brennenden Sonnenblumenhaus eingeschlossen.
Nicht nur das Haus selbst wurde mit Brandsätzen attackiert, sondern auch umstehende Fahrzeuge.
Die Polizei musste massiv eingreifen. Hier wird einer der Randalierer festgenommen.
Michael Ebert, heute Chef der Polizeiinspektion Rostock, war damals Gruppenführer einer Hundertschaft, die am Einsatz beteiligt war. "Wir hatten Angst um unser Leben", sagt er heute.
Zeugnis der Ausschreitungen: Eingeschlagene Fensterscheiben, Spuren von Brandsätzen – so sah das Sonnenblumenhaus nach den Krawallen aus.
Heute ist von den damaligen Krawallen nichts mehr zu sehen. Viele politische Beobachter sind der Meinung, dass die Stadt aus den Ausschreitungen von damals gelernt hat.