Spenden und Fördervereine Wie Krankenhäuser "sauber" Geld sammeln

Berlin (RPO). Die Praxis, dass Krankenhäuser Spenden entgegen nehmen oder von eigenen Fördervereinen unterstützt werden, hat Tradition. Lange bevor im Gesundheitswesen Budgetierung der Ärzte und Selbstbeteiligung der Patienten eingeführt wurden, gründeten sich Fördervereine, die den Bau oder die Einrichtung der Krankenhäuser unterstützten.

"Spenden sind eines der Mittel, die Krankenhäuser ausschöpfen sollten, um ihren Patienten eine optimale Versorgung anzubieten", sagt ein Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Allerdings müsse gewährleistet sein, dass eine Leistung des Krankenhauses nicht an die Bedingung einer Spende geknüpft werde. "Das wäre strengstens zu verurteilen." Sollte sich der Fall aus Essen bewahrheiten, dann habe sich der Chirurg dort strafbar gemacht. Eine Einschätzung, die auch die Justiz teilt.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft gibt keine Empfehlungen an ihre Mitglieder, wie sie sauber Spendengelder einwerben. Dies sei Sache der Träger, betonte der Sprecher. Von den rund 440 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern sind rund 70 Prozent in freier gemeinnütziger Trägerschaft, also unter der Obhut kirchlicher oder karitativer Träger. Die anderen werden privat, kommunal oder als Uni-Klinik vom Land betrieben.

Wie hoch das Spendenaufkommen für deutsche Krankenhäuser insgesamt pro Jahr ist, konnte die DKG nicht beziffern. Die Krankenhäuser würden diese Daten nicht weiterreichen. Eine gängige Methode zum Spenden-Sammeln ist bei Krankenhäusern der Förderverein. Dahinter steckt meist klassisches bürgerschaftliches Engagement: Die Vereine finanzieren mit den Geldern moderne medizinische Geräte und Einrichtungen vom Rheuma-Bad über Schlaflabore für Säuglinge bis zu computergesteuerten OP-Systemen und speziellen Röntgengeräten. Manch ein Verein sorgt auch dafür, dass im Krankenhaus-Park Bänke aufgestellt oder der Besucher-Parkplatz erweitert wird.

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