Köln Halter von Kampfhunden fühlen sich diskriminiert

Köln · In der Kölner Innenstadt gehen heute Hundehalter auf die Straße, um gegen Rasselisten und deren Auswirkungen auf die Halter sogenannter Kampfhunde und als gefährlich eingestufter Rassen zu demonstrieren. Um 12 Uhr versammeln sie sich auf dem Roncalliplatz. Seit 14 Jahren gibt es in NRW die Rasselisten für Hunde. Tiere, die auf dieser Liste stehen, unterliegen besonderen Auflagen. Für die Halter sind diese zeit- und kostenintensiv. Sie fühlen sich gegenüber den Haltern anderer Rassen diskriminiert.

Pitbull Terrier, Staffordshire-Terrier und Bullterrier sowie Kreuzungen mit diesen Rassen stehen auf der Liste. Für sie geltenMaulkorb- und Leinenpflicht, eine höhere Hundesteuer sowie strenge Auflagen zur Haltung. Die Besitzer brauchen ein polizeiliches Führungszeugnis und müssen ihre Sachkunde beim Veterinäramt überprüfen lassen. "Wir fordern eine Abschaffung der Rasselisten und einen Hundeführerschein für alle", erklärt Alexandra Ronsiek von der Initiative "Hundsgemein".

Eine Abschaffung der Auflagen fordern die Initiatoren nicht, lediglich eine Angleichung. Die Sicherheit für Mensch und Tier sei nur gewährleistet, wenn die Halter ausgebildet seien im Umgang mit den Tieren. Dabei sei egal, ob es sich um einen Pitbull Terrier oder einen Chihuahua handele - auch letztere könnten beißen und würden oft nicht artgerecht gehalten, so Ronsiek. Eine Vorverurteilung bestimmter Rassen führt die Initiative auch auf die Einführung der Hunderassenliste zurück. "Die Halter dieser Tiere sind aber keine Verbrecher mit Kampfhunden, sondern ganz normale Menschen mit Familienhunden", so Ronsiek.

(RP)
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