Der Rock-Patriarch wird 60 Happy Birthday, Peter Maffay!

München (RPO). Schlagersänger, Rocker, Ex-Trinker, Friedensaktivist, Märchenerfinder und Kinderschützer: Alles das ist Peter Maffay. An seinem 60. Geburtstag kann der Mann aus Siebenbürgen auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken – und hat allen Grund, sich von Freunden und Weggefährten feiern zu lassen. Nach jahrelangen Alkoholeskapaden und privaten Problemen scheint Maffay bei sich selbst angekommen zu sein. Passend dazu heißt seine Biographie "Auf dem Weg zu mir."

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Das ist Rock-Legende Peter Maffay

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Foto: dpa/Christoph Soeder

München (RPO). Schlagersänger, Rocker, Ex-Trinker, Friedensaktivist, Märchenerfinder und Kinderschützer: Alles das ist Peter Maffay. An seinem 60. Geburtstag kann der Mann aus Siebenbürgen auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken — und hat allen Grund, sich von Freunden und Weggefährten feiern zu lassen. Nach jahrelangen Alkoholeskapaden und privaten Problemen scheint Maffay bei sich selbst angekommen zu sein. Passend dazu heißt seine Biographie "Auf dem Weg zu mir."

Maffays Lebensgeschichte ist so vielschichtig, dass sein Biograph Edmund Hartsch sich beim Verfassen nah am Wahnsinn wähnte. Geboren wurde der Sänger am 30. August 1949 als Peter Alexander Makkay in Siebenbürgen in Rumänien. Sein Vater war Ungar, die Mutter Deutsche. Als ihr Sohn 14 Jahre alt war, musste die Familie ihre Heimat verlassen - der Vater galt als Staatsfeind. Eigentlich wollte die Familie in die USA. Doch weil sie keine Aufenthaltsgenehmigung erhielten, verschlug es die Makkays nach Waldkraiburg in Bayern.

Den pubertierenden Jungen interessierte nur die Musik. Er kaufte sich eine Gitarre und fing an zu singen. Während die Eltern noch schimpften,nahm der Musikproduzent Michael Kunze Maffay unter Vertrag. Der wurde praktisch über Nacht zum Star. Das schmalzige "Du" wurde 1970 zum Sommerhit, schaffte es direkt auf die Nummer 1 und verkaufte sich mehr als eine Million Mal.

Am liebsten ein wilder Rocker

Ein Traum - aber nicht der von Maffay. "Am liebsten wäre ich ein wilder Rocker", verkündete er ein paar Jahre später in der Jugendzeitschrift Bravo. Dass Maffay zu der großspurigen Ankündigung auch noch das passende Album veröffentlichte, war die Sensation des Jahres 1979. "Steppenwolf" verkaufte sich 1,6 Millionen Mal, so oft wie vorher keine Platte in Deutschland. Nur ein Jahr später legte Maffay die Scheibe "Revanche" nach, die sich sogar über zwei Millionen Mal verkaufte.

Das Album enthält den Song "Über sieben Brücken musst du gehen", der von der DDR-Band Karat stammt, aber auch zu einem Maffay-Klassiker wurde. Alle Studio-Alben Maffays in den folgenden 30 Jahren schafften es in die Top Ten, 13 sogar auf Platz 1: Kein Westernhagen, kein Grönemeyer schaffte solch eine Serie. 40 Millionen Tonträger verkaufte Maffay bisher.

Maffay polarisiert

Allerdings polarisierte Maffay deutlich mehr als andere. 1982 wurde der damals noch immer als "Schlagerfuzzi" wahrgenommene Sänger im Vorprogramm der Rolling Stones von den Fans mit Eiern und Tomaten beworfen. "Ich bin heute sehr dankbar für diese Tomaten, die da geflogen sind", sagt Maffay. Er habe damals viel nachgedacht und sei nie wieder so blauäugig an eine Sache heran gegangen.

Während Maffay in den 80er Jahren noch von Erfolg zu Erfolg eilte, begann schon sein privater Absturz. Bis zu drei Flaschen Whisky trank er am Tag, seine drei ersten Ehen zerbrachen. Erst eine - im Nachhinein falsche - Lungenkrebsdiagnose ließ ihn umschwenken. Maffay trinkt zwar noch, aber nur in Maßen. Mit seiner 26 Jahre jüngeren Frau Tanja und ihrem gemeinsamen kleinen Sohn Yaris lebt er auf Mallorca ein exzessfreies Leben, wie er selbst sagt.

Riesenerfolg mit Tabaluga

Das Ende des Rockerlebens mit Sexgeschichten und viel Alkohol passt auch viel besser zu der Vorbildfunktion, die er inzwischen einnimmt. Schon in den 80er Jahren entwarf er sein "Tabaluga"-Märchen, das als Musical für Kinder ein Riesenerfolg wurde. Später ließ er das Projekt "Begegnungen - Eine Allianz für Kinder" folgen, an dem sich Künstler und Persönlichkeiten aus aller Welt beteiligten. In diesem Projekt bezahlt Maffay traumatisierten Kindern aus Kriegsgebieten regelmäßig Ferienaufenthalte.

Und doch, bei allem ehrenamtlichen Engagement, aus seiner Rolle des Rockers will Maffay nicht mehr 'raus. Für seinen Tod habe er nur einen Wunsch: "Auf meinem Grabstein soll stehen: 'Harley parking only'", sagt der Motorradfahrer.

(pegn/csi)
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