Fotos Hexen und Mangobäume: Weihnachten bei unseren Nachbarn
Wie immer denken die Franzosen an Weihnachten nur an das eine: Essen. Auf Französisch heißt das Festmahl Le Reveillon. Es besteht aus Austern, Pasteten, Truthahn und Champagner. Dazu gibt es gezuckerte Maronen. Wie es bei uns auch teilweise Brauchtum ist, besuchen die Franzosen danach die Mitternachtsmesse. Der Weihnachtsmann wird bei unseren Nachbarn Père Noël genannt. Wie unser Nikolaus packt er in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember seine Geschenke in die bereit gestellten Schuhe.
In Portugal ist Weihnachten der Höhepunkt des Jahres. Auf dem Land feiern riesige Familien gemeinsam mit ihren Nachbarn und bringen zur Mitternachtsmesse Geschenke für das Christuskind mit. Im Unterschied zu Frankreich gibt es den Festschmaus erst im Anschluss daran: Stockfisch, Kürbiskrapfen oder mit Zucker und Zimt bestäubte und überbratene Weißbrotscheiben. Dazu: Brotteigkrapfen und ein Getränk, das aus Wein mit Honigrosinen und Zimt besteht.
Die Italiener feiern Weihnachten wie alle Feste in einer großen Runde, bei der die ganze weitläufige Familie anwesend ist. Dabei gibt es natürlich auch jede Menge gutes Essen. Die Kinder müssen sich jedoch lange gedulden, bis sie endlich ihre Geschenke bekommen, denn die gibt es erst am 6. Januar - und die auch nicht vom Weihnachtsmann, sondern von der ziemlich hässlichen und Furcht einflößenden Hexe Befana. Die macht es dem Santa nach und rutscht durch den Kamin ins Haus und legt die Gaben in die bereit gestellten Schuhe.
Da Christen in China nur einen geringen Teil der Bevölkerung darstellen, gibt es dort gar kein offizielles Weihnachtsfest. Dennoch findet man in den Städten Weihnachtsdekoration wie bei uns auch. Der Weihnachtsmann heißt in China "Dun Che Lao Ren" und steckt die Geschenke in die Socken, die dafür von den Kindern aufgehängt werden.
Das hat US-Präsident George W. Bush vergangenes Jahr genau richtig gemacht, als er den im Irak stationierten Truppen einen Truthahn vorbei brachte: Das Gericht gehört in den USA an Weihnachten unbedingt auf den Essenstisch. Wie man es aus Hollywood-Streifen kennt, kommt Santa traditionell durch den Kamin ins Haus. Am Kaminsims hängen schon die langem Strümpfe bereit, in die er die Geschenke aus seinem Sack stopft. Für Weihnachtsdekoration haben die Amerianer bekannterweise einen sehr ausgeprägten Sinn.
In Großbritannien kommt Father Christmas in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit seinem Schlitten angefahren und steigt ebenfalls den Schornstein hinunter und packt seine Geschenke in die Strümpfe am Kaminsims. Am 25. gibt es den traditionellen Truthahn.
In Australien ist es zu heiß für echte Weihnachtsbäume. Down Under gibt es dafür Plastikexemplare - ohne Wachskerzen, denn die würden die Hitze ebenfalls nicht gut vertragen. Geschenke gibt es erst am 25. Dezember, und am 26. treffen sich dann alle zum großen Truthahn-Verzehr.
In Griechenland ziehen die Kinder am 24. Dezember mit Trommeln und Glocken durch die Straßen und singen Lieder, die Glück bringen sollen. Natürlich kommt auch dort das Essen nicht zu kurz: Auf der Speisekarte stehen gefüllter Truthahn und die so genannte Melomakarona - eine Nachspeise mit Kuchen aus Gries und Mandeln und viel süßem Gebäck. Auf ihre Weihnachtsgeschenke müssen die griechischen Kinder länger warten als bei uns, denn die gibt es erst am 31. Dezember.
In Indien gibt es anstelle des Nadelbaumes Mangobäume oder Bananenstauden. Das Weihnachtsfest ist dort sehr bunt und farbenfroh - mit jeder Menge Tanz und Musik.
In Russland gehen die Uhren ein wenig anders: Nach dem dortigen Kalender bringt Väterchen Frost die Geschenke erst am 31. Dezember. Wenn die Kinder morgens aufstehen, liegen die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Zunächst müssen sie diese jedoch hart verdienen: Sie verkleiden sich und sagen Gedichte auf - erst dann gibt es die Belohnung.