Ehemaliger Schalke-Manager leidet an Alzheimer Rudi Assauer erkennt sich nicht mehr

Herten · Sein Auftreten war immer forsch, seine Haare gegelt, die Zigarre sein Markenzeichen. Damit wird der ehemalige Fußball-Manager von Schalke 04 vielen in Erinnerung geblieben sein. Doch wie viel weiß Assauer selbst davon? Er ist an Alzheimer erkrankt und lebt bei seiner Tochter. Sie hat nun erzählt, wie es ihrem Vater wirklich geht.

 Rudi Assauer mit seiner Tochter Bettina Michel vor drei Jahren.

Rudi Assauer mit seiner Tochter Bettina Michel vor drei Jahren.

Foto: AP

Früher hat Assauer in der Bundesliga für Ausehen gesorgt. Im Januar dieses Jahres wurde bekannt, dass der Manager an Alzheimer erkrankt ist. Im April hat sich Assauer dann von seinem alten Leben verabschiedet: Sein Büro hat er geschlossen, seine Facebookseite auch.

Preis für Lebenswerk

Mittlerweile lebt er bei seiner Tochter Bettina Michel in Herten, nicht weit weg von seiner Arena auf Schalke. In Herten haben ihn Mitarbeiter des Magazins "Sport Bild" besucht und ihm einen Preis für sein Lebenswerk überreicht.

Michel kümmert sich um ihren Vater, schaut mit ihm Fotos aus seiner Fußballzeit an, berichtet "Bunte.de". Sie erzählt, dass sich ihr Vater manchmal selbst nicht mehr auf Bildern erkennen könne. Rasieren könne er sich nicht mehr, Zähneputzen allerdings noch, schildert sie. Sein Kaffee dürfe nicht zu heiß sein, seine Geschmacksnerven seien angegriffen und deswegen würde er Verbrennungen zu spät bemerken. Aber immerhin: Seine geliebten Zigarren rauche er noch immer.

Doch die Krankheit schreitet voran: Laut seinen Ärzten befinde er sich im letzten Drittel des Krankheitsverlaufes, sagt seine Tochter dem Bericht zufolge.

Obwohl sie mitansehen muss, wie ihr Vater sich verändert, gebe es aber auch positive Veränderungen durch seine Krankheit, berichtet die Tochter: "Er ist feinfühliger geworden", sagt Michel der "Sport Bild". "Als ich ein Kind war, hat er mich selten gelobt, jetzt bedankt er sich für jede Kleinigkeit, streichelt mir über die Wange und nimmt mich in den Arm. Wenn ich abends alleine bin und auch mal weine, geben mir diese schönen Momente Kraft", sagt sie.

Tochter hat Angst

Wie "Bunte.de" berichtet, hat Bettina Michel auch Angst, wie es mit ihrem 68-jährigen Vater weitergeht: "Also sollten wir den heutigen Tag nehmen und gucken, wo wir morgen sind. Es ist schön für mich zu sehen, dass in ihm noch so viel ist, wo man sehen kann, dass da noch er drin ist. Dass er keine Hülle ist, sondern dass ich so viel von ihm sehe."

(csi)
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