Zitate Xavier Naidoos umstrittene Äußerungen
Trophäe reiht sich an Trophäe, Platinschallplatte an Platinschallplatte. Mit seinen Alben hat er geradezu ein Abo auf die Spitze der Charts.
Trotzdem gehört Xavier Naidoo zu den umstrittensten Künstlern Deutschlands. Denn mit seiner politischen und religiösen Einstellung ist er - anders als mit seiner Musik - oft weit weg vom Mainstream und Ziel gerechtfertigter Kritik.
"Bevor ich irgendwelchen Tieren oder Ausländern Gutes tue, agiere ich lieber für Mannheim", erzählt Naidoo 1999 in einem Interview mit dem "Musikexpress". "Xavier, der Rassist", fragt der Interviewer nach.
"Ja. Aber ein Rassist ohne Ansehen der Hautfarbe. Ich bin nicht mehr Rassist als jeder Japaner das auch ist." Nein, der Amerikaner ist nicht weniger wert als ein Mannheimer, beschwichtigt Naidoo, aber:
"Bevor ihr uns diktiert, was wir zu tun haben, hört erst mal auf, uns mit eurer Musik zuzuscheißen. Alles ist amerikanisiert. Da muss ich doch wie ein Gallier dagegen angehen, gegen diese blinde Verherrlichung Amerikas. Gegen die Art, wie Amerika mit der Welt umgeht. Keine Demut, keine Achtung. Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein."
Im gleichen Interview mit dem "Musikexpress" spricht Naidoo über seinen Glauben, auch über Andersgläubige: "Für mich ist das ein legaler Wettstreit der Religionen, der nun kurz vor der Entscheidung steht."
"Ich habe ein Lied geschrieben, das Atlantis ist Amerika heißt. Darin will ich erklären, was ich konkret aus der Bibel herauslesen kann: Amerika geht unter."
"Nicht nur Amerika. Auch Frankfurt ist Babylon, London und Tokio. Babylon ist überall. Aber Amerika und Tokio sind ganz oben auf der Abschussliste.“
"Wir sind nicht frei. Wir sind immer noch ein besetztes Land. Deutschland hat keinen Friedensvertrag, und dementsprechend ist Deutschland auch kein echtes Land und nicht frei", antwortet Naidoo 2011 im Morgenmagazin auf die Frage, ob wir denn in Deutschland "frei" seien.
"Ich habe [gegen] ein paar ehemalige Regierungsmitglieder wegen Hochverrats geklagt", verrät Xavier Naidoo 2011 dem "Kurier" aus Österreich. "Da bin ich zwar erstmal abgewiesen worden, klage aber weiter."
Grund waren Finanz- und Bankenkrise: "Ich habe recherchiert und Anwälte bemüht, um zu sehen, was möglich ist. Denn oftmals lassen die Gesetze solche Klagen nicht zu, weil die Staaten die Verantwortlichen schützen wollen."
"Okkulte Rituale besiegeln den Pakt der Macht, Mit unfassbarer Perversion werden Kinder und Babies abgeschlachtet. Teil einer Loge, getarnt unter Anzug und Robe", singt Xavier Naidoo 2012 zusammen mit Kool Savas in ihrem Lied "Wo sind".
Der Song bringt beiden eine Anzeige wegen Volksverhetzung ein. Gegenüber dem Radiosender FFN verteidigt sich Naidoo: "Da geht es um furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren, über die aber nie jemand spricht, nie jemand berichtet."
"Hat Deutschland 'ne Verfassung? Tut die NSA gar nichts Verbotenes, sondern darf er das eigentlich sogar, weil die Deutschen es ihr per Gesetz erlauben? Weil wir eigentlich kein richtiges Land sind, sondern immer noch besetzt", fragt Naidoo die Zuschauer am Ende eines Spontankonzerts in Mannheim im August 2014.
Sein Publikum fordert er dazu auf, selbst nachzudenken - und fügt an: "Macht euch schlau, vielleicht ist das, was wir erzählt haben, aber auch alles Bullshit."
„Die Dinge sind so grotesk und unglaublich und schlimm, dass man, wenn sie nur im Ansatz ein bisschen stimmen, man kein guter Bürger ist wenn man von diesen Dingen weiß und dann nichts dagegen tut", ereifert sich Naidoo in einem Interview mit "Khaledoo Productions", zu sehen bei YouTube.
Im gleichen Interview greift er Helmut Schmidt an, weil dieser als erster Bundeskanzler bei der Konferenz der "Bilderberger" dabei gewesen sei - einem elitären Treffen, in dem Verschwörungstheoretiker eine geheime Weltregierung sehen.
„Naja eigentlich alle großen Politiker, die wir alle so toll fanden entlang unseres Großwerdens, sind nur Lakaien und Marionetten – und ich erwart auch nicht von den Leuten dass sie irgendwas tun. Ich erwarte von uns, den Bürgern, vom Volk, etwas zu ändern und der Wahrheit ins Auge zu schauen, so schlimm sie auch ist.“
"Ich hab keine Ahnung, wer hier steht, ich repräsentiere die Liebe", sagte Naidoo auf einer Veranstaltung der so genannten "Reichsbürger", einer vom Verfassungsschutz beobachteten Organisation, am 3. Oktober 2014.
Dort prangert er die amerikanische Besatzung an und bezweifelt die offizielle Darstellung der Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2011: "Wer das als Wahrheit hinnimmt, was da geschehen ist, der hat den Schleier vor den Augen."
"Ich möchte auf Menschen zugehen. Auch zu 'Reichsbürgern'. Auch auf die NPD. Das ist mir alles Wurst", reagiert Naidoo im SWR auf Kritik an seinem Auftritt bei einer "Reichsbürger"-Veranstaltung am Tag der Deutschen Einheit: "Und deswegen musste ich zu beiden Veranstaltungen hingehen – zu den Menschen der Mahnwachen und zu den Menschen, die sich Reichsbürger nennen, weil es sind alles Systemkritiker so wie ich."
"Schäm' dich, Joachim, , Freiheit auf der Fahne und Krieg in den Taschen, was wirst du machen, wenn die Russen hier sind und die Cheneys drüber lachen“, fragt Naidoo in seinem Song „Die Wahrheit“, den er unter dem Pseudonym „Straßenunterhaltungsdienst“ veröffentlicht.
"Reichsbürger, da bin ich, glaub' ich, ein bisschen zu jung dafür. Ich seh' mich, glaub' ich, am ehesten als libertären, gläubigen Menschen“, antwortet er Kritikern – und empfiehlt dann ein verschwörungstheoretisches Buch mit dem Untertitel „Geheimdokumente enthüllen: Die dunklen Pläne der Elite.“
Trotz umstrittener Äußerungen und Auftritte hatte sich die ARD für Xavier Naidoo als deutschen Vertreter beim Eurovision Song Contest 2016 entschieden, dies jedoch später revidiert.