Aufladen schwer gemacht

Ohne sie geht es nicht: unsere Studentenkarte. Sie ist ständig im Einsatz, mit ihr zahlen wir das Essen in der Mensa, den Kaffee für zwischendurch am Kiosk, leihen Bücher aus und nutzen die Kopierer. Das geht natürlich nur, wenn Geld drauf ist. Und das führt auch schon zum Problem: Wie kriegen wir das Geld auf die Karte? Noch vor kurzem war das ganz einfach, da standen auf dem Campus überall Automaten. Studentenausweis rein, Bankkarte rein, Pin eingeben und ab in die Mittagspause. Jetzt will unsere Uni moderner sein, zukünftig sollen wir die Karte zuhause aufladen können, bequem über das Internet.

Ich machte also, kurz vor einer größeren Kopieraktion, hochmotiviert den Laptop an. Schritt 1: Einloggen mit meinem Studenten-Account. Easy. Schritt 2: Über den Account einen neuen Account anlegen nur für die Karte. Auch easy, wenn auch nervig, wieder ein neues Passwort, das ich mir merken muss. Schritt 3: Bankverbindung hinterlegen. Schritt 4: Eine große Meldung blinkt auf. Auf mein Bankkonto sei soeben ein Glückscent überwiesen worden. Die Ziffernkombination im Betreff dieser Überweisung solle ich nun noch einmal online eingeben. Dinosaurier wie ich, die noch kein Online-Banking haben, können jetzt erst einmal Kontoauszüge holen. Kurzum: Komplizierter geht es nicht.

Schließlich habe ich das Geld auf der Karte - zumindest sagt das der Account. Der Kopierer dagegen zeigt an, ich müsse noch einmal aufladen. Die Herren im Informatik-Zentrum sind ratlos. Also gibt es erst einmal weder Kopien, noch Mensaessen für mich. Bleibt zu sagen, dass ich besagte Karte kurz danach aus Versehen mitgewaschen habe. Und plötzlich konnte ich wieder mit ihr zahlen. Für den Fall, dass jemand ähnliche Probleme hat: Es war helle Wäsche bei 40 Grad.

(RP)
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