Diese Möglichkeiten gibt es Nach der Schule ins Ausland

Hannover (RPO). Das Abi ist bestanden, die Schule beendet. Statt gleich in den Job zu starten, wollen viele Jugendliche einfach mal raus. Weg von den Eltern, weg aus der Heimatstadt, weg aus Deutschland. Für Schüler gibt es einige Möglichkeiten, die Welt zu entdecken.

Nach der Schule ins Ausland - so geht's
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Foto: AP

Als Au Pair Kinder hüten: Das ist die wahrscheinlich beliebteste, weil günstigste Variante, ins Ausland zu gehen. Der Jugendliche wohnt und arbeitet bei einer Gastfamilie und ist vor allem für die Kinderbetreuung zuständig. Dafür bekommt er ein wöchentliches Taschengeld sowie Unterkunft und Verpflegung gestellt. "Es ist ratsam sich bei einer Agentur zu bewerben. Da kann man sicher sein, dass die Gastfamilien vorher geprüft wurde", sagt Sonja Mons, die bei der Agentur StepIn in Bonn für die Au Pairs-Vermittlung zuständig ist.

Das beliebteste Land für Au Pairs sind ohne Zweifel die USA. Doch auch in anderen Ländern ist dieser Job möglich. Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren, ein Führerschein ist oft Pflicht. Ansonsten gehören zur Bewerbung Referenzen zur Kinderbetreuung - beispielsweise ein Praktikum im Kindergarten. "Das Au Pair sollte auf jeden Fall kinderlieb, geduldig und offen sein", sagt Mons. Da es Teil der Gastfamilie wird, muss es sich anpassen können. Kommt es mit der neuen Familie gar nicht zurecht, ist ein Wechsel möglich.

Work and Travel: Wer sich nicht durch eine Gastfamilie einschränken lassen will, kann mit Work and Travel auf Abenteuerreise gehen. Der Reisende bestimmt alles selbst: Wo er im Wunschland arbeitet, wo er wohnt, selbst wie lange er bleibt. Hilfe bieten spezialisierte Agenturen. "Wer Work and Travel machen möchte, muss abenteuerlustig und spontan sein. Wenn das Geld einmal knapp wird, muss man eben jeden Job annehmen", erklärt Barbara Hassels vom American Institute for Foreign Study (AIFS) in Bonn.

Die Jobs reichen vom Kellnern in einer Bar bis zur Arbeit auf einer Krokodilfarm in Australien. Das Gastland lässt sich so auf eine ganz neue Weise entdecken. Mut gehört natürlich dazu. "Viele machen Work and Travel daher zu zweit. Es geht aber auch alleine. Wer offen für Neues ist, kann sehr schnell Kontakte knüpfen, auch zu anderen Backpackern", sagt Hassels. Viele kämen "mit einem Leuchten in den Augen zurück."

In sozialen Projekten arbeiten: Das FSJ - das Freiwillige Soziale Jahr im Ausland - gleicht dem Zivildienst. Tatsächlich lässt er sich damit auch ersetzen. Grundvoraussetzung ist ein gewisses soziales Engagement. "Die Leute arbeiten mit alten Menschen, Menschen mit Behinderung, Kindern oder Jugendlichen. Da sollte die Motivation für die soziale Arbeit schon vorhanden sein", erklärt Annette Zenk von der Organisation Evangelische Freiwilligendienste für junge Menschen in Hannover. Grundsätzlich braucht es eine Entsendeorganisation im Heimatland und eine Aufnahmeorganisation im Gastland.

Verpflegung und Unterkunft werden in vielen Fällen organisiert und bereitgestellt. Auf die Betreuung während des FSJ sollte schon im Vorfeld genau geachtet werden. Ist die Einsatzstelle in Europa, gibt es die Möglichkeit einer Förderung durch die EU: Die Kosten werden dann komplett übernommen. Ist alles geregelt, bietet der soziale Dienst im Ausland eine einmalige Erfahrung: "Viele studieren danach in die Richtung Soziale Arbeit", sagt Zenk.

Auslandspraktika: Einen Praktikumsplatz im Ausland zu finden, ist nicht ganz einfach. Es besteht die Möglichkeit, eine Agentur mit der Suche zu betrauen. Das kann unter Umständen jedoch teuer werden. Auch die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit in Bonn kann helfen. Auf deren Internetseite gibt es Tipps für die Suche nach einer geeigneten Stelle. Eins steht fest: Wer ein Praktikum im Ausland vorweisen kann, wird damit beim späteren Arbeitgeber sicher nicht schlecht auffallen.

(tmn/mais)
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