Düsseldorf So gelingt der Start ins Wintersemester

Düsseldorf · An die Zusage für das Studium schließt sich eine Frage an: Wie finde ich mich zurecht? Unsere Tipps für die ersten Tage am Campus.

Die vorlesungsfreie Zeit neigt sich dem Ende zu, und die ersehnte Zusage für den Studienplatz ist ins Haus geflattert. Jetzt heißt es: Auf geht's zum Studieren! Doch was erwartet einen als Erstsemester überhaupt, und wie startet man am besten ins Studium? "Natürlich gibt es viele offene Fragen", sagt Jutta Vaihinger vom Studierendenservice der Uni Düsseldorf. "Deshalb verschicken wir an unsere Erstsemester zunächst mal Mails mit allen wichtigen Infos zum Studienstart - und zwar fachspezifisch." Das heißt: Naturwissenschaftler erhalten Termine für etwaige Vorkurse, wer sich für eine Sprache eingeschrieben hat, wird an Einstufungstests erinnert, und auch wann die wichtigen Einführungsveranstaltungen des jeweiligen Faches stattfinden, wird frühzeitig kommuniziert.

Überhaupt die Einführungsveranstaltungen: Ob die zentrale Begrüßung durch das Rektorat, die Begrüßung des Asta - in Düsseldorf mit der begehrten Asta-Tüte mit Infos und kleinen Geschenken - oder die Einführungen der Fachschaften - sie sind an allen Hochschulen die Pflichttermine für alle Erstsemester, bevor es richtig losgeht mit den Vorlesungen und Seminaren. Verpassen sollte man sie keinesfalls, schließlich werden hier nicht nur entscheidende Infos weitergegeben, sondern meist schon Freundschaften fürs ganze Studium geknüpft. Ankommen, Leute kennenlernen, das sei in den ersten Tagen auf dem Campus grundsätzlich das Wichtigste, so Jutta Vaihinger. "Entscheidend ist auch: Den Stundenplan braucht man nicht vorher machen. Den erstellt man zusammen mit den Experten der Fachschaften bei der Ersti-Veranstaltung." Denn die wissen genau, welche Module im ersten Semester belegt werden müssen.

Wer vorher wissen will, was in etwa auf ihn zukommt, schaut sich die so genannten Studienverlaufspläne seines Faches im Internet an. Wichtige Hinweise der Fachschaften gibt es auch auf den entsprechenden Facebookseiten. Es gibt für Düsseldorf - aber natürlich auch an den meisten anderen Hochschulstandorten - Gruppen wie "Erstis BWL" oder "Erstis Linguistik", über die man seine Kommilitonen dann auch schon vor Semesterbeginn erreichen und sich beispielsweise über Wohnmöglichkeiten austauschen kann. Und selbstverständlich informiert dort auch der jeweilige Asta. "Die erste Woche des Semesters darf man nicht verpassen", sagt auch die Düsseldorfer Asta-Vorsitzende Charlotte Ballke. "Man lernt mit den Fachschaften den Campus und natürlich den eigenen Fachbereich kennen, erfährt, wo es Beratungsangebote gibt, geht aber auch mal gemeinsam in die Stadt und knüpft sich ein erstes Netzwerk." Viele der Fächer bieten auch Ersti-Fahrten an. Charlotte Ballke empfiehlt, sich in den ersten Wochen nicht zu viel zuzumuten. "Man macht den Stundenplan, das ist wichtig, und lernt den Campus kennen. Das reicht erst mal. Wie ich genau Literatur recherchiere und die Bibliothekssoftware benutze - das kann ich auch später noch lernen." Die meisten Uni-Bibliotheken bieten während des Semesters Kurse dazu an.

Auch die Experten der Studienberatung raten zu Studienbeginn dazu, es eher langsam anzugehen - trotz Druck in den Bachelorstudiengängen. Viele planen den Uni-Tag wie früher in der Schule, vergessen aber, dass Vor- und Nachbereitung einer Vorlesung viel Zeit in Anspruch nehmen.

Zudem brauchen die meisten Studierenden Zeit, um neben dem Studium zu jobben. Deshalb: Lieber im ersten Semester eine Klausur oder Hausarbeit weniger einplanen und sich die Zeit zur Orientierung geben. "Das Studium ist der Beginn einer neuen Entwicklungsphase. Und auch wenn manche Fächer schon ab dem ersten Semester häufig hohe Ansprüche haben: Man muss nicht gleich zu Beginn alles belegen", so die Studienberaterin der Heine-Uni.

Doch was ist, wenn ich nach vier Wochen an der Uni das Gefühl habe: "Das ist nicht das Richtige"? "Dann sollte man unbedingt der Unzufriedenheit auf den Grund gehen und nicht einfach Seminare schludern", sagt Jutta Vaihinger. "Denn das angebrochene Semester kann ich gut nutzen, um Praktika zu machen, oder mich in die Vorlesungen anderer Studiengänge zu setzen, um dann ein besser zu mir passendes Fach zu finden." Oftmals seien die Studenten verzweifelt, dabei sind Fachwechsel nicht unüblich. "Rund 30 Prozent tauschen in ihrer Studienzeit das Fach."

Oft rühre die Unzufriedenheit zu Studienbeginn aber auch daher, dass es an der Organisation des neuen Alltags hapere. "In der Schule war alles anders, man hatte klare Vorgaben, nun bekommt man das eigenständige Lernen nicht hin", nennt Jutta Vaihinger ein Problem. "Dafür bieten wir vom Studierendenservice beispielsweise Seminare zur Studienorganisation und klären darin etwa, wie man Lernen und Jobben unter einen Hut bringen kann." Manchmal hapere es aber auch an Berufsperspektiven, da hilft dann der Career Service weiter.

Und auch der Asta hält zahlreiche Beratungsangebote bereit. So gibt es beispielsweise eine Finanz- und Steuerberatung für Studierende ebenso wie Hilfe bei emotionalen Themen wie Heimweh oder Liebeskummer. Und das Sport- und Kulturreferat sorgt dafür, dass man noch mehr Leute kennenlernt: entweder bei einem der zahlreichen praktischen Kurse des Hochschulsports oder bei Lesungen, Konzerten und Partys.

(RP)
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