Düsseldorf Vorlesungen mit Sitzplatzgarantie

Düsseldorf · Private Hochschulen werden immer beliebter, ihre Art der Wissenvermittlung gilt als exklusiv. Doch es fallen Gebühren an.

Eine typische BWL-Vorlesung an einer deutschen Universität: Hunderte Studierende in einem riesigen Saal, jeder Platz besetzt, selbst die Treppenstufen, der Dozent hält einen durchgehenden Vortrag. Ortswechsel: Ein ähnliches Seminar, diesmal aber in der EBC Hochschule in Düsseldorf. Rund 30 Studierende in einem Seminarraum. Die Dozentin kennt jeden beim Namen, der Unterricht besteht aus Fragen, Antworten, Diskussion. Allerdings: Jeder der Studenten zahlt hier eine monatliche Gebühr für diese exklusive Art der Wissensvermittlung - die immer beliebter wird. Über 100 private Hochschulen gibt es derzeit in Deutschland. Vor zehn Jahren war es noch nicht einmal die Hälfte. Wir geben einen Überblick über einige private Hochschulen in der Region, ihr Fächerangebot, ihre Abschlüsse, besondere Leistungen und Kosten.

EBC Hochschule International Business Management, Tourism & Event Management, Fashion, Luxury and Retail Management sowie Business Psychology heißen die Bachelor-Studiengänge an der EBC Hochschule mit Standort in Düsseldorf Flingern. Jeder Studiengang verfügt über ein fest integriertes AuslandsSemester - wohin es geht, können die Studenten aus über 80 Partnerhochschulen in aller Welt selbst aussuchen. Außerdem sind die Studierenden verpflichtet, zwei Fremdsprachen zu lernen, zum Beispiel Spanisch, Italienisch, Französisch oder auch Chinesisch.

Damit der Einstieg in die Praxis nach dem Studium reibungslos verläuft, gibt es häufig Projekte mit Partnern aus der Wirtschaft, ein Inlands- und ein Auslandspraktikum sind zusätzlich obligatorisch. Bei der Vermittlung hilft das Career Center der Hochschule - es plant mit den Studierenden deren Berufsweg. Das Studium kostet 4320 Euro pro Semester, zudem werden Prüfungsgebühren fällig.

FHDW 1993 wurde die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) als eine der ersten privaten Fachhochschulen in NRW gegründet. Mittlerweile studieren an ihren fünf Standorten Paderborn, Bielefeld, Bergisch Gladbach, Mettmann und Marburg über 2000 junge Menschen. Die FHDW konzentriert ihr Studienspektrum auf die Bereiche Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik, auf denen sie duale und berufsbegleitende Bachelor- und Master-Studiengänge anbietet. Das heißt: Die Studierenden lernen an der Hochschule für ihren Bachelor-Abschluss und arbeiten schon im Unternehmen. Ein Teil der Credit-Points wird an der FHDW durch Klausuren oder Referate erworben, der andere Teil durch Praxisleistungen im Unternehmen. Der Vorteil für die Firmen: Sie lernen die jungen Leute drei Jahre lang kennen und ziehen Nachwuchskräfte heran, die vielfach nach dem Studium auch übernommen werden. Die Studierenden sammeln wertvolle Praxiserfahrungen - und kommen außerdem in den Genuss eines finanzierten Studiums. Denn die Studiengebühren von 620 Euro im Monat trägt in der Regel das Unternehmen.

AMD Düsseldorf ist eine der Modehauptstädte - kein Wunder also, dass hier auch die Designer von morgen ausgebildet werden. Und zwar an der Akademie Mode & Design, AMD. Diese hat außerdem Standorte in den Metropolen München, Hamburg und Berlin und wird inzwischen unter dem Dach der Hochschule Fresenius geführt. Damit werden an der AMD staatlich anerkannte Bachelorabschlüsse verliehen.

Neben Modedesign kann man auch Mode- und Designmanagement, Design & Innovation Management oder Marken- und Kommunikationsdesign studieren. In jedem Studiengang stehen rund 27 Studienplätze zur Verfügung. Wer die bekommt, entscheidet ein Auswahlverfahren, für das zunächst Bewerbungsaufgaben sowie eine Mappe mit Entwürfen (für Modedesign) erstellt werden müssen. Danach wird entschieden, wer zu einem Auswahltag mit persönlichen Gesprächen sowie kreativen Gruppen- und Einzelaufgaben eingeladen wird. Da die AMD eine private Einrichtung ist, müssen Studiengebühren von 650 bis 675 Euro pro Semester bezahlt werden, auch bei der Einschreibung werden Gebühren fällig.

EMBA Bereits im ersten Semester eine eigene Zeitschrift entwerfen, dann Video-Schnitttechniken erlernen - und die Programme dazu auf dem Mac-Book finden, dass man zu Beginn der Ausbildung bekommen hat: Das bietet die Europäische Medien- und Business-Akademie (EMBA) ihren Studierenden am Campus im Düsseldorfer Medienhafen. Studieren kann man Fächer wie Sport-, Event- und Medienmanagement, Mode-, Trend- und Markenmanagement, Smart und Mobility Management oder Big Data Management. Das alles in kleinen Gruppen und mit vielen Projekten mit Praxispartnern aus der Region. Hinzu kommen Unterrichtszeiten von 8.30 bis 16 Uhr montags bis donnerstags - so ist das Studium, das rund 680 Euro im Monat kostet, gut mit Nebenjobs zu vereinbaren.

Allerdings: Die EMBA als Akademie kooperiert für die Bachelor-Abschlüsse mit der Hochschule Mittweida (Sachsen) - das liest sich auf dem Abschlusszeugnis nicht ganz so schick.

(RP)
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