Münster Jeder Vierte in Nordrhein-Westfalen stirbt an Krebs

Münster · Rund 52.000 Männer und Frauen sterben jährlich in NRW an einer Krebserkrankung. Das ist jeder vierte Todesfall im Land, wie aus dem Datenreport 2013 des Krebsregisters NRW hervorgeht. Das Institut mit Sitz in Münster registriert seit zehn Jahren Art und Anzahl von Krebsdiagnosen in NRW. Grundlage ist seit 2005 eine Meldepflicht für Ärzte, die eine Krebsdiagnose stellen und Krebs behandeln.

Die häufigsten Krebsdiagnosen sind demnach unverändert Brustkrebs bei Frauen (32 Prozent) und Prostatakrebs bei Männern (23 Prozent). An zweiter und dritter Stelle der häufigsten Krebserkrankungen stehen bei Männern Lungenkrebs (16 Prozent) und Darmkrebs (13 Prozent). Bei Frauen steht Darmkrebs (13 Prozent) an zweiter Stelle und Lungenkrebs an dritter (10 Prozent). Während in den vergangenen Jahren immer weniger Männer an Lungenkrebs starben, steigt die Zahl dieser Todesfälle unter den Frauen deutlich. Zurückzuführen ist das laut Studie vor allem auf die wachsende Menge rauchender Frauen.

Obwohl Darmkrebs zu den häufigsten Krebsarten bei beiden Geschlechtern gehört, ist die Todesrate durch diese Erkrankung in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich gesunken. Auffällig ist laut Bericht jedoch, dass die meisten Darmkrebsdiagnosen - trotz angebotener Früherkennungsmaßnahmen - erst im fortgeschrittenen Stadium gestellt werden.

Ebenfalls relevant ist der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom), der überdurchschnittlich oft an jungen Frauen diagnostiziert wird. Mit 48.000 Erkrankungen am häufigsten treten allerdings Basaliome auf. Also bösartige Tumoren auf der Haut, die jedoch nur selten zum Tod führen und in der Studie deshalb nur am Rande erwähnt werden.

Insgesamt betrachtet, muss in NRW jeder Zweite im Laufe seines Lebens mit einer Krebsdiagnose rechnen. Allerdings steigt das Risiko einer Erkrankung mit dem Alter an und ist je nach Tumorart unterschiedlich. Die meisten verstorbenen Patienten des Jahresberichtes erhielten ihre Krebsdiagnose im Alter zwischen 69 und 71 Jahren. Den Hauptgrund für die steigende Zahl an Krebsdiagnosen sehen die Autoren des Berichts in den Verbesserungen bei der Früherkennung.

Darunter fallen beispielsweise das Mammografie-Screening-Programm für Frauen und die PSA-Tests für Männer. Zudem sind die Prognosen für die beiden häufigsten Krebsarten sehr gut: Fünf Jahre nach der Diagnose leben noch 93 Prozent der Brustkrebspatientinnen und 88 Prozent der Prostata-Patienten. Die dennoch hohe Zahl der entsprechenden Krebssterbefälle beruht laut Studie vor allem darauf, dass diese Erkrankungen so häufig vorkommen.

(ham)
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