Zahl stark gestiegen 57 tödliche Unfälle bei E-Bikern

Berlin · Pedelecs sind beliebt. Doch die Statistik zeigt: Ihre Fahrer sind überdurchschnittlich häufig in Unfälle verwickelt.

Die Zahl der tödlich verunglückten Pedelec-Fahrer, die im Volksmund auch E-Biker heißen, ist 2016 drastisch gestiegen. Starben 2015 noch 33 Fahrer von Elektrofahrrädern, so waren es 2016 bereits 57 Tote - ein Anstieg um fast 73 Prozent. 1032 Menschen erlitten schwere Verletzungen, das ist ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Diese Zahlen gehen aus der Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes hervor, die grundsätzlich positiv ausgefallen ist. Die Zahl der Verkehrstoten ist um gut sieben Prozent zurückgegangen. Allerdings wurden nur die Ergebnisse von Januar bis November ausgewertet.

Bei den Fahrradfahrern, zu denen auch die Pedelec-Fahrer zählen, ist dieser Trend jedoch nicht zu erkennen. Hier ist die Zahl der Getöteten gestiegen: um 4,3 Prozent auf 367 Tote. Davon waren die meisten über 65 Jahre alt. 13.724 Fahrradfahrer trugen durch Unfälle schwere Verletzungen davon.

50 Millionen Deutsche fahren laut Fahrradverband ADFC regelmäßig Rad, etwa drei Millionen besitzen ein E-Bike. Die Zahl der verkauften Elektrofahrräder steigt jährlich. Der ADFC fordert eine bessere Fahrradinfrastruktur: "Immer mehr Pedelecfahrer teilen sich die größtenteils unterdimensionierten Radwege mit den normalen Fahrradfahrern."

Besonders bei Älteren sind die E-Bikes beliebt, ermöglichen sie doch durch den unterstützenden Motorantrieb längere Fahrradtouren. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) ist sich sicher, dass die vermehrten Unfälle nicht mit einem größeren Unfallrisiko im Vergleich zu gewöhnlichen Fahrrädern zu erklären seien. Der ZIV führt die drastisch gestiegene Zahl der Unfallopfer vielmehr auf den wachsenden Bestand und die intensivere Nutzung der E-Bikes durch Radfahrer zurück.

(tak)
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