Fotos 2011: Pöbeleien bei historischer Wahl in Tunesien
Vor den ersten freien Wahlen in Tunesien wachsen die Spannungen zwischen den westlich orientierten und den islamischen Parteien. Der Chef der islamischen Ennahda-Partei, Rachid Ghannouchi (l.), wurde lautstark vor einem Wahllokal in Tunis angepöbelt.
Freilich ließ er sich dadurch die Stimmung nicht verderben. Seine unter Ben Ali verbotene Partei dürfte vermutlich stärkste Kraft werden.
Die Tunesier sind sich der historischen Dimension bewusst. Sie wählen zum ersten Mal in ihrem Leben in freien Wahlen eine verfassungsgebende Versammlung.
Vor den Wahllokalen bildeten sich schnell lange Schlangen. Zwischen 80 und 100 Parteien stehen zur Wahl.
Vielerorts ist Militär zu sehen. Wahlbeobachter loben bislang jedoch, wie gut organisiert und diszipliniert der Urnengang abläuft.
Um Manipulationen auszuschließen müssen sich Wähler nicht nur per Ausweis identifizieren, sondern auch ihren Finger in Tinte tauchen.
Sie lässt sich 24 Stunden lang nicht abwaschen. Doppelt seine Stimme abzugeben soll damit ausgeschlossen werden.
Keine Ausnahmen, auch nicht für islamische Politiker.
Ein Mann hat sich eine Nationalflagge umgehängt. Es ist ein historischer Tag. Sein Land wagt die Demokratie. Korrespondenten berichten von einer feierlichen Stimmung, die in der Luft liege.