Porträt Das ist Marco Rubio
Das ist der US-Politiker Marco Rubio. Er wurde als Marco Antonio Rubio am 28. Mai 1971 in Miami, Florida geboren. Er ist das Kind kubanischer Einwanderer und studierter Rechtsanwalt.
Er gehört der republikanischen Partei an und ist seit 2011 Senator in Florida. Nach Mel Martínez ist er der zweite kubanoamerikanische Senator in der Geschichte Floridas.
Im April 2015 gab Rubio bekannt, dass er in der Präsidentschaftswahl 2016 kandidieren würde. Trotz seiner kubanischen Wurzeln gilt er als Hardliner in der US-amerikanischen Außenpolitik gegenüber Kuba.
Wie sich der Jüngste im republikanischen Bewerberfeld zu verkaufen versucht, sagt allein schon der Titel seiner Autobiografie: „An American Son“.
Anders als Trump, dessen Vater mit Immobiliengeschäften bereits viele Millionen verdient hatte, anders als Jeb Bush, der Erbe einer mächtigen politischen Dynastie, steht der 44-Jährige mit seiner Vita für den Aufstieg aus einfachsten Verhältnissen.
Seine aus Kuba eingewanderten Eltern schlugen sich in Miami und Las Vegas irgendwie durch, der Vater als Barkeeper, die Mutter als Zimmermädchen.
Rubio weiß, welche Sympathien Durchschnittsamerikaner einer solchen Biografie entgegenbringen. Kein Wunder, dass er sie praktisch bei jedem Auftritt ausschmückt.
Als Rubio den moderaten Konservativen Charlie Crist 2010 im Duell um einen Senatssitz besiegte, surfte er als einer der Ersten auf der Tea-Party-Welle.
Mittlerweile zählt er zum Establishment, wobei er unter den Spitzenleuten derjenige ist, der vielleicht noch am ehesten Brücken von den konservativen Rebellen zur republikanischen Parteiprominenz bauen kann.
Rubio ist ein Familienmensch: Mit seiner Frau Jeanette Dousdebes, mit der er seit 1998 verheiratet ist, hat er vier Kinder.
Der gelernte Jurist verfügt über ein herausragendes Redetalent, neben seinem Alter ein Grund, warum ihn manche den Barack Obama der Konservativen nennen.
Sollte er den Kandidatenwettlauf gewinnen, hofft er aus einem eventuellen Finale gegen Hillary Clinton einen Konflikt der Generationen zu machen. Clinton, predigt er schon jetzt, stehe für die Babyboomer, alte Seilschaften, für das Amerika von gestern – „Gestern aber ist vorbei“.
Eine Zeit lang bastelte er mit Senatorenkollegen beider Parteien an einer Reform des Einwanderungsrechts, die elf Millionen Illegale aus der juristischen Grauzone geholt hätte. Angesichts der populistischen Töne in den eigenen Reihen distanziert er sich mittlerweile von dem (gescheiterten) Versuch. Ob Rubio, selber Latino, mit seinem Schlängelkurs die Latinos für sich einnehmen kann, bleibt abzuwarten.
Die Kubanische Revolution bezeichnet Rubio als "Unfall der Geschichte". Auch wenn er sich für die Einwanderer einsetzt, sieht er illegale Einwanderer als höchst kritisch an und möchte letzteren keinen Vortritt geben.
Umweltrichtlinien lehnt Rubio ab – der Klimawandel sei nicht von Menschen erzeugt. Obamas Pläne für eine strengere Waffenkontrolle lehnt er ab. Auch was die Wirtschaftspolitik betrifft, verspricht er Verbesserungen – die Steuerzahler der Mittelschicht sollen es nicht ausbaden müssen.