Fotos Reaktionen auf den Tod Margaret Thatchers
Die ganze Welt nannte sie die "Eiserne Lady". Den Spitznamen hatte sich Margaret Thatcher mit ihrer oft unerbittlichen politischen Haltung mehr als verdient. Nach langer Krankheit starb sie am Montag im Alter von 87 in London an den Folgen eines Schlaganfalls. Wir haben Reaktionen auf ihren Tod gesammelt.
Die britische Königin Elizabeth II. (Aufnahme aus dem Jahr 1979) hat ihre Bestürzung über den Tod Margaret Thatchers ausgedrückt. Die Königin sei "traurig, diese Nachricht zu hören", und werde im Laufe des Tages eine private Nachricht der Anteilnahme an die Familie Thatcher senden, sagte ein Palastsprecher am Montag.
Großbritanniens Premierminister David Cameron (hier auf einem Foto aus dem Jahr 2010) drückte Trauer aus. "Wir haben eine große Führerin, eine große Premierministerin und eine große Britin verloren." Cameron kehrt nach dem Tod Thatchers früher von einer Europa-Reise zurück als geplant. Wie aus spanischen Regierungskreisen verlautete, wurde eine gemeinsame Pressekonferenz des Premiers mit Ministerpräsident Mariano Rajoy gestrichen. Cameron war in Spanien, um dort unter anderem für Reformen der Europäischen Union (EU) zu werben, und wollte eigentlich auch nach Frankreich sowie im Laufe der Woche nach Deutschland. Der Paris-Besuch wurde am Montag abgesagt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Margaret Thatcher als "eine der überragenden Führungspersönlichkeiten der Weltpolitik ihrer Zeit" gewürdigt. Sie habe früh die Kraft der Freiheitsbewegungen Osteuropas erkannt und sich für sie eingesetzt, sagte Merkel nach Angaben der Regierung in Berlin. "Ihren Anteil an der Überwindung der Teilung Europas und am Ende des Kalten Krieges werde ich nicht vergessen." Weiter betonte Merkel: "Indem sie sich zu Zeiten, als dies noch nicht selbstverständlich war, als Frau im höchsten demokratischen Amt behauptete, hat sie vielen nach ihr ein Beispiel gegeben."
Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl hat Margaret Thatcher als "großartige Frau" gewürdigt, aber auch an Meinungsunterschiede erinnert. "Ich habe Margaret Thatcher wegen ihrer Freiheitsliebe, ihrer unvergleichlichen Offenheit, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit sehr geschätzt", heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung Kohls. "Margaret Thatcher und Helmut Kohl - das war immer auch ein besonderes Verhältnis, es war immer auch ein Wechselbad der Gefühle", schreibt Kohl weiter. "Und trotz allen unterschiedlichen Auffassungen in manchen Sachfragen war es bis zuletzt aber vor allem ein respektvoller Umgang miteinander."
Frankreichs Präsident François Hollande sagte: "Ihr gesamtes öffentliches Leben lang war sie mit ihren konservativen Überzeugungen, zu denen sie voll stand, auf den Einfluss Großbritanniens und auf die Verteidigung seiner Interessen bedacht." Thatchers Beziehungen zu Frankreich seien stets "offen und loyal" gewesen, fügte Hollande hinzu. Gemeinsam mit dem damaligen französischen Staatschef François Mitterrand habe sie die Verbindungen zwischen beiden Ländern gestärkt. So habe sie einen entscheidenden Impuls zum Bau des Tunnels unter dem Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien gegeben.
Der frühere konservative Premier John Major (hier auf einem Foto aus dem Jahr 1999) hat seine direkte Vorgängerin Thatcher als "Naturgewalt" und "politisches Phänomen" gewürdigt. Ihre Wirtschafts- und Gewerkschaftsreformen sowie ihr Einsatz für die Falklandinseln stelle sie "über die normale Politik". "Alle, die mit ihr zusammengearbeitet haben, werden sich immer an ihre herausragenden Charakteristiken erinnern: Ihren Mut und ihre Willenskraft in der Politik, ihre Menschlichkeit und geistige Großzügigkeit im Privaten."
Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat die verstorbene frühere britische Premierministerin als eine große Politikerin gewürdigt, die Großbritannien, Europa und die ganze Welt geprägt habe. Thatcher zähle zu den wenigen Menschen, bei denen man schon zu Lebzeiten gewusst habe, dass sie große Geschichte geschrieben habe. "Für die Geschichte Europas und der Welt hinterlässt sie ein großes Erbe", sagte Westerwelle am Montag in Berlin. "Wir schauen voller Bewunderung auf ihr Lebenswerk."
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Thatcher als "Frau von Größe" gewürdigt. Sie sei eine "große Führerin" gewesen und habe eine ganze Generation von Politikern inspiriert, teilte Netanjahu auf seiner Facebook-Seite mit. Sie haben Prinzipientreue, Entschlossenheit, Überzeugung und Stärke verkörpert und sei eine "zuverlässige Freundin Israels und des jüdischen Volkes" gewesen. "Ich spreche ihrer Familie und der Regierung und dem Volk Großbritanniens mein aufrichtiges Beileid aus."
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat Margaret Thatcher als "große Politikerin" gewürdigt. "Sie wird sowohl wegen ihrer Beiträge als auch wegen ihrer Vorbehalte zum Projekt Europa in Erinnerung bleiben", sagte Barroso am Montag in Brüssel. Thatcher sei "eine vorsichtige und dennoch engagierte Akteurin in der Europäischen Union" gewesen. Barroso würdigte ihren Beitrag zur Erweiterung der EU um die Staaten Mittel- und Osteuropas. Thatcher habe die Gestalt des heutigen Großbritanniens geformt - dazu gehöre auch die besondere Rolle, die das Land bis heute in der EU spiele.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz würdigte Thatcher. "Margaret Thatcher hat die britische und europäische Politik mitgeprägt", heißt es in einer am Montag in Brüssel veröffentlichten Erklärung Schulz'. "Trotz unserer klaren politischen Differenzen ist Margaret Thatcher eine Gestalt von geschichtlicher Bedeutung." Unabhängig von der Frage, ob man ihr politisch zustimme, habe sie gezeigt, "dass Politik nach wie vor eine Kraft des Wandels ist". Sie sei "zu Beginn ihrer Amtszeit" auch eine überzeugte Europäerin gewesen.
Vize-Premier Nick Clegg von den Liberaldemokraten würdigte Thatcher als "eine der bestimmenden Figuren der modernen britischen Politik". Egal, auf welcher Seite der politischen Debatte man stehe: Niemand könne der Tatsache widersprechen, dass sie in dem Land, dem sie gedient habe, einen "einzigartigen und bleibenden Eindruck" hinterlassen habe. "Sie mag während ihrer Zeit in der Politik geteilte Meinungen ausgelöst haben, aber heute sind wir alle darin vereinigt, die Stärke ihrer Persönlichkeit und den Radikalismus ihrer Politik zu würdigen."
Londons Bürgermeister und Thatcher-Parteikollege Boris Johnson erklärte: "An sie wird man sich noch lange erinnern, wenn die Welt die grauen Anzüge der Politik von heute schon vergessen hat."
Hier finden Sie weitere Informationen zu Margaret Thatcher