Zipi Livni ist die neue starke Frau Israels.

Die 50-jährige Konservative erfreut sich mit ihrer sanften, ausgleichenden Art großer Beliebtheit in allen politischen Lagern.

Die studierte Juristin begann ihre berufliche Laufbahn beim israelischen Geheimdienst Mossad.

Im März 2001 wurde Livni Ministerin für regionale Kooperation.

Anfang 2003 wechselte sie an die Spitze des Ressorts für Integration.

Ende 2004 wurde die Mutter zweier Kinder Justizministerin. In dieser Funktion war sie an der Entscheidung über den Rückzug aus dem Gazastreifen beteiligt.

Auf den Posten der Außenministerin erhob sie Ehud Olmert, dem Livni nach dem Schlaganfall von Ministerpräsident Ariel Scharon Anfang 2006 noch den Vortritt im Kampf um die Nachfolge überlassen hatte. Scharon war ihr politischer Ziehvater und hat sie maßgeblich gefördert.

Ihre harte Haltung bezüglich einer Isolierung der radikalen Hamas-Regierung im Gazastreifen brachte Livni bei ihren Landsleuten Pluspunkte ein, ihre aufwändige Reisediplomatie und ihr Pragmatismus trugen ihr auch international Ansehen ein.

Seit der Nahost-Friedenskonferenz in Annapolis im vergangenen November 2007 führt Livni die israelische Verhandlungsdelegation an. Bei den Gesprächen folgt sie konsequent dem Prinzip: "Erst kommt die Sicherheit für Israel und dann die Gründung eines Palästinenserstaates."

Nun könnte sie Ehud Olmert, der sich mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert sieht, als Ministerpräsident beerben.