Der Brite Rupert Hoogewerf setzte den Immobilienhändler und Chef der Dalian-Wanda-Gruppe an die Spitze seiner Hurun-Liste der Tausend vermögendsten Chinesen. Wang hat seit 2012 sein Vermögen verdoppelt und steht wohl auch auf den Reichenlisten von "Forbes" unangefochten auf Platz eins, wie das Magazin vorab verriet. Über die Grenzen Chinas hinaus bekannt wurde der Besitzer ungezählter Immobilien und Shopping-Center erst im vergangenen Jahr: Da kaufte er sich die US-Kinokette AMC-Entertainment, den britischen Jachthersteller Sunseeker und Hotels und Luxuswohnungen in London. Wang baute auch das Internationale Konferenzzentrum in Chinas Hafenstadt Dalian, wo gestern das chinesische Sommer-Davos des World Economic Forum begann.

Hoogewerf hat nachgezählt, wie viele unter den Tausend Superreichen derzeit Delegierte im chinesischen Volkskongress oder in dessen Beraterparlament CPPCC sind. Zusammen sind es 153. Gut 15 Prozent dürfen also politisch zumindest mitreden. Einst war das ein absolutes Tabu in der Partei. Sieben konnten als Delegierte des 18. Parteitags im November sogar die neue Führung Chinas mitwählen. Höher durften Chinas besondere Kapitalisten bisher nicht in der Parteihierarchie aufsteigen. Immerhin, so schätzt Hoogewerf, sind rund ein Viertel der 1000 reichsten Chinesen heute eingeschriebene Mitglieder der Kommunistischen Partei. Das dürfte der KP nebenbei satte Mitgliedsgebühren einbringen.

Die Weltwirtschaftskrise schadete Chinas Reichen ebenso wenig wie die katastrophale Shanghaier Börse, deren Indizes seit 2012 um 1,7 Prozent fielen. Die Eintrittsschwelle, um in den 1000-köpfigen Club des Geldadels aufgenommen zu werden, stieg 2013 auf 325 Millionen Dollar, zwölf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Durchschnittsvermögen der 1000 Reichsten stieg auf 1,04 Milliarden Dollar pro Person, ein neuer um 21 Prozent höherer Rekord als im Vorjahr. Er hat sich sogar gegenüber den 439 Millionen Dollar mehr als verdoppelt, die ein Durchschnittsreicher 2008 zur Zeit der Weltfinanzkrise auf die Waage brachte.