Düsseldorf Bahn kann Preise nur leicht erhöhen

Düsseldorf · Konkurrenz durch Busunternehmen verhindert steigende Tarife im Fernverkehr.

Die Liberalisierung des Fernbus-Marktes macht sich ab Dezember auch bei der Preispolitik der Bahn bemerkbar. Der Konzern stellte gestern sein neues Preissystem vor, das am 14. Dezember - pünktlich zum neuen Fahrplan - in Kraft tritt. Während Kunden in der ersten Klasse im Schnitt 2,9 Prozent mehr für ihre Tickets zahlen müssen, dafür aber in den ICE-Zügen kostenlos im Internet surfen können, bleiben die Preise für die Kunden in der zweiten Klasse stabil - und das trotz gestiegener Personal- und Energiekosten. Bahn-Manager Ulrich Homburg begründete den Schritt mit der wachsenden Konkurrenz durch Fernbusse. Kunden der zweiten Klasse weichen eher auf einen Fernbus aus. Auch die Kosten für alle Bahncard-Typen bleiben stabil, Gebühren für Spartickets entfallen.

Die Ticketpreise im Nahverkehr hebt die Bahn an - im Durchschnitt um 1,9 Prozent. Allerdings dürfte davon nur ein überschaubarer Personenkreis direkt betroffen sein, da nach Angaben des Konzerns 80 Prozent der Nahverkehrskunden in einem der Verkehrsverbünde unterwegs sind. Doch auch dort werden die Preise im kommenden Jahr anziehen. Der VRR hat bereits angekündigt, die Preise ab Januar um 3,8 Prozent zu erhöhen.

Neben höheren Preisen dürfte der drohende Dauerstreik der Zugführer die Stimmung der Bahnreisenden trüben. Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hatte die Beteiligung der Mitglieder an der Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf am Wochenende als überwältigend bezeichnet. Noch bis Donnerstag lässt die GDL abstimmen. Streiks sind schon kurz darauf möglich. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Gehalt und deutlich kürzere Arbeitszeiten.

(RP)
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