Diskussion um Zukunft des FDP-Chefs Das halten die Wähler von Westerwelle

Berlin (RPO). Und täglich grüßt das Murmeltier: Auch heute ging das Gerangel um FDP-Chef Guido Westerwelle weiter. Während Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander íhm den Rückzug empfahl, stellte sich Gesundheitsminister Philipp Rösler hinter Westerwelle. Doch was sagen eigentlich die Wähler selbst?

Womit Guido Westerwelle für Trubel sorgte
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Womit Guido Westerwelle für Trubel sorgte

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Foto: dapd

Gerade einmal drei Prozent würde die FDP nach zwei aktuellen Umfragen noch erreichen, wenn heute Bundestagswahl wäre. So tief sind die Liberalen in den vergangenen 15 Jahren nicht in der Wählergunst abgesunken. Und so lässt sich schnell erahnen, dass die Wähler nicht gerade freundlich in ihrer Meinung sind, wenn es um den Parteichef geht.

Ob unter unseren Lesern, bei Facebook oder bei Twitter - überall wird die Diskussion um eine mögliche Ablösung Westerwelles weitergeführt. Und die meisten kommen zu einem ganz einfachen Schluss: Ja! Blickt man etwa in die Kommentare der RP-Online-User, so sind durchweg negative Kommentare über Westerwelle zu lesen.

Auch die FDP bekommt ihr Fett weg

So schreibt ein Leser: "Er hat sich mit den verbalen Pöpeleien gegen Hartz-IV-Empfänger in eine Amoksituation gebracht." An anderer Stelle heißt es: "Westerwelle schadet der FDP und macht sie unwählbar." Immer wieder ist auch die Rede vom "peinlichsten Außenminister" in der Geschichte der Bundesrepublik.

Doch nicht nur Westerwelle selbst wird kritisiert, sondern auch die FDP insgesamt. "Wenn ich mir das so anschaue, ist Westerwelle immer noch das Beste, was die Partei zu bieten hat", ist da zu lesen oder auch: "Seit ihrer Gründung zeichnet sich die FDP dadurch aus, dass sie eine klare Aussage maxcht, solange sie in der Opposition ist." Ein anderer schreibt: "Will man fair bleiben, sind viele Schuld, nicht nur Guido."

Und nicht nur bei unseren Lesern, sondern auch bei Twitter wird jetzt wieder auf den Westerwelle hingewiesen, der einst mit einem "Guido-Mobil" Wahlkampf machte oder sich eine 18 unter die Schuhsohle klebte - das angestrebte Wahlziel. So heißt es etwa bei Twitter: "Westerwelle kann bald seine 18-Prozent-Aufkleber wieder rausholen. Er muss dann nur ein Komma reinmalen."

Doch auch hier gibt es Kritik an der FDP selbst. "In einem Jahr 80 Prozent der Wähler zu vergraulen, das muss man erstmal schaffen", ist dort ebenso zu lesen wie: "Lustig an der FDP ist ja, dass alle über Westerwelle sprechen und niemand über Inhalte."

Gespaltenes Bild bei Facebook

Ein etwas gespalteneres Bild zeigen dagegen die Kommentare bei Facebook. Was aber nicht weiter verwunderlich ist, schließlich werden sich auf seiner Seite vor allem seine Anhänger tummeln. Und so fordern die einen den FDP-Chef auf, sein Amt niederzulegen. Die andere Hälfte dagegen bittet ihn, standhaft zu bleiben.

So heißt es etwa, er sei ein guter Vorsitzender und solle bleiben, er sei die FDP und habe der Partei so viel gebracht oder ohne Westerwelle wären die Liberalen im Nichts verschwunden. Andere wiederum fragen sich, wo der Westerwelle geblieben sei, den es vor der Bundestagswahl gegeben hat.

Alles in allem ist eines festzustellen. Wirklich zufrieden ist niemand mit der derzeitigen Situation - egal ob Parteispitze, Wähler oder Sympathisant. Und so werden sich die Liberalen auch in nächster Zeit noch die Frage gefallen lassen müssen, wie sie aus dem Umfragetief herauszukommen gedenken.

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