Kommunen müssen Mitarbeiter schützen

Sie werden bedroht, bespuckt, geschlagen und eingeschüchtert. Und das in einer kaum vorstellbaren Dimension und Häufigkeit. Die Berichte der Beschäftigen über die Missstände, mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und Gewaltausbrüche in den Ämtern sind schockierend und alarmierend zugleich. Nach der tödlichen Messerattacke auf die Mitarbeiter des Neusser Jobcenters vor drei Jahren sollte man doch eigentlich davon ausgehen, dass die Behörden flächendeckend die Sicherheitsvorkehrungen in ihren Gebäuden verstärkt hätten. Dem scheint nicht so zu sein - viele machen offenbar weiter wie zuvor.

Damit sich endlich etwas bessert, bedarf es politischen Drucks. Nur bei Appellen darf es aber nicht bleiben. Die Landesregierung muss auf die Kommunen, in deren Verantwortung die meisten Ämter liegen, massiv einwirken und ihnen Gelder bereitstellen, damit sinnvolle Sicherheitstechnik eingebaut werden und die Mitarbeiter an Deeskalationskursen teilnehmen können. Das Grundproblem, die wachsende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft, kann man damit zwar nicht lösen. Die Beschäftigten könnten dann aber zumindest etwas sorgenfreier zur Arbeit gehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort