Mickrige Förderung

Sind 22 Prozent Programmpauschale für die Hochschulfinanzierung besser als nichts? Ja. Darf aber die Einigung zwischen Bund und Ländern auf eine Anhebung der Pauschale von 20 auf 22 Prozent als Erfolg verkauft werden? Nein, das würde die Realität verkennen. Der Zweck der Pauschale verlangt nach größeren Summen: Erhält ein Wissenschaftler die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, gibt der Bund 20 Prozent dazu, um zusätzliche Kosten, etwa für die Verwaltung eines Forschungsprojektes, zu decken. Die Pauschale reicht dafür jedoch meist nicht aus. Daran wird die nun erzwungene Beteiligung der Länder von mickrigen zwei Prozentpunkte nichts ändern.

Vielmehr entsteht der Eindruck heuchelnder Landespolitiker: Die geben zwar etwas dazu, damit der Bund die Pauschale nicht streicht. Ernst gemeinte Wissenschaftspolitik aber sieht anders aus. Die Länder sollten begreifen, dass die Zukunft deutscher Wettbewerbsfähigkeit auch von der Forschung abhängt - und sie trotz Schuldenbremse in chronisch unterfinanzierte Hochschulen investieren müssen.

(RP)
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