Erkrath Grünzug vergammelt

Erkrath · Der Stadtweiher und der Grünzug zwischen Sedentaler und Beckhauser Straße wirken teilweise sehr ungepflegt. Auch die Beschilderung der Radwege lässt zu wünschen übrig.

 Niemand fühlt sich zuständig für die Pflege der Treppen im Uferbereich.

Niemand fühlt sich zuständig für die Pflege der Treppen im Uferbereich.

Foto: isabel Klaas

Es könnte alles so schön sein, ist es aber nicht. Der Sedentaler Grünzug und der Stadtweiher mit seinem Park sind im dicht besiedelten Hochdahl ein viel genutztes Erholungsgebiet vor der Haustür. Spazierwege, Radwege, Waldpfade und ein großer Seerosenteich, alte Bäume und plätschernde Bächlein — ein Kleinod, allerdings auf dem absteigenden Ast. Entlang der Beckhauser Straße wechseln sich Hundekot, Glasscherben, Plastiktüten, Papiertaschentücher und Bierdosen ab. Die Treppen im Park sind zugewuchert, die Handläufe verrostet. Die Papierkörbe sind überfüllt, das Geländer um den Weiher streckenweise so verbogen, dass es seine Schutzfunktion nicht mehr erfüllt.

 Aus der Brücke werden immer wieder Pflastersteine herausgebrochen.

Aus der Brücke werden immer wieder Pflastersteine herausgebrochen.

Foto: isabel Klaas

"Kein Umweltbewusstsein"

Wilfried Otto vom Angelsportverein Hochdahl weiß um die Probleme. "Wir bemühen uns, den Weiher und das Ufergebiet sauber zu halten. Aber vieles schaffen wir auch nicht", sagt er. Das sei zum Beispiel die Pflege der Treppen am Ufer, die völlig zugewuchert sind, oder die Reparatur des defekten Geländers. "Da muss sich die Stadt drum kümmern", sagt Otto. Vor allem aber müssten die Bürger ein anderes Umweltbewusstsein entwickeln. "Sie glauben nicht, was wir alles aus dem Wasser holen", sagt Otto. Mehrmals im Jahr fahren die Angelsportler mit Booten auf den Stadtweiher. "Zehn Fahrräder haben wir diesmal rausgezogen sowie Einkaufswagen und Sperrmüll, den die Müllabfuhr stehen gelassen hat." Auch Gänse, Enten und sogar Möwen, die sich am Weiher niederlassen und gefüttert werden, machen Dreck. "Das Wasser wird schmutzig. Wir müssen gegen viele Wasserpflanzen kämpfen, die da nicht hingehören."

Leere Tüten und Speisereste aller Art blieben liegen und lockten Ratten an. "Die Sauberkeit scheint hier niemanden zu interessieren", sagt Otto. Aber auch die Rad- und Fußwege funktionieren nicht, erklärte Volker Bruckmann, ehemaliger stellvertretender Chef des Erkrather Planungsamtes, bei einer Fraktionssitzung der SPD. Die Wegeführung müsse besser und das Naherholungsgebiet im Zuge des Sedentaler Bachs attraktiver werden, stellte er vor der Fraktion und einigen Bürgern klar. "Wir haben dort 22 Verkehrsschilder, von denen nur sieben eine Funktion haben. Die Beschilderung ist nicht schlüssig und führt Radler in die Irre", bemängelt der Experte. Oft stünden Fußgänger und Radler kurz vor der Kollision. Eine Möglichkeit wäre es, dass die Fußgänger auf allen Wegen Vorrang und die Radler die Rolle der Geduldeten hätten. Dass es sinnvoll ist, die Schilder zu richten oder gar zu erneuern, stellten einige Sozialdemokraten in Zweifel: "Wir sollten die Schilder abbauen. Können sich Fußgänger und Radfahrer nicht anders einigen? Brauchen wir denn überall Schilder und Ampeln?", fragte Ratsmitglied Dieter Becker.

(RP/url)
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