Mettmann Hier soll wieder Leben hin

Mettmann · Tina Guenther ist erst seit einem halben Jahr offizielle Patin des Spielplatzes "Zu den vier Flöthen". Sie spielte dort bereits als Kind und will der verwilderten Fläche in Metzkausen zu neuem Leben verhelfen.

 Spielplatzpatin Tina Guenther hat selbst keine Kinder. Nächstes Jahr soll der Ort umgestaltet werden.

Spielplatzpatin Tina Guenther hat selbst keine Kinder. Nächstes Jahr soll der Ort umgestaltet werden.

Foto: Janicki

Ein wenig versteckt, umgeben von hohen Bäumen und direkt hinter der Kita Heilige Familie in Metzkausen liegt der Spielplatz "Zu den vier Flöthen". Tina Guenther ist erst seit einem halben Jahr Patin dieser Fläche und hat schnell gemerkt: Hier liegt noch eine Menge Arbeit vor mir. Schon seit mindestens fünf Jahren ist der mit 3260 Quadratmetern sehr große Spielplatz in einem eher bescheidenen Zustand — und das trotz seiner Nähe zur Kita.

"Im Sandkasten liegt oft Hundekot, die Spielgeräte sind marode und der obere Platz ist mit Brennnesseln bewachsen. Dabei wohnen hier viele Familien mit Kindern im Spielplatzalter", sagt die 39-Jährige. Ihr Engagement beruht zum Teil auf Nostalgie: Als Kind spielte sie selbst auf diesem Platz, erinnert sich noch an ein Indianerzelt aus Holz und ein Metallspielgerät in der Optik eines Fliegenpilzes. "Hier konnte man sich prima verstecken und herumtoben", sagt Guenther.

Hundekot und Brennnesseln

Viel übrig geblieben ist davon nicht: Neben einer Rutsche und einem Klettergerüst gibt es wenig Spielgeräte. Von einer alten Reifenwippe ist nur noch das morsche Holzgerüst übrig geblieben, zwei Schaukeln sind zu allem Überfluss jetzt auch noch abmontiert worden. Laut Stadt sei das Gestell mittlerweile so marode, dass die Schaukeln aus Sicherheitsgründen abgenommen wurden. Doch die neue Spielplatzpatin hat den festen Vorsatz gefasst, dem Platz "Zu den vier Flöthen" zu neuem Glanz zu verhelfen. "Dieser Spielplatz hat eine so tolle Lage und ist durch die Bäume gut geschützt. Außerdem brauchen Kinder die Freiheit, sich ihren Spielraum zu erobern", sagt die 39-Jährige.

Um Ideen für die künftige Gestaltung zu sammeln, hat sie vor einigen Wochen eine Planungswerkstatt organisiert. "Leider gab es nicht die erhoffte Resonanz darauf," bedauert Guenther. Ihr Ziel: Den etwas erhöht gelegenen Platz zum Fußballspielen benutzbar machen und die Spielgeräte in Funktion bringen sowie in einem guten Zustand erhalten. "Das neueste Spielgerät auf diesem Platz ist locker schon zehn Jahre alt, da muss einfach mehr getan werden." Auch die Sitzgelegenheiten für Eltern, die ihren Kindern beim Spielen zusehen wollen, sind nicht ideal. Guenther bezeichnet die Situation auf dem Spielplatz nicht als dramatisch, aber als verbesserungsbedürftig. "Das hier könnte ein traumhaft schöner Spielplatz sein. Um das hinzubekommen, muss man auch etwas Druck auf die Stadt ausüben."

Jetzt geht die Arbeit erst los

Die hat bereits auf das Engagement der Spielplatzpatin reagiert: 2013 soll der Platz attraktiver werden. Gegen den Hundekot sei die Verwaltung allerdings machtlos, da der Spielplatz für jedermann zugänglich sei. Tina Guenther, die selbst keine Kinder hat, ist zwar froh über die Aussicht auf eine Neugestaltung, doch das reicht ihr nicht. "Die Stadt sollte den Platz auch in der Zwischenzeit in einem funktionstauglichen Zustand halten." Ihre Arbeit für einen schöneren Spielplatz in Metzkausen hat also gerade erst begonnen.

(RP)
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