Wülfrath Mittelaltermarkt im Herzen von Wolverothe

Düsseldorf · Begleitet von Gefolge, Gaukler, Musikern mit Dudelsack, Flöte und Schalmei, zog der Marktvogt am Samstagvormittag würdigen Schrittes durch die Fußgängerzone. Auf dem Kirchplatz, unter der großen Linde, eröffnete er den von Wülfrath pro veranstalteten ersten Mittelaltermarkt in Wülfrath. Trommelwirbel. "Wohlan ihr Freunde von Wolverothe, es sei!"

Der historische Kirchplatz bot das passende Ambiente für die Vielzahl mittelalterlich gewandeter Händler, Handwerker und Besucher. Dort sowie im Angergarten und im "Heerlager" an der Schwanenstraße gab es Unmengen zu sehen, schmecken, riechen, staunen. An einer schieferverkleideten Hausfront gab Rechtsanwalt Matzkeit auf farbigem Transparent seine Dienste in gotischer Schrift bekannt. "Eine Feder ist mächtiger als das Schwert! Wir beraten sie gern."

Der Stand, "Die Rittermacher", betrieben vom Ritterpaar Johanna und Reinhold von Buron, war eine Fundgrube für verwandlungsfreudige Zivilisten, Freunde von Holzwaffen und mittelalterlichen Instrumenten. Edle Gewänder gab es bei "Gewandzauber" und "Highland Gewandkammer". Besucherin Stefanie Krings hatte sich binnen eines Tages selbst ein Gewand genäht sowie eine zierlicher Haube. "Ich bin eigentlich Spinnerin. Ich fühle mich gar nicht verkleidet", sagte sie lächelnd. Sohn Levin (4), von Kopf bis Fuß ein Ritter, wollte eine Armbrust. Beim "Rittermacher" wurde ihm geholfen.

Ausgefallene Speisen und Getränke machten neugierig. So gab es Unkräuter-Limonade, Kaffee mit Ingwer, Rahmflecken, Wein nach 2000 Jahre altem Rezept, "Vinum Conditum". Schulamtsleiter Dietmar Ruda probierte einen Becher Met. Kommentar, "Gewöhnungsbedürftig. Könnte nicht mein Lieblingsgetränk werden." Ratsfrau Petra Weskott zog es zu Wahrsagerin Cora in den Angergarten. Sie wollte etwas über ihre und die Zukunft Wülfraths erfahren. Doch 20 Euro Obolus waren ihr zu viel. "Die spende ich lieber dem armen Wülfrath."

Kerzen und Fackeln brannten

Ab Mittag füllte sich der Mittelaltermarkt zur Freude von Wülfrath pro und Hauptorganisatorin Kerstin Wiesemann. "Toll, dass so ein Markt herkommt und wir nicht extra zu einer Burg fahren müssen", sagten begeisterte Besucher. Rund um "Stauferküche", "Taverne" und "Suff und Sünde" saßen und standen Zivilisten und Gewandete noch in fröhlicher Runde als an Ständen und Zelten bereits Kerzen und Fackeln brannten.

(RP)
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