Fotos Fotos: Die vergessenen Borussen
Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends verpflichtete die Borussia zahlreiche Spieler, die in Mönchengladbach oft nur kurz verweilten. Erinnern Sie sich beispielsweise noch an Milan Obradovic (l., gegen Rostocks Martin Max) ? Der serbische Nationalspieler kam 2003 von Lokomotive Moskau. Nach acht Einsätzen verschwand er nach einem Jahr wieder in Richtung Serbien. Über Griechenland fand er seinen Weg zu seinem aktuellen Club: Metalist Kharkiv in der Ukraine.
Auch ein Landsmann Obradovics geriet schnell in Vergessenheit. Vladimir Ivic hielt es sogar nur sechs Monate in Deutschland aus. Der 2004 von Partizan Belgrad gekommene Ex-Nationalspieler zog weiter in Richtung Griechenland. Dort spielt er momentan bei PAOK Saloniki.
Ein kurzes Gastspiel feierte auch Rubén González (l. gegen den Stuttgarter Horst Heldt) bei der Borussia. Der im Januar 2004 von Real Madrid ausgeliehene Verteidiger überzeugte, wurde jedoch zurückbeordert. Albacete Balompie, wieder Real, Racing Santander, Celta de Vigo hießen seine Stationen danach. Aktuell ist Rubén beim RCD Mallorca in der Primera Division beschäftigt. Bemerkenswert: Während er für Real ohne Ligaeinsatz blieb, durfte er in der Champions League vier Mal für die Königlichen auflaufen.
Pascal Ojigwe lernte die große Fußballwelt kennen. Mit Bayer Leverkusen spielte er in der Champions League gegen die Besten der Besten. Doch mit seinem Wechsel zur Borussia 2003 sank sein Stern. Der Nigerianer brachte es nur auf sieben Einsätze. Ein Jahr später flüchtete er zu 1860 München und kurz darauf zurück nach Nigeria zu Enyimba Aba. Dort beendete er 2007 seine Karriere und ist jetzt als Spielerberater aktiv.
Zwei Jahre stand Otto Fredrikson ab 2002 im Kader der Borussia, ohne dass es so wirklich jemand gemerkt hat. Der finnische Torhüter kam über den Status der Nummer drei nicht hinaus, blieb ohne Einsatz. 2004 ging es wieder nach Finnland zu FF Jaro, 2006 dann der Wechsel nach Norwegen zu Lilleström SK. Seit Beginn des Jahres spielt Fredrikson nun in Russland bei Spartak Nalchik und kann inzwischen auf sechs Länderspiele verweisen.
Durch übermäßige Torgefahr zeichnete sich Morten Skoubo in Gladbach nicht aus. Vier Tore in 28 Spielen zwischen 2002 und 2004 waren zu wenig für den Stürmer. Seitdem machte der viermalige dänische Nationalspieler eine kleine Europatour. Über West Bromwich Albion (England), Bröndby IF (Dänemark), Real Sociedad San Sebastián (Spanien) und den FC Utrecht kam er zu Roda JC Kerkrade (beide Niederlande). Torgefährlich ist er immer noch nicht. Seit seinem Weggang erzielte Skoubo in sechs Jahren 13 Treffer.
Trotz ordentlicher 42 Einsätze (ein Tor) in zwei Jahren, blieb Milan Fukal (r. gegen Dortmunds Markus Brzenska) nach seinem Wechsel 2004 vom HSV in Mönchengladbach blass. Die Rückkehr nach Tschechien zum FK Jablonec war nur von kurzer Dauer. Inzwischen ist Fukal Kapitän des SV Kapfenberg in der österreichischen Bundesliga.
Große Hoffnungen verbanden sich mit dem Wechsel von Mikkel Thygesen im Januar 2007 vom FC Midtjylland. Gezeigt hat er wenig. Geblieben ist er nur ein halbes Jahr. Dann gings wieder nach Midtjylland. Dort läuft es besser. Der Mittelfeldspieler stand im vorläufigen Aufgebot Dänemarks für die WM 2010, wurde erst kurz vor Nominierungsschluss gestrichen.
Nach einem Ausflug zum Hamburger SV versuchte es Gladbachs Eigengewächs Marcel Ketelaer 2002 noch einmal bei der Borussia. Der Versuch misslang und der Abstieg Ketelaers begann. Von Nürnberg über Ahlen in die österreichische Bundesliga zu Pasching. Nach Stationen bei Austria Kärnten und Rapid Wien kehrte er im vergangenen Sommer dorthin zurück. Pasching spielt allerdings nur noch in der dritten Liga der Alpenrepublik.
Von der dritten österreichischen Liga kann Lawrence Aidoo momentan nur träumen. Der ehemalige ghanaische Nationalspieler kam als 18-Jähriger 2000 von den King Faisal Babies zur Borussia. In 61 Spielen erzielte der Offensivakteur sieben Tore. Es folgte ein Wechsel nach Nürnberg und dann weiter zu Energie Cottbus. Die weiteren Stationen Aidoos: FSV Frankfurt und Kickers Emden. Inzwischen ist er beim FC Wegberg-Beeck gelandet. Mit dem Team schaffte er nun gerade den Aufstieg aus der Mittelrheinliga. Immerhin!
Eine wuchtige Erscheinung war Kahe im Sturm der Borussia. Der 2005 von Palmeiras Sao Paulo gekommene ehemalige U20-Nationalspieler Brasiliens erzielte in 53 Spielen jedoch nur sechs Tore. 2007 zog es ihn in die Türkei zu Genclerbirligi Ankara. Zur neuen Saison wechselt er innerhalb der Süper Lig zu Manisaspor.
Mangelnde Torgefahr zieht sich wie ein roter Faden durch die Auflistung von Gladbachs Stürmern. Auch der Belgier Joris van Hout verbreitete im gegnerischen Strafraum nicht unbedingt Angst und Schrecken. 11 Treffer in 68 Spielen zwischen 2002 und 2005 sind jedoch rückblickend gar nicht so schlecht. Nach zwei Jahren Bochum landete er in der Heimat beim KVC Westerlo. Seine dortige Ausbeute bislang: 72 Spiele, vier Tore.
Gute Ansätze stellte Hassan El Fakiri (l. mit Herthas Ashkan Dejagah) bei der Borussia zwar unter Beweis. Doch nach zwei Jahren und 49 Einsätzen war für den Ex-Monegassen 2007 in Mönchengladbach Ende. Seitdem spielt der Norweger wieder in seiner Heimat beim SK Brann Bergen. Bemerkenswert: Sein einziger Treffer im Borussen-Trikot am 22. Oktober 2005 zum zwischenzeitlichen 2:1 gegen Kaiserslautern ist bis heute sein letzter Ligatreffer.
Er kam, er spielte fast immer und doch hatte man sich irgendwie mehr versprochen von Federico Insúa. 32 Einsätze und zwei Tore stehen für den Argentinier in der Saison 2006/2007 zu Buche. Nach Ausflügen zu América Mexico City und Necaxa (ebenfalls Mexiko), kehrte Insúa zu den Boca Juniors zurück. Dort war er zwar kein Stammspieler, hatte mit einem 15-minütigen Einsatz im Spiel gegen Peru (2:1) aber dennoch sogar seinen Anteil an der WM-Qualifikation der Argentinier.
Um Enrico Gaede (l. gegen Stuttgarts Imre Szabics) ist es still geworden. 2000 von Pommern Stralsund nach Gladbach gekommen, rückte das Talent zwei Jahre später ins erste Team auf. 26 Spielen in drei Jahren folgte der sportliche Abstieg. Über Rot-Weiss Essen, Hansa Rostock und die Sportfreunde Siegen landete Gaede bei Hessen Kassel. Dort ist der Mittelfeldspieler inzwischen Kapitän in der Regionalliga und erzielte in der vergangenen Spielzeit zehn Tore.
Lange war Bernd Thijs (r. mit Vaclav Sverkos) Stammspieler. Doch Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. 2007 dann der Wechsel zum KAA Gent. Dort ist er Kapitän und kehrte in der vergangenen Saison sogar in die belgische Nationalmannschaft zurück.