Bundesliga-Relegation 14/15 Pressestimmen zum Klassenerhalt des Hamburger SV
Wir haben nach dem Klassenerhalt des Hamburger SV in der Relegation die Reaktionen der Medienlandschaft gesammelt.
Express: "Schiri-Glück! Hamburger SV dreht Rückspiel und bleibt erstklassig - Am Ende tickt also die legendäre Stadionuhr weiter, der Bundesliga-Dino bleibt nach einer Horrorsaison weiter erstklassig, nachdem er genau nach 51 Jahren und 281 Tagen das Glück auf seiner Seite, wie auch Labbadia einräumte. Der KSC, der im Hinspiel ein 1:1 erreicht hatte, verpasste dagegen die anvisierte Rückkehr in die Bundesliga nach sechs Jahren Abstinenz."
Morgenpost: "Erste Liga – der HSV ist dabei! Als es vollbracht war, rasteten sie alle aus. Was für ein Krimi! Eine Dramatik, die nicht mehr zu überbieten war. Bis in die Nachspielzeit hinein war der HSV abgestiegen und mausetot. Dann segelte Díaz’ Freistoß ins Netz und rettete den Dino. Als Müller dann Stiebers Zuspiel fünf Minuten vor dem Ende der Verlängerung ins Netz schob, war es geschafft. Dieser wahnsinnige HSV bleibt erstklassig!"
Spiegel Online: "Mehr Glück als Konzept – Der HSV bleibt nach einer peinlich schwachen Saison erstklassig - auch, weil der Schiedsrichter im Relegations-Rückspiel gegen Karlsruhe in der 90. Minute eine Fehlentscheidung traf. Dennoch gibt es Gründe, dass es nächste Saison besser wird."
Rheinische Post: "Relegation rechnet sich für den HSV – Vermutlich kalkulieren sie im Norden der Republik ab sofort fest mit den Zusatzeinnahmen. Zwei Spiele mehr. Kostet zwar viele Nerven, bringt aber jede Menge Geld ein. Die Relegation hat sich auch in diesem Jahr für den Hamburger Sportverein gerechnet. Mal abgesehen von dem Image-Totalschaden. Von der finanziellen Schieflage durch einen immer höher werden Schuldenberg. Von einem sportlichen Konzept, das maximal aus dem Prinzip Hoffnung besteht. Alles ganz egal. Klassenerhalt. Schampus für alle. Zur neuen Saison werden sie nach zwei siegreichen Partien in Fan-Gesängen vom Europapokal träumen. Von der Meisterschaft sowieso."
Süddeutsche Zeitung: "Der Dino ist unverwüstlich – Sechs Mal aus der ersten Liga abgestiegen, fünfmal wieder aufgestiegen, jetzt fast ein sechstes Mal. Der KSC, das hätte vielleicht der Unterschied sein können, ist den Überlebenskampf gewohnt. Der HSV hat sich allerdings ebenfalls zunehmend damit vertraut machen dürfen: Schon vor einem Jahr rettete man sich in der Relegation, damals gegen die SpVgg Greuther Fürth. Und jetzt also erneut."
Focus Online: "Ach, HSV, jetzt müssen wir dich noch ein Jahr ertragen! Aber das ist ja auch das Schöne: Chaos ist sehr unterhaltsam. Auf ein Neues!"
Welt: "Umstrittener Freistoß verhindert den Abstieg des HSV - In der 90. Minute des Relegations-Rückspiels in Karlsruhe war der HSV schon mausetot. Doch dann pfiff Schiedsrichter Manuel Graefe einen Freistoß, der keiner war. Bei den Karlsruhern war die Wut groß. (...) Dem HSV ist es nach dem Abstiegskrimi gegen Greuther Fürth in der vergangenen Saison auch in diesem Jahr wieder mit viel Willen, aber auch mit einer gehörigen Portion Dusel gelungen, den Nimbus der Unabsteigbarkeit zu wahren."
Spox: "51 Jahre, 281 Tage – and counting! Im Relegations-Rückspiel der Bundesliga hat sich der Hamburger SV glücklich und mit viel Dramatik den Klassenerhalt gesichert. Beim Karlsruher SC gewann der HSV mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung und hält nach dem 1:1 im Hinspiel die Klasse.
Bild-Zeitung: "KSC-Manager 'kotzt' wegen Fehlpfiff – Eine Fehlentscheidung hält den HSV am Leben! Mit einem Freistoß aus 17 Metern in der Nachspielzeit (90. + 1) erzielt Diaz das 1:1, erzwingt so die Verlängerung (Endstand 2:1). Doch den Freistoß hätte Gräfe nicht geben dürfen. Rajkovic trifft Meffert aus nur rund drei Metern am Arm."
Tagesspiegel: "2:1 gegen Karlsruhe - der Hamburger SV bleibt Bundesligist – Packender hätte der Hamburger SV seine Abschiedsvorstellung kaum inszenieren... Abschied? Wie bitte? Was heißt hier Abschied? In einem dramatischen Relegations-Rückspiel hat sich das letzte dauerhaft verbliebene Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga am Montagabend gerettet und für ein weiteres Jahr die Zugehörigkeit in Deutschlands höchster Spielklasse sichergestellt."
Goal: "Zum zweiten Mal in Folge sichern die Rothosen den Klassenerhalt über den Umweg Relegation. Wer geglaubt hatte, dass das vergangene Jahr schon einen negativen Höhepunkt dargestellt hat, sah sich getäuscht. Es ging noch ein wenig schlechter. Nur 25 Treffer reichten in dieser Saison für den 16. Tabellenplatz. Der eine oder andere Negativrekord wird ihnen in naher Zukunft wohl nicht zu nehmen sein. Irgendwo im Himmel muss es eine Kraft geben, die diesen HSV einfach nicht absteigen lassen will. Wenn es mit dieser Performance nicht runter in die Zweite Liga geht - wie dann?"
Frankfurter Allgemeine: "Das nächste Hamburger Last-Minute-Wunder – Es geht weiter. Wirklich. Der Glaube daran hatte arg gelitten – nicht nur in den vergangenen Tagen. Auch am Montagabend schien der Hamburger SV schon geradewegs und endgültig auf dem Weg in die Zweite Liga. Dass es dann reichte in einem Finish, das sich die Erfinder der Relegation nicht packender hätten ausmalen können – das war ein Glückmoment von einer Größe, wie er selbst in dieser emotionalen Branche nur ganz selten ist."
Kölner Stadtanzeiger: "Erstklassigkeit als purer Zufall - Der Hamburger SV bleibt, ohne viel dafür zu können, erstklassig, Teil der Bundesliga, darf seine ewige Stadionuhr angeschaltet lassen, von einstiger Größe fabulieren und so tun, als strahle dieses Vermächtnis aus der Vergangenheit bis ins Heute. Das ist eigentlich schade. So wird einem Verein abermals die Gelegenheit genommen, in aller Ruhe über sich, sein Erscheinungsbild, sein Wesen und sein Wirken nachzudenken."
Sport Bild: "Der HSV darf sich jetzt nicht blenden lassen! - Glückwunsch, Bruno Labbadia! Glückwunsch, HSV! Und trotzdem: Der Klassenerhalt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mannschaft eine katastrophale Saison gespielt hat! Der Sieg in Karlsruhe war erst der erste Schritt auf dem Weg zur Rettung des Vereins! Der Hamburger Klub muss sich jetzt komplett neu erfinden. Es muss ein totaler Umbruch her, eine Mannschaft aufgebaut werden, mit der sich die fantastischen Fans in Hamburg auch endlich wieder identifizieren können. Die Spieler dafür? Zum Beispiel Jonathan Tah, in der abgelaufenen Saison an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen."
Deutsche Welle: "Fortuna hilf! - So viel Dusel geht doch auf keine Kuhhaut, nicht einmal auf die fast 52 Jahre alte Haut eines Bundesliga-Dinosauriers. Der HSV muss irgendeinen geheimnisvollen Pakt mit der Glücksgöttin Fortuna geschlossen haben. Dass fünf Minuten vor Schluss der Verlängerung auch noch der Siegtreffer fällt, überrascht kaum noch jemanden. Bei ihrem Glück hätten die Hamburger andernfalls eben das Elfmeterschießen gewonnen. Wahrscheinlich hätten drei KSC-Spieler den Ball an Pfosten oder Latte gedonnert oder wären vor dem Elfmeterpunkt ausgerutscht."
Die Welt: "Umstrittener Freistoß verhindert den Abstieg des HSV – In der 90. Minute des Relegations-Rückspiels in Karlsruhe war der HSV schon mausetot. Doch dann pfiff Schiedsrichter Manuel Graefe einen Freistoß, der keiner war. Bei den Karlsruhern war die Wut groß."
Hamburger Abendblatt: "Jedes Jahr ein bisschen knapper – Im Rückspiel gegen den KSC bedurfte es der Verlängerung und eines fragwürdigen Freistoßpfiffs, um erneut die Klasse zu halten."
11 Freunde: "Diazschau – Der HSV lebt. Überlebt. Am Volkspark bröckelt schon der Bronzelfuß von Uns Uwe, die ewige Stadionuhr hakt, aber dann kommen Diaz und Müller und leimen alles wieder zusammen."
Sportschau: "HSV hat das Glück wieder auf seiner Seite – Der Hamburger SV hat das Horrorszenario 2. Liga noch abgewendet und nach einem dramatischen Sieg beim Karlsruher SC den Klassenverbleib im Fußball-Oberhaus geschafft. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia setzte sich am Montag beim KSC nur mit sehr viel Glück nach Verlängerung mit 2:1 (1:1,0:0) durch."
Kicker: "'Glücksbringer' Labbadia rettet den Dino – Am 15. April 2015 übernahm Bruno Labbadia ein Himmelfahrtskommando: Der 49-Jährige sollte den als nahezu untrainierbar geltenden Bundesliga-Dino namens Hamburger SV vor dem Aussterben retten. Labbadia übernahm einen Scherbenhaufen auf dem letzten Tabellenplatz, emotionalisierte seine Mannschaft in den folgenden sechs Wochen und schaffte den Klassenerhalt in einem Herzschlagfinale am Montagabend in Karlsruhe (2:1 n.V.) über die Relegation."
Eurosport: "HSV nach Thriller weiter erstklassig – Die Bundesliga-Uhr des Hamburger SV war kurz vor dem Stillstand, die Zweitklassigkeit war fast Realität – doch die Relegations-Monster des HSV kippten das Spiel in der letzten Minute und spielen auch in der kommenden Saison im deutschen Oberhaus. Bis zum Gegentreffer war der unbändige Siegeswille der 'Rothosen' nicht präsent – erst danach setzten die Hanseaten alles auf eine Karte und belohnten sich letztendlich selbst. HSV-Coach Labbadia bewies dabei ein goldenes Händchen und avancierte zum 'Relegations-Messias' der Norddeutschen."
Augsburger Allgemeine: "Spannung bis zum Schluss: HSV rettet sich knapp vor dem Abstieg - Nach einem Tor des Karlsruher SC sah es bis zur 90. Minute danach aus, dass der HSV aus der Bundesliga absteigt. Doch dann schafften die Hamburger doch noch das Wunder."