Fotos Champions League 12/13: Darum packt Borussia die Play-offs
Innerhalb von 15 Monaten hat sich Borussias Welt auf den Kopf gestellt. Im Mai des vergangenen Jahres spielte Lucien Favres Mannschaft gegen den VfL Bochum in der Abstiegs-Relegation, nun kann sie sich für die Champions League qualifizieren. Statt "Relegation" heißt es nun "Play-offs", aber wieder entscheiden 180 Minuten plus vielleicht eine Verlängerung plus vielleicht ein Elfmeterschießen, wohin die Reise geht. Es gibt fünf gute Gründe, warum Borussia die Play-offs kann.
1. Vorbereitet durch Relegation
Die Spiele gegen Bochum waren die perfekte Vorbereitung auf die Play-offs. Borussia siegte erst 1:0 und verteidigte dann im Rückspiel beim 1:1 den Vorsprung. Das Siegtor im ersten Spiel fiel Sekunden vor Schluss, im zweiten Spiel warf auch ein Eigentor Borussia nicht um. In der Relegation haben die Borussen bewiesen, dass sie die Play-offs können. Es war die Übung, jetzt können sie das Meisterstück machen.
2. Nichts zu verlieren
Mit Cleverness und Nervenstärke hielt Borussia in der Relegation dem Druck stand. Damals konnten die Gladbacher nur verlieren. Der dritte Abstieg der Vereinsgeschichte drohte. Nun kann Borussia nur gewinnen: Die Champions League wäre finanziell und sportlich die 1a-Variante, doch auch die 1b-Lösung Europa League hat Charme. "Wir spielen auf jeden Fall im Europapokal", sagte Martin Stranzl.
3. Igor de Camargos Torgarantie
Als im ersten Relegationsspiel nichts ging, kam Igor de Camargo. Sekunden vor Ultimo "hackte" er den Ball ins Netz und legte im zweiten Spiel Marco Reus das 1:1 auf. Der 29-Jährige hat eine Torgarantie im entscheidenden Augenblick. Er traf zum 1:0-Sieg in München, es war die Initialzündung der tollen vergangenen Saison; in Leverkusen machte sein 2:1-Siegtor den Europapokal klar. Internationale Erfahrung hat der Stürmer auch. Für Lüttich hat er sechs Europapokal-Tore erzielt.
4. Lucien Favres Plan
Seit dem 10. August weiß Borussias Trainer, gegen wen sein Team in den Play-offs spielt. Seither hat der Fußballprofessor an der passenden Taktik getüftelt. Favre hat viel probiert in der Vorbereitung, sein Team ist variabler geworden im Vergleich zur vergangenen Saison. Favre hatte bislang immer den richtigen Plan. Auf seine Ideen ist Verlass.
5. Die Kraft der Kurve
Bei der Saisoneröffnung im Borussia-Park gab Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre eine Liebeserklärung an Borussias Anhänger ab. "Solche fantastischen Fans sind schwer zu finden", sagte der Schweizer, wohl wissend, dass er und seine Mannschaft die Fans für den Erfolg brauchen. Welche Kraft die Nordkurve entfalten kann, zeigte sich am Ende der vorletzten Saison beim Relegationsspiel gegen den VfL Bochum. Als auf dem Rasen die Beine schwer wurden und die Ideen schwanden, da wuchs auf den Rängen der Lärmpegel – es war wie ein Elexier für die Mönchengladbacher Profis. Als Igor De Camargo zum 1:0-Siegtor traf, war es eine Explosion des Glücks, das Stadion bebte wie nie zuvor in den bis dahin sieben Jahren nach seiner Eröffnung. Borussias Fans wollen nun Europa zeigen, welche Kraft die Gladbacher Kurve hat.