Alle DFB-Pokal-Artikel vom 03. Februar 2004
Werder siegt durch Last-Minute-Doppelschlag

SpVgg Greuther Fürth - Werder Bremen 2:3 (0:1)Werder siegt durch Last-Minute-Doppelschlag

Fürth (rpo). Werder Bremen darf weiter vom Double träumen: Der Bundesliga-Spitzenreiter gewann im Viertelfinale des DFB-Vereinspokals bei Fußball-Zweitligist SpVgg Greuther Fürth erst durch zwei "Last-Minute-Tore" von Johan Micoud und Ivan Klasnic in der Nachspielzeit glücklich mit 3:2 (1:0) und zog damit wie schon im Vorjahr in die Runde der letzten Vier ein. Dabei war Werder nach der Gelb-Roten Karte gegen Ümit Davala (82.) in der Schlussphase nur noch mit zehn Spielern auf dem Feld. Der dreimalige deutsche Meister aus Franken verpasste dagegen beim Heimdebüt von Trainer Thomas Kost die erstmalige Qualifikation für das Halbfinale. Vor 14.500 Zuschauern im Fürther Playmobil-Stadion hatte Paul Stalteri in der 18. Minute das Führungstor für die Gäste erzielt. Nach einer verunglückten Faustabwehr von Fürths Torwart Sven Neuhaus drosch der Kanadier das Leder aus rund 20 Metern ins Gehäuse der Gastgeber. Vorausgegangen war ein Eckball des Bremer Spielmachers Micoud. Ein Eigentor des Werderaners Valerien Ismael leitete in der 73. Minute zunächst die Wende ein. Die Fürther kamen stärker auf und schafften schließlich das 2:1: In der 76. Minute traf Routinier Marcus Feinbier. Nach der Gelb-Roten Karte gegen den Türken Davala schafften die Bremer in einer turbulenten Schlussphase doch nich die Wende. Der viermalige DFB-Pokalsieger aus Bremen dominierte die durchwachsene Partie, die aber viele Torszenen hatte, von Beginn an. Allerdings reichte den Hanseaten zunächst der Schongang, zudem vergab die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf reihenweise hochkarätige Tormöglichkeiten. So verpassten Stürmerstar Ailton (4., 8., 58.), Micoud (1., 32., 55.) und Ismael (53.). Die Spielvereinigung tat sich vor allem im Mittelfeld sehr schwer. Die besten Möglichkeiten besaß Kapitän Petr Ruman (15., 43. ). Außerdem taten sich in der Innenverteidigung zahlreiche Löcher auf. Bei Bremen fehlte lediglich Angelos Charisteas wegen Adduktorenproblemen. Wieder mit von der Partie waren dagegegen Kapitän Frank Baumann und Innenverteidiger Mladen Krstajic, die beide eine gute Vorstellung ablieferten und zuletzt beim 4:0-Erfolg über Hertha BSC Berlin gefehlt hatte. Vor der Begegnung hatte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs die Trennung von Krisztian Lisztes zum Saisonende angekündigt. Der Ungar hatte eine angebot zur Vertragsverlängerung nicht angenommen. "Wir haben ihm eine für unsere Verhältnisse sehr gutes Angebot gemacht. Leider hatte er andere Vorstellung", erkärt Allofs. Bei Bremen überzeugten vor allem Baumann und Micoud. Bei den Platzherren verdienten sich Ruman und Torschütze Feinbier die besten Noten. STIMMEN:Trainer Thomas Kost (SpVgg Greuther Fürth): "Es fällt mir schwer, dieses Spiel zu kommentieren. Letzten Endes muss ich Bremen gratulieren. Sie haben gezeigt, warum sie Bundesliga-Tabellenführer sind: Weil sie einfach cleverer sind." Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Es hat heute einer unheimlich gut mit uns gemeint. Normalerweise kannst du so ein Spiel nicht mehr umdrehen. Das ist unfassbar." STATISTIK:Fürth: Neuhaus - Weber, Westermann, Kleine, Kümmerle - Hoffmann, Jarolim (61. Caillas), Surmann, Burkhardt - Feinbier (89. Eigler), Ruman Bremen: Reinke - Davala, Ismael, Krstajic, Stalteri - Lisztes (61. Borowski), Baumann, Micoud, Ernst (61. Lagerblom) - Ailton (72. Valdez), Klasnic Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne) Tore: 0:1 Stalteri (18.), 1:1 Ismael (73., Eigentor), 2:1 Feinbier (76.), 2:2 Micoud (90.), 2:3 Klasnic (90.) Zuschauer: 14.500 Beste Spieler: Feinbier, Ruman - Micoud, Baumann Rote Karten: keine Gelb-Rote Karte: Davala wegen unsportlichen Verhaltens (83.) Gelbe Karten: Ruman - Ailton, Klasnic

Gladbach gewinnt Elfmeterkrimi gegen Duisburg

Borussia Mönchengladbach - MSV Duisburg 4:3 n.E.Gladbach gewinnt Elfmeterkrimi gegen Duisburg

Mönchengladbach (rpo). Dank Torhüter Jörg Stiel hat sich Borussia Mönchengladbach im Elfmeter-Krimi gegen den MSV Duisburg ins Halbfinale des DFB-Pokals gezittert. Neuzugang Tomislav Maric hatte der Borussia erst in der 89. Minute durch seinen Treffer zum 2:2 die Verlängerung gesichert. Trotz einer schwachen Leistung besiegte die "Fohlen"-Elf im Niederrhein-Derby den Zweitligisten MSV Duisburg mit 4:3 im Elfmeterschießen. Der Luxemburger Jeff Strasser verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem Stiel zuvor gegen den früheren Borussen Dietmar Hirsch und Alexander Bugera pariert hatte. Nach 120 Minuten hatte es auf dem Bökelberg 2:2 (2:2, 0:1) gestanden. Die Borussia ist damit nur noch einen Schritt vom Finale am 29. Mai in Berlin entfernt. Neuzugang Tomislav Maric hatte die Gastgeber in der 89. Minute überhaupt erst in die Verlängerung gerettet. Zuvor hatte Joris van Hout (68.) das 0:1 durch Nasir El Kasmi (38.) wettgemacht. Ein Eigentor von Sladan Asanin, der in der 82. Minute einen Freistoß von Ralf Keidel ins eigene Netz verlängerte, hatte die Borussen aber erneut ins Hintertreffen gebracht. In der Runde der letzten Vier am 17./18. März winkt den Gladbachern, die zuvor schon Borussia Dortmund (2:1) und Vizemeister VfB Stuttgart (4:2) ausgeschaltet hatten, nun eine weitere Millioneneinnahme. Der MSV kann sich dagegen ganz auf das Tagesgeschäft in der Zweiten Liga konzentrieren, in der die Mannschaft von Trainer Norbert Meier nur noch einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge aufweist. 33.900 Zuschauer auf dem fast ausverkauften Gladbacher Bökelberg sahen lange Zeit keinen Klassenunterschied. Vielmehr bestimmte der MSV aus einer gut organisierten Aberwehr über weite Strecken das Spiel. Dagegen enttäuschten die Gladbacher zunächst auf ganzer Linie. Unsicher in der Abwehr, unorganisiert im Mittelfeld und im Sturm ohne Durchschlagskraft überboten sich die Borussen gegenseitig an Harmlosigkeit. So hatte der MSV leichtes Spiel und ging auch verdient in Führung. Nach einer Kopfballvorlage von Carsten Wolters schoss El Kasmi zur Führung ein. Bereits zuvor hätte Abdelaziz Ahanfouf (4.) die MSV-Führung auf dem Fuß. Nach dem Seitenwechsel kam die Borussia ein wenig besser ins Spiel. Die Hausherren verschafften sich durch Kampfgeist ein wenig Oberwasser, waren beim Ausgleichstreffer aber auf Duisburger Schützenhilfe angewiesen. Als der frühere Gladbacher Dietmar Hirsch van Hout anschoss, landete der Ball überraschend im Tor. Doch auch nach dem Ausgleich schaltete der MSV wieder auf Offensive und ging durch das Eigentor von Asanin (82.) abermals in Führung. Eine Minute vor Schluss traf dann der Gladbacher Neuzugang Maric, der in der Winterpause vom VfL Wolfsburg gekommen war, nach einem Eckball per Kopf zum glücklichen 2:2. In der Verlängerung rettete dann zweimal Duisburgs Keeper Dirk Langerbein seine Mannschaft vor dem K. o. Bei den Hausherren erreichte aus der Anfangsformation allenfalls Bradley Carnell Normalform, dafür sorgte Maric nach seiner Einwechslung für viel Wirbel. Auf Duisburger Seite wussten Pacel Drsek und Rob Maas zu überzeugen. STIMMEN:Trainer Holger Fach (Borussia Mönchengladbach): "Die Mannschaft hatte nach dem schlechten Spiel in Köln große nervliche Probleme. Es ist nicht normal, dass man so eine schlechte erste Halbzeit spielt. Aber die Mannschaft hat weiter gekämpft. Von der Moral her kann ich ihr überhaupt keinen Vorwurf machen." Trainer Norbert Meier (MSV Duisburg): "Ich kann der Mannschaft nur gratulieren. Wir waren ganz kurz davor, das Halbfinale zu erreichen. Wir haben dann durch eine Standardsituation in der 89. Minute den Ausgleich bekommen. Im Elfmeterschießen waren die Gladbacher die Glücklicheren. Wir haben nicht nur kämpferisch dagegengehalten, sondern den MSV mehr als würdig vertreten." STATISTIK:Mönchengladbach: Stiel - Korzynietz, Asanin, Strasser, Carnell - Gaede - Kluge (46. Broich), Demo (65. van Hout), Kolkka - van Lent, Sverkos (84. Maric) Duisburg: Langerbein - Wolters, Baelum, Drsek, Hirsch - El Kasmi (64. Keidel), Maas, Bugera - Kurth (120. Grujew), Spizak - Ahanfouf (86. Schröder) Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin) Tore: 0:1 El Kasmi (38.), 1:1 van Hout (68.), 1:2 Asanin (83., Eigentor), 2:2 Maric (89.) Elfmeterschießen: Stiel hält gegen Hirsch, Langerbein hält gegen van Lent, 0:1 Drsek, 1:1 van Hout, Stiel hält gegen Bugera, 2: 1 Korzynietz, 2:2 Keidel, 3:2 Maric, 3:3 Grujew, 4:3 Strasser Zuschauer: 33.900 Beste Spieler: Carnell, Maric - Maas, Drsek Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Strasser - Wolters, Kurth, Maas, Keidel

Lübeck nimmt Hoffenheim den Schrecken

TSG Hoffenheim - VfB Lübeck 0:1 (0:0)Lübeck nimmt Hoffenheim den Schrecken

Hoffenheim (rpo). Der VfB Lübeck hat den Hoffnungen von Pokalschreck TSG Hoffenheim ein jähes Ende bereitet: Der Zweitligist besiegte den aufopferungsvoll kämpfenden Regionalliga-Achten glücklich mit 1:0 (0:0). Damit steht Lübeck erstmals im Halbfinale des DFB-Pokals.Silvio Adzic (48.) erzielte den entscheidenden Treffer für die Norddeutschen, machte den bislang größten Vereinstriumph perfekt und sicherte dem Klub Zusatzeinnahmen in Millionenhöhe. Vor 6800 Zuschauern im ausverkauften Dietmar-Hopp-Stadion knüpften die Hoffenheimer allerdings zunächst nahtlos an ihre Siege gegen Bayer Leverkusen, den Karlsruher SC und Eintracht Trier an. Vor allem der schnelle Heiko Throm stellte die in der ersten Halbzeit zu verhalten agierenden Gäste ein ums andere Mal vor Probleme. Zunächst prüfte der TSG-Stürmer Lübecks Schlussmann Maik Wilde mit einem Distanzschuss (11.), in der 35. Minute brachte Throm nach einem Konter den Ball aus kurzer Distanz nicht am VfB-Keeper vorbei. Die Lübecker, die ohne den gesperrten Ibrahim Türkmen auskommen mussten, konnten aus ihrer technischen Überlegenheit zunächst kein Kapital schlagen. Hoffenheims Torhüter Thomas Hillenbrand musste in der ersten Halbzeit kaum eingreifen. Ein Schuss von Jan Schanda (28.) aus 18 Metern strich am kurzen Eck vorbei. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel wurde die TSG dann kalt erwischt. Adzic nutzte eine Unstimmigkeit in der Abwehr aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung. Zwei Minuten später hatte der VfB allerdings Glück, dass Schiedsrichter Edgar Steinborn (Sinzig) bei einer Attacke von Markus Kullig im Strafraum gegen Throm (50.) nicht auf Strafstoß entschied. Bestnoten bei der TSG verdienten sich Timo Böttjer und Throm. Auf Lübecker Seite wussten vor allem Wilde und Schanda zu gefallen. STIMMEN: Trainer Hans-Dieter Flick (TSG Hoffenheim): "Die Mannschaft hat sehr gut gespielt. Die Jungs haben sich vom Einsatz und ihrer Leidenschaft nichts vorzuwerfen. Einziges Manko war die Chancenauswertung. Außerdem hat der Schiedsrichter zwei klare Elfmeter für uns nicht gegeben." Trainer Dieter Hecking (VfB Lübeck): "Wir sind durchaus glücklich ins Halbfinale eingezogen. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. In der Pause musste ich einige deutliche Worte finden, danach lief es zumindest ein bisschen besser. Aber wir, der kleine VfB Lübeck, haben es geschafft, die Bastion Hoffenheim zu stürzen." STATISTIK:Hoffenheim: Hillenbrand - Thee, Endreß (83. Herdling), Daub, Marcel Throm - Bindnagel, Sieger (72. Cescutti), Böttjer - Ollhoff - Möckel (64. Ropic), Heiko Throm Lübeck: Wilde - Achenbach, Kullig, Boy, Thorwart - Plaßhenrich, Groth, Schanda (90. Hasse) - Zandi - Scharping (75. Würll), Adzic (80. Thioune) Schiedsrichter: Steinborn (Sinzig) Tor: 0:1 Adzic (48.) Zuschauer: 6800 (ausverkauft) Beste Spieler: Böttjer, Heiko Throm - Wilde, Schanda Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Heiko Throm, Marcel Throm - Kullig, Würll

DFB-Pokal: Hitzfeld rechnet mit "heißer Schlacht"

Pflipsen und Salou schon PokalsiegerDFB-Pokal: Hitzfeld rechnet mit "heißer Schlacht"

München/Aachen (rpo). Obwohl der FC Bayern München im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Alemannia Aachen (Mittwoch, ab 20.30 Uhr bei uns im LIVE!-Ticker) klarer Favorit ist, rechnet Trainer Ottmar Hitzfeld mit einer "heißen Schlacht".Hitzfeld redet nicht lange um die Gefahren für den Rekord-Cupgewinner auf dem mit 22.500 Zuschauern ausverkauften Tivoli herum: "Wir wissen, dass im Pokal alles möglich ist und die kleinen Mannschaften über sich hinauswachsen." Nach dem enttäuschenden 1:1 zum Rückrundenstart der Bundesliga in Frankfurt stehen die Münchner schon wieder unter Druck. Bereits sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Werder Bremen - der Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals ist somit Pflicht. "Das wird ein richtiger Pokalfight. Darauf müssen wir uns einstellen. Da ist eine ganze Region in Aufruhr, alle freuen sich, dass die Bayern kommen", sagt Hitzfeld. Entscheidend sei, gegen einen bis in die Haarspitzen motivierten Außenseiter die Zweikämpfe anzunehmen und "dass wir im Hexenkessel Tivoli kühlen Kopf bewahren". "Hexenkessel", "eine ganze Region in Aufruhr" - Hitzfeld wittert zu Recht Gefahr. "Wir hätten auch 100.000 Karten verkaufen können", schildert Aachens Geschäftsführer Bernd Maas die euphorischen Zustände im Grenzland. Zwar hat auch Aachen mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Wacker Burghausen die Generalprobe verpatzt, dennoch strotzt der Tabellendritte der 2. Liga vor Selbstvertrauen. "Wir wollen das Unmögliche schaffen", sagt Torhüter Stephan Straub: "Es ist für uns alle das Spiel des Jahrzehnts. Keiner zittert vor den Bayern." Schon gar nicht Trainer Jörg Berger, der mit Hitzfeld privat gut befreundet ist und mit ihm gemeinsam schon manchen Skiurlaub verbracht hat. "Dieses Spiel ist die Belohnung für die super Vorrunde, die meine Mannschaft hingelegt hat", sagt der erfahrene Coach, "aber unser Kerngeschäft bleibt die 2. Liga. Da wollen wir bis zum Schluss ganz oben mitmischen." Während der FC Bayern voraussichtlich nur auf den Brasilianer Ze Roberto (Magenverstimmung) verzichten muss, wird Aachen wahrscheinlich den verletzten Stürmer Emmanuel Krontiris ersetzen müssen. Für den erfolgreichsten Torjäger der Alemannia (6 Treffer) soll der in der Liga wegen seines Doping-Vergehens gesperrte Daniel Gomez spielen. Dennoch ist Aachen vor dem "Spiel der Spiele" nicht bange. Auf dem Weg ins Viertelfinale bewies der Zweitligist gute Nerven. Gegen Rot-Weiß Erfurt und Bundesligist 1860 München gewann man jeweils im Elfmeterschießen, zudem hat Torhüter Bernd Straub in seiner Karriere noch nie ein Elfmeterschießen verloren. "Darauf können wir es nicht ankommen lassen", sagt der Keeper: "Ich habe schon gegen die Löwen gemerkt, dass deren Schützen besser waren als eine Runde vorher in Erfurt. Und die Bayern wären noch mal eine Klasse besser. Aber auch da würde ich einen oder zwei halten. Versprochen." Schon elfmal haben die Münchner den Pokal gewonnen, die Alemannia noch nie. Doch immerhin stand Aachen schon zweimal im Finale: 1953 gegen Rot-Weiß Essen (1:2) und 1965 gegen Borussia Dortmund (0:2). Dennoch hat Aachen zwei Pokalsieger in seinen Reihen. Mittelfeldspieler Karlheinz Pflipsen und Stürmer Bachirou Salou gewannen 1995 mit Borussia Mönchengladbach den Pokal.

DFB-Pokal: Sieben Mal Bundesliga - einmal Regionalliga

Allofs: "Jetzt wird's interessant"DFB-Pokal: Sieben Mal Bundesliga - einmal Regionalliga

Neuss (rpo). Werder Bremen hat schon so einige Titel gewonnen, ein Double ist bislang aber noch nicht dabei. Den Weg dorthin wollen die Mannen von der Weser am Dienstag im DFB-Pokal ebnen. "Wir wollen unbedingt nach Berlin", so Manager Klaus Allofs. Das wollen aber auch Mönchengladbach, Greuther Fürth, Duisburg, Lübeck sowie ganz besonders Regionalligist TSG Hoffenheim."Ab jetzt wird der DFB-Pokal auch wirtschaftlich für uns interessant", erklärte Werder-Manager Allofs vor dem Viertelfinalspiel am Dienstag (20.30 Uhr/LIVE!-Ticker bei RP Online) beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Neben der "Mannschaft der Stunde" von der Weser wollen die Erstligisten Bayern München und Borussia Mönchengladbach, vier Zweitliga-Vertreter sowie Regionalligist TSG Hoffenheim Kurs auf das Finale am 29. Mai im Berliner Olympiastadion nehmen. Erstmals in der Geschichte wird die ARD am Dienstag ab 20.15 Uhr in einer Konferenzschaltung live von den Spielen SpVgg Greuther Fürth gegen Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach gegen MSV Duisburg und und TSG Hoffenheim gegen den VfB Lübeck berichten. Am Mittwoch überträgt das ZDF ab 20.30 Uhr in voller Länge die Partie zwischen Zweitliga-"Herbstmeister" Alemannia Aachen und Cupverteidiger und Rekord-Pokalsieger Bayern München vom Tivoli. Werder-Trainer Thomas Schaaf kann in Fürth wieder auf Kapitän Frank Baumann zurückgreifen. Der Nationalspieler stand dem Tabellenführer beim 4:0-Sieg zum Rückrundenstart gegen Hertha BSC Berlin nicht zur Verfügung. In der Anfangsformation dürfte erneut der Finne Pekka Lagerblom den Vorzug gegenüber dem Ungarn Krisztian Lisztes erhalten. Fraglich ist der Einsatz von Abwehrspieler Mladen Krstajic wegen einer Knieprellung. "Das wird ein ganz schwieriges Spiel", warnte Schaaf seine Schützlinge. Sein Fürther Kollege Thomas Kost feiert gegen den Bundesliga-Spitzenreiter seine Heimpremiere. "Wir werden alles geben und wollen Werder ärgern", meinte der ehemalige Chefscout von Arsenal London. Präsident Helmut Hofmann erklärte: "Gegen Werder schmeißen wir uns voll rein." Das werden auch Borussia Mönchengladbach und der MSV Duisburg tun. Denn der Bundesligist vom Bökelberg und der Zweitligist von der Wedau wollen Wiedergutmachung betreiben: Die Borussia für das 0: 1 in Köln, die "Zebras" ür eine ziemlich verkorkste Vorrunde. "Jetzt gewinnen wir im Pokal, dann stehen wir im Halbfinale und alles ist in Ordnung", sagt Gladbachs Torhüter Jörg Stiel. "Der DFB-Pokal ist der kürzeste Weg in Europapokal", sagte Trainer Holger Fach und stachelte den Ehrgeiz seiner Spieler an. Zwar liegen die Spielberechtigungen für den von Real Madrid ausgeliehenen Ruben Gonzalez und den vom VfL Wolfsburg gekommenen Tomislav Maric vor, doch dürften beide als Joker nur auf der Bank sitzen. Ebenso wie beim MSV der Ex-Gladbacher Peter van Houdt. Dagegen steht der aus Aalborg verpflichtete Thomas Baelum in der Anfangsformation. "Wir wollen im Pokal weiterkommen und in der zweiten Liga noch einmal voll angreifen", erklärte Präsident Walter Hellmich vor dem Westduell. Im DFB-Pokal hat der MSV bislang 488.000 Euro kassiert und will die Einnahmequelle DFB-Pokal weiter sprudeln lassen. Ebenso die drittklassige TSG Hoffenheim und Zweitligist VfB Lübeck. Die 3000-Seelen-Gemeinde Hoffenheim wird am Dienstag wie ausgestorben sein. Denn ein ganzes Dorf träumt von Berlin. Man hätte leicht 15000 Karten verkaufen können, schilderte Geschäftsführer Dag Heydecker die Euphorie beim Reginalligaklub, der im Achtelfinale Bundesligist Bayer Leverkusen (3:2) den Pokal-K. o. versetzte. "Wir sind jetzt so weit gekommen, da wollen wir die Chancen nutzen, um ins Halbfinale einzuziehen", sagte Vereinschef Peter Hofmann. Doch Trainer Hans-Dieter Flick warnte: "Das Spiel gegen Lübeck wird schwerer als gegen Leverkusen." Für den VfB Lübeck ist des das "Spiel des Jahres". Bei uns weiß jeder, welch einmalige Chance wir haben. Wir werden alles tun, um den Einzug in die Vorschlussrunde zu schaffen", äußerte Trainer Dieter Hecking.