Fotos Prozessauftakt gegen Doping-Arzt Fuentes
Eufemiano Fuentes gab den Medienstar. Unerwartet freundlich präsentierte sich die Hauptfigur im wohl spektakulärsten Dopingprozess der Sportgeschichte im Blitzlichtgewitter der Fotografen, lächelte freundlich in 15 Fernsehkameras und die Augen der fast 200 akkreditierten Journalisten aus aller Welt.
Doch wenig später machten die Anwälte des umstrittenen spanischen Mediziners und seiner vier Mitangeklagten im Juzgados de lo Penal de Madrid gleich Makulatur aus dem Ablaufplan des ersten Prozesstages: Er begann mit 75 Minuten Verspätung und endete ohne die mit Spannung erwartete Aussage von Fuentes.
Der holprige Auftakt lässt befürchten, dass der bis 22. März terminierte Prozess gegen Fuentes und seine Mitangeklagten von weiteren Störmanövern der Anwälte beeinträchtigt sein wird.
Diese versuchten bereits zu Beginn mit aller Macht, die Zulassung von Beweismitteln zu verhindern und die geplante Vernehmung von insgesamt 35 Zeugen zu verzögern, darunter der Deutsche Jörg Jaksche. Fuentes hatte mit Hinweis auf drei früher erhaltene Morddrohungen bereits angekündigt, er werde mit seinen Aussagen kein Risiko eingehen.
Der 57 Jahre alte Mediziner, zu dessen Patienten rund 200 Spitzensportler aus aller Welt gehört haben sollen, darunter der frühere Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich als einer von 58 Radsportlern, ließ sich vor Prozess-Beginn ansprechen, aber nichts entlocken.
Dabei antwortete er nur auf Fragen in seiner Muttersprache: "In Spanien wird Spanisch gesprochen", meinte der umstrittene Mediziner, der mit dunkelblauem Mantel, Schal und weißblauem Schlips vor der Justiz erschienen war.
Die Staatsanwaltschaft fordert gegen Fuentes und vier weitere Angeklagte, allesamt keine Radsportler, Haftstrafen bis zu zwei Jahren, ein ähnlich langes Berufsverbot sowie Geldstrafen bis zu rund 16.000 Euro.
Sehen Sie weitere Bilder des Prozessauftaktes in Madrid.
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