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Düsseldorf Arag: Deckungszusagen für 1000 VW-Geschädigte

Düsseldorf · Eineinhalb Jahre nach dem Bekanntwerden von "Dieselgate" warten viele VW- und Audi-Fahrer noch auf eine Lösung für ihr Problem. Etwa 1000 von ihnen hat der Rechtsschutzversicherer Arag eine Deckungszusage (beispielsweise für die Übernahme der Anwaltskosten) gegeben, wie Vorstandsmitglied Hanno Petersen sagte. 400 weitere Zusagen habe die Arag im Ausland erteilt, teilte Petersen mit. Er erwartet für das Gesamtjahr einen Anstieg der Fallzahlen bei der Arag auf 2000. Die Kosten für den Versicherer schätzt der Manager auf "sechs Millionen bis 15 Millionen Euro". Anders als in vielen Fällen vor einem Jahr, als das Unternehmen in vielen Fällen wegen der Nachbesserungsrechte von VW keine Zusagen hatte geben wollen, sieht es nun gute Chancen, dass Betroffene entweder vom Kaufvertrag zurücktreten oder Nachlieferung verlangen können.

Die Arag selbst meldet für die ersten sechs Monate des Jahres eine Steigerung der Beitragseinnahmen um drei Prozent auf 937,5 Millionen Euro. Da steckt noch das Lebensversicherungsgeschäft drin, das der Konzern an die Frankfurter Leben abgeben will. Für die Übertragung der Arag Leben mit 322.000 Policen und etwa 120 Beschäftigten fehlt noch die Zustimmung der Finanzaufsicht Bafin. Mit der rechnet Konzernchef Paul-Otto Faßbender noch im Juni. Der Verkauf wird die Gesamteinnahmen des Konzerns zunächst um etwa 300 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro drücken. Dieses Minus will die Arag aber bis 2020 wieder aufholen. Der Verkauf sei "ein klares Zeichen unternehmerischer Vernunft und in einer Tiefzinsphase letztlich alternativlos", so Faßbender.

Im vergangenen Jahr hat sich die Arag unter dem Strich deutlich gesteigert. Der Jahresüberschuss stieg um mehr als 29 Prozent auf 43,1 Millionen Euro. Die Beitragseinnahmen stiegen um 4,4 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro; auf dem deutschen Markt wuchs die Arag mit einem Plus von 2,9 Prozent deutlich stärker als der Markt (plus 0,2 Prozent). Das gilt auch für das nationale Rechtsschutzgeschäft, das um rund sechseinhalb Prozent auf mehr als 329 Millionen Euro gewachsen ist.

Eines der Zukunftsprojekte ist - natürlich - die Digitalisierung. In die würden binnen drei Jahren etwa 50 Millionen Euro investiert, sagte Vorstand Petersen - unter anderem in das Unternehmen Justix, das sich mit der Digitalisierung juristischer Dienstleistungen beschäftigt. Aus juristischen Gründen wird Justix aberr vorerst nur im Ausland (Benelux, Frankreich) arbeiten.

(RP)
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