Fotos Chronik: Heinrich von Pierer
Heinrich von Pierer wurde am 26. Januar 1941 in Erlangen geboren. Pierer studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehrer an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen und Nürnberg.
Von Pierer ist Doktor der Rechtswissenschaft und Diplom-Volkswirtschaftler.
Pierer begann seine Siemens-Laufbahn 1969. 1989 wurde er Vorstandsmitglied, am 1. Oktober 1992 Nachfolger von Dr. Karlheinz Kaske und damit Vorsitzender des Vorstandes.
Von 1972 bis 1990 saß von Pierer im Erlanger Stadtrat.
Pierer hält zehn Aufsichtsratmandate, unter anderem bei Bayer, Hochtief, der Münchener Rück und bei VW. Von 1993 bis 2006 war er Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft.
Von Pierer bekam den Bayerischen Verdienstorden, den Goldenen Ehrenring der Stadt Erlangen und das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Im August 2005 wurde von Pierer wirtschaftspolitischer Chefberater von Angela Merkel, er leitet den Rat für Innovation und Wachstum und ist somit Berater der Bundesregierung.
Seit Herbst 2006 wird Siemens von einer Reihe von Krisen im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen erschüttert.
November 2006Die Staatsanwaltschaft München durchsucht Siemens-Büros in Deutschland und Österreich nach Hinweisen auf Schmiergeldzahlungen. Aktive und ehemalige Manager werden verhaftet. Die Behörden leiten Ermittlungen gegen den früheren Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger ein.
Dezember 2007Siemens muss seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2005/2006 korrigieren. Eine Verschärfung der Kontrollen wird angeordnet.
Januar und Februar 2007Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt gegen Siemens. Der Konzern habe Amtsträger des Regimes von Saddam Hussein bestochen. Außerdem werden Firmenräume wegen eines neuen Schmiergeldverdachts durchsucht. Die Razzia steht Zusammenhang mit Zahlungen über rund 34 Millionen Euro an dem damaligen Chef der Arbeitnehmervereinigung "Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger" (AUB), Wilhelm Schelsky. Der Unternehmensberater sitzt seither in Untersuchungshaft.
März 2007Vor dem Landgericht Darmstadt beginnt der Prozess gegen zwei ehemalige Siemens-Manager. Sie sollen Mitarbeiter des italienischen Energiekonzerns Enel bestochen haben, um Kraftwerksaufträge zu bekommen. Zentralvorstand Johannes Feldmayer wird verhaftet. Der Siemens-Vorstand wird bis auf weiteres suspendiert.
April 2007Die Gewerkschaft IG Metall stellt Strafanträge gegen Siemens. Der Konzern soll mit Zahlungen die Konkurrierende Arbeitnehmervertretung begünstigt haben. Heinrich von Pierer kündigt zum 25. April seinen Rücktritt an. Er gesteht keine persönliche Verantwortung ein.
Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer hat nun nach wachsendem Druck in den Schmiergeldaffären den Weg für einen Neuanfang frei gemacht.
Der langjährige Vorstandsvorsitzende will sein Amt als Chefkontrolleur am kommenden Mittwoch an ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme übergeben. Mit dem Rücktritt wolle er Siemens "wieder aus den Schlagzeilen und in ruhigeres Fahrwasser bringen", erklärte Pierer in der Nacht zum Freitag in einer Pressemitteilung.