Stiftung Warentest Kreditberatung bei vielen Banken "mangelhaft"

Berlin · Die Kreditberatung ist bei vielen deutschen Banken und Sparkassen nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest ausgesprochen schlecht. Keine der zwölf getesteten Filialbanken sei den Anforderungen gerecht geworden.

Das teilte die Stiftung am Dienstag mit. Zehn Institute erhielten das Qualitätsurteil "mangelhaft". Den Kreditangeboten hätten oft die gesetzlich vorgeschriebenen Informationen gefehlt, die dem Kunden einen einfachen Vergleich verschiedener Angebote ermöglichen sollen, heißt es in der Juni-Ausgabe von "Finanztest".

Außerdem hätten einige Bankberater die gute Kreditwürdigkeit der Kunden durch falsche Anfragen bei der Auskunftei Schufa beschädigt. Wählen die Bankmitarbeiter ein falsches Anfragemerkmal, wirkt sich das negativ auf die Bonität des Kunden aus. Als Folge davon wird es für ihn entweder deutlich teurer, Geld zu leihen, oder er erhält gar kein Kreditangebot mehr.

Einige Banken im Test hätten auf den Abschluss einer Restschuldversicherung beharrt, die bei der geringen Kreditsumme verzichtbar sei. In einem Beispiel habe sich wegen der Versicherung der Zins von 9,99 Prozent auf 19,33 Prozent erhöht. Mit "sehr gut" schnitten in dem Test vier Internetbanken ab. Deren Kreditangebote wurden standardisiert erstellt und enthielten die wichtigsten Angaben wie Effektivzinssatz und Höhe der monatlichen Raten.

Die Experten der Stiftung Warentest schickten nach eigenen Angaben Testpersonen zu 17 Filial- und Direktbanken, die 85 Kreditangebote in Höhe von 4.000 Euro einholten. Alle Testpersonen hätten eine ausreichend hohe Bonität gehabt. "Das Ergebnis ist niederschmetternd", erklärten die Verbraucherschützer.

(dpa/AFP)
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