Wesel Weseler Premiere für Krimi

Wesel · "Eulenblues" heißt der neue Niederrhein-Kriminalroman des Weseler-Xantener Autoren-Duos Hesse/Wirth. In der ausverkauften Premieren-Lesung in der Buchhandlung Korn kamen Lesehungrige auf den Geschmack.

 Buchhändlerin Eva Korn (l.) und die Autoren Renate Wirth und Thomas Hesse stellten erstmals bei einer Lesung in Wesel den neuen Niederrhein-Krimi "Eulenblues" vor.

Buchhändlerin Eva Korn (l.) und die Autoren Renate Wirth und Thomas Hesse stellten erstmals bei einer Lesung in Wesel den neuen Niederrhein-Krimi "Eulenblues" vor.

Foto: ekkehart malz

"Ich weiß nicht, ob Sie demnächst noch so unvoreingenommen einen Waldspaziergang machen werden", drohte Eva Korn am Mittwoch scherzhaft in ihrer proppenvollen Buchhandlung an der Brückstraße. Das Glas mit Knochen auf dem Lesetisch ließ ebenfalls Böses ahnen. Für die Autorenlesung des brandneuen Niederrhein-Krimis "Der Eulenblues" des Gespanns Renate Wirth und Thomas Hesse interessierten sich gerade deswegen lebhaft jede Menge Lesehungrige.

Tiernamen im Titel

Es wandelt wie schon so oft auf den Pfaden des Tierreichs, immer auf der Suche nach fabelhaften Parallelen von Mensch und Tier wie Fuchs, Rabe, Esel, Elster, Wolf und zuletzt Eule, so die bisherigen Buchtitel des Duos. Krimifans begegnen in zwei miteinander verquickten Fällen bekannten Hauptfiguren wie der klugen Hauptkommissarin Karin Krafft oder ihrem Mitstreiter, dem schrillen Burmeester. Wieder da ist auch "Eule" Gero von Aha, der Eigenwillige, um den mittlerweile alle einen despektierlichen Bogen machen, weil er zuletzt gewaltig ins Fettnäpfchen getreten ist.

Krafft und von Aha bekommen es auf zwei Seiten des Rheins mit demselben Fall zu tun. Hat sie soeben in lauer Mittsommernacht bei einer Vernissage in Xanten noch im Schnellverfahren den Heiratsantrag ihres Liebsten Maarten angenommen, so beäugt sie wenig später misstrauisch im gespenstischen Licht von Pechfackeln die baumelnde Knochenhand in einer "Klangkörperskulptur". Verströmt sie nicht "makabre Töne des Todes"? Kurzerhand entscheidet Karin: Die Hand ist echt! Ruckzuck ist das Räderwerk der Kriminalistik losgetreten. In der Folge wird es von Knochen im Kommissariat nur so wimmeln. Ein gefundenes Fressen für die sabbernde Dogge Hermann, beste Freundin von Pathologin Renée. Mit farbig ausgemalten Szenen, Humor und schrägen Späßen vermag das Duo zu punkten.

Mit sicherem Blick werden menschliche Missgeschicke aufgespürt. Mitten im Weselerwald etwa steht Gero von Aha zeitgleich zur Entdeckung seiner Hauptkommissarin beim Ausflug in die grüne Natur neben einem verwunschenen Forsthaus. Dort entdeckt er ein Skelett, das am Baum baumelt. Übereifrig zückt er sein Handy — doch wie soll es anders sein — das Display spricht: Akku leer!

Das Autorenduo nimmt aufs Neue mit erfahrenem Blick Anleihen bei Menschen aus der niederrheinischen Heimat. So dürfte sich etwa eine gewisse, beliebte Holzbildhauerin namens Anja W. mit Atelier an der Rheinbrücke unschwer im Krimi wiederfinden. Auch Situationen entspringen mitunter der Realität.

Mit etwas Fantasie findet man sich im Weseler Skulpturenpark oder der großen Ruhr 2010-Veranstaltung "SINNfonie im Schloss" wieder.

(age)
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