Schulzentrum Radevormwald Am 2. Juli gibt es die letzten Zeugnisse

Radevormwald · Mit dem Ablaufen des Schuljahres geht die 51-jährige Geschichte der Geschwister-Scholl-Hauptschule zu Ende. Sie geht in der Sekundarschule auf. Außerdem wird die Musikschule im Gebäude neue Räume erhalten.

 Der Eingangsbereich des Geschwister-Scholl-Hauptschule an der Hermannstraße. 1991 waren die beiden Teilstandorte – einer befand sich an der Carl-Diem-Straße – hierher zusammengelegt worden.

Der Eingangsbereich des Geschwister-Scholl-Hauptschule an der Hermannstraße. 1991 waren die beiden Teilstandorte – einer befand sich an der Carl-Diem-Straße – hierher zusammengelegt worden.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Ein Stück Radevormwalder Schulgeschichte geht in der nächsten Woche zu Ende. Am Dienstag, 2. Juli, werden zum letzten Mal in der Geschwister-Scholl-Hauptschule Zeugnisse verteilt – an die 28 Schüler, die dort noch unterrichtet werden. Mit dem Ende des ablaufenden Schuljahres findet auch die 51-jährige Geschichte der Einrichtung ihr Ende. Sie geht auf in der Sekundarschule.

Eine große Abschlussfeier werde es nicht geben, sagt Schulamtsleiter Jürgen Funke. „Aber wir laden zu einer kleinen Feierstunde mit dem Bürgermeister für den kommenden Dienstag um 17 Uhr in die Aula der Hauptschule ein. Auch die Mitglieder des Schulausschusses sind dazu willkommen.“ Im vergangenen Jahr, als die Schule ihr 50-jähriges Bestehen beging, hatte es noch einmal eine größere Veranstaltung gegeben.

     Im Jahr 2014 machten Schüler der Geschwister-Scholl-Schule mit einem Flashmob auf die Lage der Schule aufmerksam.

Im Jahr 2014 machten Schüler der Geschwister-Scholl-Schule mit einem Flashmob auf die Lage der Schule aufmerksam.

Foto: Dörner/Dörner (Archiv)

Die Sekundarschule wird ohne großes Aufsehen im kommenden Schuljahr das Gebäude übernehmen. „Es gibt noch ein paar Umbauten in den Sommerferien“, sagt Jürgen Funke. Doch alles im überschaubaren Rahmen. Einige der Räume der Hauptschule gehen an die Musikschule, die gegen Ende der Sommerferien dort einziehen wird.

Das Aus für die Hauptschule war vor einigen Jahren ein lebhaft diskutiertes Thema der Kommunalpolitik. Es gab unter anderem öffentliche Schülerproteste, mit der auf die Probleme der Einrichtung aufmerksam gemacht wurden. „2016 ist dann jedoch die Sekundarschule an den Start gegangen“, berichtet der Schulamtsleiter. Die Anmeldezahlen für für Hauptschule seien zuvor deutlich rückläufig gewesen. Funke ist überzeugt, dass die Entscheidung von damals richtig war. Die Sekundarschule habe einen guten Start hingelegt.

Auf die Frage, ob unter dem Kollegium der auslaufenden Schule eine gewisse Wehmut herrsche, sagt Schulleiter Frank Funke: „Das kann man so nicht sagen. Schließlich waren die Lehrer unserer Einrichtung ja dafür, die Sekundarschule einzurichten.“ Das sei allerdings erst beim zweiten Vorstoß gelungen.

Derzeit arbeiten offiziell noch fünf Lehrkräfte an der Geschwister-Scholl-Hauptschule, fünf weitere Pädagogen sind von der Sekundarschule abgeordnet worden. Wie es mit den Hauptschullehrern weitergeht, stehe bereits fest, sagt Frank Funke. „Drei Kollegen gehen an die Sekundarschule, ein weiterer wechselt nach Bergneustadt und eine Kollegin geht nach Mettmann.“ Neben der offiziellen Feierstunde nächste Woche werde es noch ein Grillfest mit ehemaligen Kollegen und dem Förderverein geben, sagt Funke.

Bei dieser Gelegenheit wird sicher über die schönen und die traurigen Vorkommnisse der Schulgeschichte gesprochen werden. Das furchtbarste Ereignis war das Eisenbahnunglück von Dahlerau am 27. Mai 1971. Dabei kamen 46 Menschen ums Leben, davon 41 Schüler der Geschwister-Scholl-Hauptschule. Bis heute ist diese Katastrophe in der Stadt unvergessen.

Viele Radevormwalder bedauern, dass mit dem Aus der Schule auch die Würdigung der Geschwister Sophie und Hans Scholl als Namensgeber zu Ende geht. Die Verwaltung hat im jüngsten Schulausschuss allerdings angekündigt, man wolle einen Weg finden, um die Geschwister Scholl zu ehren. Ob das durch eine Straßenbenennung oder auf anderem Wege geschehen soll, muss in den politischen Gremien aber noch diskutiert werden.

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