Bildungspolitik in Geldern Start für die Gesamtschul-Erweiterung

Geldern · Schon seit Anfang März rollen an der Königsberger Straße in Geldern die Baumaschinen. Am Donnerstag gab es die symbolische Eröffnung der Maßnahme. Die neuen Räume sollen ab dem Sommer 2021 nutzbar sein.

 Die Bagger haben schon einiges an Arbeit erledigt. Die Teilnehmer der Zeremonie am Donnerstag griffen symbolisch zum Spaten. 

Die Bagger haben schon einiges an Arbeit erledigt. Die Teilnehmer der Zeremonie am Donnerstag griffen symbolisch zum Spaten. 

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Sie bringen gescheites Wetter mit. Das hätte auch früher kommen können.“ So begrüßte Bauunternehmer Rolf Fonteyne am Donnerstagmorgen Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser auf dem matschigen Baugrund an der Königsberger Straße. Dort entsteht der Erweiterungsbau für die Gesamtschule. Seit dem 2. März rollen dort die Maschinen, am Donnerstag erfolgte durch den Spatenstich der symbolische Startschuss für das Projekt.

„Wir hatten bisher zur drei Tage Ausfälle“, berichtete Bauleiter Kay Stewering über die Beeinträchtigungen durch das regnerische Wetter. Doch diese Verzögerung werde aufgeholt. Noch bis Ende April soll die Gründung dauern. Rund 6000 Kubikmeter Erdreich werden bewegt beim Bodenaustausch, beim Einbringen von Kies und Schotter. Das Erstellen der Bodenplatte markiert im Mai den Start des Hochbaus, der mit Fertigteilen bewerkstelligt wird. Es folgt der Innenausbau. „Fertigstellung Ende Sommerferien 2021“, heißt es auf dem Plakat, dass die Teilnehmer der Spatenstich-Zeremonie in die Kamera hielten. Nicht nur für die Erfüllung des Zeitplans sind die Verantwortlichen optimistisch. „Nach derzeitigem Stand kann auch der Kostenplan gehalten werden“, sagte Felix van Huet, der Projektleiter Gesamtschule bei der städtischen Bau-Gesellschaft..

Der Neubau ist zweigeschossig und bietet eine Nutzfläche von etwa 5000 Quadratmetern. Zur einfachen Orientierung wird er durch einen zentralen zweigeschossigen Verbindungsgang erschlossen, der an die vorhandene Treppenanlage des zweigeschossigen Altbaus anschließt. In den zwei hintereinander geschalteten Gebäuden werden jeweils sechszügige Jahrgangsstufen auf einer Ebene untergebracht. Durch die Größe des Neubaus und auf Grund des Grundstückszuschnitts und der großen Grünfläche platziert sich der Neubau nach Ansicht der Gelderner Bau Gesellschaft optimal an der Westseite. Diese Lage ermögliche auch einen weitestgehend störungsfreien Bauablauf, ohne den laufenden Schulbetrieb zu tangieren. Die Möglichkeit einer zukünftigen Erweiterung für die Oberstufe, Mensa und eines größeren Forums bleibe im Innenhof und im südlichen Bereich erhalten.

 Die Stadt Geldern hatte eine regionale Schulentwicklungsplanung erstellen lassen. Weil die Bevölkerung wächst, gibt es in den nächsten Jahren einen Mehrbedarf an Schulplätzen und somit ein öffentliches Interesse an einer Erweiterung der 2018 gegründeten Gesamtschule Geldern an der Königsberger Straße. Auf Grundlage dieser Planung hat die Stadt Geldern eine Schulbauoffensive beschlossen, um neue Lernkonzepte zu ermöglichen und dem steigenden Raumbedarf zu entsprechen. Der Schulstandort Königsberger Straße wird künftig ausschließlich Standort der Gesamtschule Geldern sein. Dies bedeutet im Gegenzug, dass die Realschule An der Fleuth am Standort der ehemaligen Geschwister-Scholl-Hauptschule einen neuen Standort findet. Um die steigenden Schülerzahlen an der Gesamtschule Geldern kurzfristig auffangen zu können und die Zeit bis zum Umzug der Realschule nach Veert zu überbrücken, wurden im Sommer 2019 „mobile Klassen“ (Container) errichtet, die zunächst den sechs neuen Eingangsklassen an der Gesamt­schule zur Verfügung stehen.

Der Standort an der Königsberger Straße der auslaufenden Realschule bietet sich laut Gelderner Bau Gesellschaft als etablierter Schulstandort an. Die Bausubstanz kann erhalten bleiben, die großen Freiflächen bieten Raum für Erweiterungsbauten. Für die Übergangszeiten hat die Stadt Geldern Schulcontainer erworben, die im südlichen Bereich des Schulgeländes aufgestellt worden sind. In den Containern ziehen die ersten Jahrgänge der neuen Gesamtschule ein und bilden so dauerhaft eine Gemeinschaft an dem jetzigen Standort. Für kommende Projekte werden die Container weiterhin zur Verfügung stehen.

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