Stadt Kempen Sterne gucken leicht gemacht

Stadt Kempen · Der naturwissenschaftliche Unterricht ist ein wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzeptes in allen Jahrgangsstufen am Kempener Thomaeum. Zwei so genannte MINT-Sterne gibt es bereits.

 Am Kempener Thomaeum soll eine neue Astronomie-AG etabliert werden. Die Teleskope, um die Sterne zu beobachten, sind schon da. Hermann-Josef Hundelt (2.v.r.) betreut die Arbeitsgemeinschaft.

Am Kempener Thomaeum soll eine neue Astronomie-AG etabliert werden. Die Teleskope, um die Sterne zu beobachten, sind schon da. Hermann-Josef Hundelt (2.v.r.) betreut die Arbeitsgemeinschaft.

Foto: Wolfgang Kaiser

Am Thomaeum können Schüler jetzt in die Röhre gucken und das im wahren Wortsinn. Bei den Röhren handelt sich um Teleskope, mit denen der Blick der Gymnasiasten gen Himmel geweitet werden soll. "Wir möchten zum kommenden Schuljahr eine Astronomie-AG ins Leben rufen und bieten in diesem Schuljahr bereits erste Schnupperstunden für Schüler und Eltern an", sagt Schulleiterin Agnes Regh.

Im Rahmen dieser AG möchte die Direktorin auch gerne Eltern mit ins Boot holen. Zum einem, weil viele Termine am Abend stattfinden und Kinder dann eh zur Schule gebracht oder von dort abgeholt werden. Zum anderen, weil es das Thema Astronomie möglicherweise viele Eltern interessieren wird. Unter dem Titel "Freunde der Nacht" soll die AG nach den Sommerferien im neuen Schuljahr 2017/2018 offiziell starten, wobei als Fachmann Hermann-Joseph Hundelt gewonnen werden konnte, der sich schon jahrelang als Astronom betätigt.

Das neue Projekt wird im Bereich der so genannten MINT-Fächer angesiedelt. Der umfasst die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Diesen Bereich will das Thomaeum in seinem Schulprogramm stärker in den Fokus nehmen. Zum ersten MINT-Stern, den die Schule bereits als Auszeichnung hatte, kam im vergangenen Jahr ein zweiter Stern hinzu. Dafür musste das Gymnasium aufzeigen, welche besonderen Projekte in den MINT-Fächern angeboten werden.

Los geht der Unterricht in den MINT-Fächern schon in den fünften und sechsten Klassen. Unter dem Titel "NAWI-Unterricht" können die Schüler über den normalen Unterricht hinaus naturwissenschaftliche Kurse belegen, in denen vor allem experimentiert wird. "Wir möchten einfach die Begeisterung für naturwissenschaftliche Fächer wecken", sagt Barbara Godizart, die am Thomaeum die MINT-Fächer koordiniert. Im Rahmen von NAWI haben die Schüler schon an naturwissenschaftlichen Wettbewerben und Studien teilgenommen und seit einigen Jahren gibt es gemeinsam mit den NAWI-Schülern zwei Schnuppermachmittage für Viertklässler. Jeder Grundschüler in der Abschlussklasse kann sich zu solch einem Nachmittag anmelden und gemeinsam mit den Fünft- und Sechstklässlern forschen.

Ab der Klasse sieben gehört der so genannte Science-Club, eine Arbeitsgemeinschaft in den Fächern Biologie, Chemie, Physik und Informatik, zum Angebot. Auch hier gilt: Die Schüler haben die Möglichkeit, an den unterschiedlichen Wettbewerben teilzunehmen. Dabei ist das Thomaeum bekanntermaßen in den vergangenen Jahren bereits häufig erfolgreich gewesen. Gerade beim Wettbewerb "Jugend forscht" hat das Thomaeum schon oftmals die Nase vorn gehabt und für die ausgezeichneten Arbeiten Preise erhalten. Wobei sich die Teilnahme an "Jugend forscht" durch alle Jahrgangsstufen des Gymnasiums zieht.

In den Klassen acht und neun können die Schüler im Bereich des Wahlpflichtfachangebotes die im MINT-Sektor angesiedelten Fächer "Mensch und Umwelt" sowie Informatik wählen. Dank der Oberstufen-Kooperation mit dem Luise-von-Duesberg-Gymnasium haben die Schüler die Möglichkeit, Leistungskurse in allen MINT-Fächern zu belegen. Außerdem gehören in der Oberstufe Projektkurse in den Fächern Chemie und Physik zum Angebot. "Das sind Angebote für Experten, die an die Referenzfächer angebunden sind", erklärt Barbara Godizart. Für die Solar-AG sucht das Thomaeum derzeit einen Nachfolger für den betreuenden Lehrer. Der ist nämlich in Ruhestand gegangen. In dieser Arbeitsgemeinschaft dreht sich alles um die Energiegewinnung mit Hilfe der Sonne.

Für die naturwissenschaftliche Arbeit am Thomaeum sind in diesem Zusammenhang weitere Kooperationspartner wichtig. Besuche von Schülern in Universitäten, Fachhochschulen und Einrichtungen wie "BayLab", wo Molekulargenetik begreifbar wird, gehören schon zum Programm.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort