Leichlingen Radler lag stundenlang schwer verletzt im Wald

Leichlingen · Erst nach dreieinhalbstündiger Suche konnte ein schwer verletzter Mountainbiker von der Feuerwehr gerettet werden. An einem sehr steilen Hang flog der Mann über das Lenkrad. Er rief lange um Hilfe.

 An einem Steihang bergen die Leichlinger Feuerwehrmänner den schwer verletzten Radfahrer.

An einem Steihang bergen die Leichlinger Feuerwehrmänner den schwer verletzten Radfahrer.

Foto: Feuerwehr Leichlingen

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen ist ein Mountainbikefahrer auf Waldwegen gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. Am Dienstag verunglückte ein 73-jähriger Leverkusener bei einem Sturz mit seinem Mountainbike auf einem Waldweg entlang der Eisenbahntrasse in Leichlingen. Spaziergänger fanden ihn mehr zufällig. Der Mann lag hilflos unter seinem Mountainbike. Der notärztliche Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus.

Noch spektakulärer verlief ein Mountainbike-Unfall am Donnerstagabend in einem Wald auf der Stadtgrenze zwischen Leichlingen und Solingen: "Das war schon grenzwertig", gibt der Leichlinger Feuerwehrchef Ronald Hillbrenner zu. Ein 37-jähriger, gut trainierter Mountainbikefahrer sei bei der Abfahrt eines extrem steilen Waldweges mit rutschigem Untergrund über die Lenkstange geflogen und sei dann schwer verletzt quasi im Unterholz liegengeblieben, schildert der Stadtbrandinspektor den Unfallhergang. Der Mann erlitt bei dem Sturz eine offene Unterschenkelfraktur.

Der 37-Jährige muss dann verzweifelt längere Zeit um Hilfe gerufen haben. "Das Fatale daran war, dass ihn zwar mehrere unterschiedliche Menschen gehört haben, aber der Verunglückte außerordentlich schwer zu finden war", berichtet Hillbrenner. Auch Angler auf der Solinger Seite hatten die Hilferufe gehört und zunächst die Feuerwehr Solingen alarmiert. Die schaltete aber auch sofort die Leitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises mit ein. Während von Solinger Seite Notarzt und Rettungswagen herausgeschickt wurden, rückten die Löschzüge Witzhelden und Metzholz von Leichlingen mit rund 30 Einsatzkräften aus.

Doch die Suche dauerte dann noch mehr als eine Stunde: "Der Verletzte hat in dieser Zeit große Schmerzen erleiden müssen", berichtet Hillbrenner, der mit dem Opfer an der Unfallstelle noch gesprochen hat. Dort habe er auch erfahren, dass der Mann ein trainierter Extremsportler sei.

Bei der Bergung hat sich einmal mehr das Quad der Feuerwehr Leichlingen bewährt, das jüngst auch beim Kriseneinsatz in den ostdeutschen Hochwassergebieten wertvolle Dienste geleistet hatte. "Mit einem normalen Einsatzfahrzeug hätte man bis zur Unfallstelle überhaupt nicht vordringen können", sagte der Feuerwehrchef. "Wir hätten den Verletzten dann schleppen müssen und wertvolle Zeit verloren", fügt er hinzu. Schließlich seien zwei Kilometer unwegsamstes Gelände mit einer defekten Brücke und einem Bachlauf, inklusive der Trage mit dem Verletzten und dem Sauerstoffgerät, zu überwinden gewesen. So konnten der Notarzt und der Rettungsassistent mit dem Quad zum Unfallort zur Erstversorgung des Opfers gebracht werden. Und der Verletzte konnte unverzüglich zum Rettungswagen geschafft werden

"Der Berg, den der Mountainbikefahrer runterfahren wollte, ist so steil, dass wir sogar zu Fuß Probleme hatten, hoch zu kommen", berichtet Hillbrenner. Durch den Einsatz des Quads habe sich die insgesamt dreieinhalbstündige Rettung bestimmt um eine Stunde verkürzt, schätzt der Feuerwehrchef. Hillbrenner rät Mountainbikern, die sich in in schwierigem Gelände bewegen, möglichst zu zweit auf Tour zu gehen. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme sei ratsam, indem man einer Person seines Vertrauens vorher die Fahrtroute und die ungefähre Rückkehrzeit benenne.

(anch)
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