Leverkusen Pappeln werden durch heimische Eichen ersetzt

Leverkusen · Optisch fehlt etwas am Rheinufer in Hitdorf – konkret sind es 22 Pappeln, die am Wochenende gefällt wurden und jetzt freien Blick auf den Rhein geben. Trotz Ankündigung der Stadt für viele Anwohner offenbar eine Überraschung.

Feburar 2011: Stadt fällt gesunde Pappeln in Hitdorf
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Optisch fehlt etwas am Rheinufer in Hitdorf — konkret sind es 22 Pappeln, die am Wochenende gefällt wurden und jetzt freien Blick auf den Rhein geben. Trotz Ankündigung der Stadt für viele Anwohner offenbar eine Überraschung.

"Damit wird das Ortsbild und eine Rheinlandschaft unwiederbringlich zerstört. Aus meiner Sicht eine skandlöse Maßnahme, die mich traurig macht", sagt ein Bewohner des Hitdorfer Kirchwegs.

Dabei war die Forstung eine Auflage aus dem Planungsfeststellungsbeschluss, angekündigt Anfang Februar. "Die Fällung kam nicht überraschend. Wir haben darauf hingewiesen, sagt Reinhard Gerlich, Leiter der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL), Laut TBL und Grünflächenamt ist die Fällung der 22 Bäume eine Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Hochwasserschutzwand am Hitdorfer Rheinufer und wird mit heimischen Bäumen ersetzt. Die kanadischen Hybridpappeln wurden damals gesetzt, als es in Hitdorf noch die Streichholzindustrie gab. Die gefällten Pappeln sollen nun durch heimische Bäume ersetzt werden, die besser in den Landschaftsraum passen. Im Frühjahr werden 22 Eichen gepflanzt. Gesamt-Kosten der Maßnahme: rund 18 000 Euro.

Während viele Bürger den Radikalakt, dass 22 gesunde Bäume gefällt wurden, kritisieren, gibt es auch Befürworter auf RP Online: "Wenn als Ausgleich heimische Arten gepflanzt werden, können die Pappeln von mir aus gerne alle verschwinden"m schreibt ein Leser.

Manfred Witowski vom Fachbereich Stadtgrün beteuert, man habe in der Gänze eingreifen müssen, da man eine Allee mit heimischen Bäumen errichten will. "Eine Allee ist auf gleichförmigen Wuchs angewiesen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen." Man könne schlecht einzelne Bäume heranziehen, da sich dann jüngere Bäume gegen ältere behaupten müssten. Das bedeutet aber auch, dass die Optik erst einmal radikal verändert ist. Zurück bleiben nur die Wurzeln der Pappeln im Boden. "Wir haben die Bäume gefällt, nicht gerodet, um nicht den Boden zerstören", erklärt Witowski. Die Eichen werden versetzt gepflanzt. Vorteil der Eichen sei auch, dass sie mehr heimischen Tierarten Lebensraum bieten. Bei der Hybrid-Pappel seien es 150, bei der Eiche rund 1000 Arten.

(RP)
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