Leverkusen "Wir wollen mehr Stehplätze"

Leverkusen · Die Fangruppierung "Ultras Leverkusen" wollte von den Anhängern auf den Sitzplätzen wissen, ob sie sich einen größeren Stehplatzbereich wünschen – und auch selber Bedarf an einer Karte dort haben. Der Zuspruch war groß.

Suchten gezielt den Weg zu Umfragehelfer Michel Haase (l.): Die Werkself-Fans Henning Hesse und Tatjana Woynecki würden gerne in den Stehplatz-Bereich wechseln, haben bisher aber keine Karten dafür ergattern können.

Suchten gezielt den Weg zu Umfragehelfer Michel Haase (l.): Die Werkself-Fans Henning Hesse und Tatjana Woynecki würden gerne in den Stehplatz-Bereich wechseln, haben bisher aber keine Karten dafür ergattern können.

Foto: Miserius, Uwe

Die Fangruppierung "Ultras Leverkusen" wollte von den Anhängern auf den Sitzplätzen wissen, ob sie sich einen größeren Stehplatzbereich wünschen — und auch selber Bedarf an einer Karte dort haben. Der Zuspruch war groß.

Henning Hesse und Tatjana Woynecki steuern zielgerichtet auf die jungen Herren mit den Klemmbrettern zu. "Wir wollen bei der Umfrage mitmachen", betont das Duo unisono. Dass die Fan-gruppierung "Ultras Leverkusen" mit Unterstützung des Dachverbands "Nordkurve 12" und der Fanbetreuung beim Heimspiel gegen Mainz 05 klären will, wie groß der Bedarf an zusätzlichen Stehplätzen in der BayArena ist, finden sie wie viele andere wichtig — und das aus persönlicher Betroffenheit.

"Wir würden gerne in den Stehplatzbereich wechseln und haben das auch schon versucht, aber an Karten dort war einfach nicht zu kommen", berichtet Hesse.

"Nah dran ist nicht das Gleiche"

Im Block B9, also in direkter Nachbarschaft zu dem kleinen Stehplatzbereich im Nordosten des Stadions, haben er und seine Begleiterin darum ihre Stammplätze. "Das ist zwar nah dran, aber dennoch nicht das Gleiche", sagt Woynecki. Einigkeit herrscht zwischen den Befragten und Frager Michel Haase darin, dass mehr Stehplätze auch für eine bessere Stimmung sorgen würden.

"Vergrößert den Heimvorteil" heißt die Aktion, die mit Zustimmung des Klubs stattfindet, darum auch. "Dass der Verein gesprächsbereit ist, finden wir toll. Wir sind davon überzeugt, dass diese Umfrage unseren Eindruck bestätigt, dass es viele Fans gibt, die gerne Stehplatz-Karten hätten", sagt Andreas Eckert, Kopf und Gründungsmitglied der "Ultras Leverkusen", die mit über 60 Aktiven in und um das Stadion die Befragung vornehmen.

"Gut für bessere Stimmung"

Heinz Ern gehört nicht zu den Aspiranten für einen Stehplatz. Der langjährige Anhänger, der seinen Lieblingsklub und dessen verschiedene Teams zu unzähligen Partien daheim und in der Fremde begleitet, hat aus voller Überzeugung eine Sitzplatz-Jahreskarte. "Und die möchte ich auch behalten. Aber ich mag auch gute Stimmung. Und für die wären weitere Stehplätze ganz wichtig", sagt er überzeugt.

Wichtiger als grundlegende Zustimmung ist bei dieser Erhebung allerdings die Frage, wie groß der tatsächliche Bedarf ist. Und bei aller Wertschätzung für Ern freuen sich die Interviewer darum noch mehr über Umfragen-Teilnehmer wie die beiden Lehramtsstudenten Phillip und Thilo Cool, die 20 Minuten vor dem Anpfiff bei Marcel Lehmann ihre Fragebögen ausfüllen.

"Wir würden sofort zwei Karten für den Stehplatzbereich nehmen", versichern die Aachener, die es wegen des Studiums nach Dortmund beziehungsweise Köln verschlagen hat. "Wie gut unsere Stimmung sein kann, sieht man regelmäßig bei den Auswärtsspielen", betont Thilo Cool. Das in der Vergangenheit oft vorgebrachte Argument gegen mehr Stehplätze — die Statik der Nordtribüne — lässt er nicht gelten: "Das ist doch nur eine faule Ausrede. Zur Not müssten eben einige Doppel-T-Träger eingezogen werden. Dann hält das auch."

Bei Spielende werden 2600 Fragebögen ausgefüllt sein. Darauf sind Eckert und seine Mitstreiter stolz. Die Ergebnisse wollen sie nun erst einmal intern auswerten und dann mit dem Verein besprechen, ehe sie veröffentlicht werden.

(kre)
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