Wermelskirchen Lehrer müssen für die Sekundarschule lernen

Wermelskirchen · Wenn die Sekundarschule Wermelskirchen zum Schuljahr 2014/15 eröffnet wird, dann müssen sich ehemalige Haupt- und Realschullehrer, die an der neuen Schule unterrichten wollen, vorher neu beworben und fortgebildet haben. Was kommt auf uns zu?, fragen sich die Lehrer jetzt verstärkt, nachdem der Stadtrat am vergangenen Montag die Sekundarschule einstimmig beschlossen hat.

Wermelskirchen: Lehrer müssen für die Sekundarschule lernen
Foto: hans Dörner

Das Schulministerium NRW kann aber die bangen Fragen auch der Wermelskirchener Lehrer nach ihrer beruflichen Zukunft noch nicht beantworten. "Wir erarbeiten zur Zeit das Verfahren zur Lehrerfortbildung für die Sekundarschulen", sagt Pressesprecher Jörg Harm auf Anfrage der BM. Nur soviel sei bislang klar, dass die Schulen zwischen den Oster- und Sommerferien Bescheid erhalten sollen, wie die Lehrerfortbildungen für die Sekundarschulen umgesetzt werden sollen.

Neu in der Schullandschaft ist es nicht, was aber manche Lehrer für die Sekundarschule noch lernen müssen. Etwa die Wermelskirchener Schwanenschule praktiziert unter anderem auch das selbst gesteuerte Lernen (Segel) seit 2005. Durch alle Klassen wird dort das "individuelle Lernen mit Kompetenzraster" konsequent praktiziert. Schwanenschulleiterin Carolin Maus ist auch Mitglied im Fachgremium für die Entwicklung der Sekundarschule Wermelskirchen. Sie hat das Lernsystem der Schwanenschule dem Gremium auch bereits vorgestellt. Und die Schwanenschule sei auch bereits als Hospitationsschule anerkannt.

Fortbildung als Kommunalaufgabe

Die Sekundarschule in Lohmar wird bereits im August ihren Betrieb mit 131 Schülern aufnehmen und dient Wermelskirchen als Modell. Wermelskirchen will sich von Lohmar "abgucken", wie man eine Sekundarschule an zwei Standorten aufbauen kann. Der erste Beigeordnete der Stadt Lohmar und Schuldezernent Dirk Brügge hat zunächst auch vorwiegend aus der Realschule Widerstand gegen die Sekundarschule erlebt: Aber den mit 131 Anmeldungen dokumentierte Elternwillen hätten auch die Zweifler anerkennen müssen, sagt er im BM-Gespräch.

Die Kosten für die Lehrerfortbildung bleiben in Lohmar übrigens an der Gemeinde hängen, da die Bezirksregierung dazu keine Maßnahmen vorgesehen habe, bedauert der Dezernent. Lohmar hat aber, ähnlich wie Wermelskirchen sein Fachgremium, eine Arbeitsgruppe "Modellschule". Und die habe auch eine Fortbildungskonzept erarbeitet, das mit externen Lehrkräften für die Lehrer umgesetzt werde. Dirk Brügge meint aber auch, dass das Vertrauen der Eltern in die neue Schule maßgeblich dadurch genährt werde, dass die Stadt auch eine wirklich gute Fortbildung der Lehrer zugesichert habe.

(RP)
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