Wermelskirchen Rettungsschirm für die FDP?

Wermelskirchen · Nach dem Karnevalsauftritt der Liberalen wird Häme laut. Partei- und Fraktionschefs sehen die örtlichen Liberalen aber als feste politische Größe, der auch die Austritte nichts anhaben. Der neue Vorstand will das Profil schärfen.

Die FDP zeigt neue Härte und geht neue Wege: Auf Bundesebene schärft sie ihr Profil durch das mannhafte Auftreten von FDP-Chef Philipp Rösler in der Bundespräsidentenfrage. Auf Ortsebene ist die FDP mit ihrem Auftreten auf dem Rosenmontagszug in Dabringhausen neue Wege gegangen. Und schon erntet sie Häme: "Die Wermelskirchener FDP braucht einen Rettungsschirm", schreibt der Wermelskirchener Wolfgang Horn jetzt in seinem Internet-Blog.

Tatsächlich hatte die FDP den "(finanziellen) Rettungsschirm für Wermelskirchen" auf dem Karnevalszug thematisiert. Und der designierte Partei-Chef Horst Walter Schenk verwahrt sich denn auch gegen die Darstellung von Wolfgang Horn: "Die FDP Wermelskirchen braucht keinen Rettungsschirm!", betont Schenk im Gespräch mit der BM. Die Liberalen hätten für ihrem Auftritt im Karneval, der übrigens von den meisten auch richtig verstanden worden sei, viel Zustimmung gefunden: "Wir wollten einfach mal mitfeiern und Spaß haben. Ernste Themen gibt es noch genug", weiß Schenk.

"Der Ortsverein ist aktiv und lebt!"

Denn morgen kommen Wermelskirchens Liberale zum Ortsparteitag zusammen, um nach Niederlegung der Ämter und Austritt der Eheleute Güntermann ihren Vorstand neu zu ordnen. Dr. Werner Güntermann hatte, wie berichtet, bereits im vergangenen Jahr sein Amt als Orts-Chef niedergelegt und kommissarisch an Schenk weiter gegeben. Der soll nun auch von der Mitgliederversammlung bestätigt werden. Nach dem Parteiaustritt der Güntermanns muss aber auch ein neuer Schatzmeister gewählt werden. Übrigens halte sich die Mitgliederzahl mit rund 50 Liberalen seit zwei bis drei Jahren konstant, berichtet Schenk. Was Rösler in Berlin getan hat, das verfolge er auf Ortsebene im Kleinen, seitdem er sein Amt kommissarisch übernommen habe: "Die Profilschärfung ist auch hier für uns ein großes Thema", sagt Schenk.

Auch FDP-Fraktionsvorsitzender Jürgen Manderla ist fest davon überzeugt, dass die Wermelskirchener Liberalen keinen Rettungsschirm benötigen: "Wir sind ein aktiver Ortsverein, der lebt!", betont Manderla. Und die Tatsache, dass zwei Mitglieder (die Güntermanns) ausgetreten seien, habe im Nachhinein lediglich eine positive Wirkung: "Wir können jetzt untereinander wesentlich offener über alles sprechen," verrät Manderla. Ihm habe übrigens auch gefallen, dass FDP-Chef Rösler in der Bundespräsidentenfrage im richtigen Moment einen Akzent für die FDP gesetzt habe.

Stadt nicht tot sparen

Manderla meint aber selbstbewusst, dass die FDP Wermelskirchen nicht des Aufwindes durch diese Profilschärfung in Berlin bedürfe. Sie stehe nämlich fest da und könne sich weiterhin den zentralen Problemen vor Ort annehmen: "Wir werden als FDP weiter daran arbeiten, die Haushaltskonsolidierung der Stadt feste zu betreiben. Wir sehen es aber auch für nötig an, dabei Wermelskirchen nicht zur toten Stadt zu sparen", verspricht FDP-Fraktionsvorsitzender Jürgen Manderla.

(RP)
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